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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Dritter Theil.
nicht aussen bleibt/ durch welchen viel böses auß dem Leibe kompt/ vnterdessen erheben
sie sich/ fangen an zu essen vnd trincken/ vnd wird hinförder dergleichen nicht mehr an
jhnen gespüret/ vnd wann ja schon sich solche symptomata über etliche Tage wieder mer-
cken liessen/ kan man solchen Dosin noch einmal geben/ dadurch die schwache Kinder
über die massen gestärcket/ vnd zu recht gebracht werden/ welche sonsten ohne Hülff da-
hin sterben müssen/ deren ich viel mit dieser Medicin nächst Gott erhalten habe. Weiters
ist auch der Sp. Volatilis vitrioli, aluminis, Antimonii, vnd andere mineralien/ ein kräff-
tige vnd schnellwürckende Ruhe-machende Medicin. Deme neben dem Sulphure vi-
trioli narcotico,
welcher auß dem Sp. volatili gefället meines wissens nichts bevor ge-
het/ davon im andern Tractat gehandelt worden. cap. 4. & 5.

CAPUT XXV.
Extractum Cordiale.

REcipe Rosar. rubearum unc. iiij. Lilior. conval. unc. ij. flor. borrag. rorism. salv.
ana unc. j. Cinnam. electi, Ligni aloes ana unc. ij. Cariopyllor. macis, nucis
muscatae, Galang. Cardam. minoris, ana unc. semis, rasurae eboris, cornu cervi
ana unc. j. Croci Britan. dragm. j.
Kräen-äuglein dragm. j. Hirschbrunst dragm. j. semis.
Diese species müssen klein pulverisirt/ vnd mit Spir. V. die Tinctur im Baln. darauß
extrahiret werden/ davon man den Sp. V. wieder bis auff die gebührliche dicke abstrahiren
muß/ vnd das Extractum behalten. Kan füglich in allen Ohnmachten vnd Schwach-
heiten des Leibes wann kein Hitz vorhanden gebraucht werden/ dosis a gran. 3. 6. 9. bis
auff Scr. j. mit bequemen vehiculis offt geben/ erquicket die Geister/ stärcket das Hertz/
Hirn/ vnd andere Glieder des Leibes kräfftiglich. Doch muß ich bekennen/ wann die
metallische Essentien, insonderheit des Goldes damit vereiniget werden/ vielmehr
Krafft darinn gespüret wird/ gleich oben im ersten Tractat de Auri ol. dulci zu finden ist.

CAP. XXVI.
De Extracto Odorifero.

AVß den Vegetabilien ein liebliches oder wolriechendes Extract zu machen/ ist nicht
nöthig viel davon zu schreiben/ weilen kurtz oben gelehret/ wie man auß wolriechen-
den Kräutern/ Blumen vnd Samen/ ein Oel distilliren soll/ welches dann des Krauts
beste vnd lieblichste essentia ist/ durch welches Geruch/ Hirn vnd Hertz sehr gestärcket
wird/ vnd können dieselben/ wann sie zuvorn in Balsama coaguliret/ füglich bey sich ge-
tragen werden. Können derohalben meines erachtens nicht wol exttacta, die besser an
Geruch weren/ als die distillirte olea, auß den vegetabilien gemacht werden. Es sey dann
daß man diejenigen extracta, welche mit dem Sp. V. auß den aromatib. gezogen mit me-
tallischen solutionibus conjungire vnd digerire/ alsdann separiret sich auß dem Ex-

tracto
Z ij

Dritter Theil.
nicht auſſen bleibt/ durch welchen viel boͤſes auß dem Leibe kompt/ vnterdeſſen erheben
ſie ſich/ fangen an zu eſſen vnd trincken/ vnd wird hinfoͤrder dergleichen nicht mehr an
jhnen geſpuͤret/ vnd wann ja ſchon ſich ſolche ſymptomata uͤber etliche Tage wieder mer-
cken lieſſen/ kan man ſolchen Doſin noch einmal geben/ dadurch die ſchwache Kinder
uͤber die maſſen geſtaͤrcket/ vnd zu recht gebracht werden/ welche ſonſten ohne Huͤlff da-
hin ſterben muͤſſen/ deren ich viel mit dieſer Medicin naͤchſt Gott erhalten habe. Weiters
iſt auch der Sp. Volatilis vitrioli, aluminis, Antimonii, vnd andere mineralien/ ein kraͤff-
tige vnd ſchnellwuͤrckende Ruhe-machende Medicin. Deme neben dem Sulphure vi-
trioli narcotico,
welcher auß dem Sp. volatili gefaͤllet meines wiſſens nichts bevor ge-
het/ davon im andern Tractat gehandelt worden. cap. 4. & 5.

CAPUT XXV.
Extractum Cordiale.

REcipe Roſar. rubearum unc. iiij. Lilior. conval. unc. ij. flor. borrag. roriſm. ſalv.
ana unc. j. Cinnam. electi, Ligni aloes ana unc. ij. Cariopyllor. macis, nucis
muſcatæ, Galang. Cardam. minoris, ana unc. ſemis, raſuræ eboris, cornu cervi
ana unc. j. Croci Britan. dragm. j.
Kraͤen-aͤuglein dragm. j. Hirſchbrunſt dragm. j. ſemis.
Dieſe ſpecies muͤſſen klein pulveriſirt/ vnd mit Spir. V. die Tinctur im Baln. darauß
extrahiret werden/ davon man den Sp. V. wieder bis auff die gebuͤhrliche dicke abſtrahiren
muß/ vnd das Extractum behalten. Kan fuͤglich in allen Ohnmachten vnd Schwach-
heiten des Leibes wann kein Hitz vorhanden gebraucht werden/ doſis à gran. 3. 6. 9. bis
auff Scr. j. mit bequemen vehiculis offt geben/ erquicket die Geiſter/ ſtaͤrcket das Hertz/
Hirn/ vnd andere Glieder des Leibes kraͤfftiglich. Doch muß ich bekennen/ wann die
metalliſche Eſſentien, inſonderheit des Goldes damit vereiniget werden/ vielmehr
Krafft darinn geſpuͤret wird/ gleich oben im erſten Tractat de Auri ol. dulci zu finden iſt.

CAP. XXVI.
De Extracto Odorifero.

AVß den Vegetabilien ein liebliches oder wolriechendes Extract zu machen/ iſt nicht
noͤthig viel davon zu ſchreiben/ weilen kurtz oben gelehret/ wie man auß wolriechen-
den Kraͤutern/ Blumen vnd Samen/ ein Oel diſtilliren ſoll/ welches dann des Krauts
beſte vnd lieblichſte eſſentia iſt/ durch welches Geruch/ Hirn vnd Hertz ſehr geſtaͤrcket
wird/ vnd koͤnnen dieſelben/ wann ſie zuvorn in Balſama coaguliret/ fuͤglich bey ſich ge-
tragen werden. Koͤnnen derohalben meines erachtens nicht wol exttacta, die beſſer an
Geruch weren/ als die diſtillirte olea, auß den vegetabilien gemacht werden. Es ſey dann
daß man diejenigen extracta, welche mit dem Sp. V. auß den aromatib. gezogen mit me-
talliſchen ſolutionibus conjungire vnd digerire/ alsdann ſepariret ſich auß dem Ex-

tracto
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[179/0197] Dritter Theil. nicht auſſen bleibt/ durch welchen viel boͤſes auß dem Leibe kompt/ vnterdeſſen erheben ſie ſich/ fangen an zu eſſen vnd trincken/ vnd wird hinfoͤrder dergleichen nicht mehr an jhnen geſpuͤret/ vnd wann ja ſchon ſich ſolche ſymptomata uͤber etliche Tage wieder mer- cken lieſſen/ kan man ſolchen Doſin noch einmal geben/ dadurch die ſchwache Kinder uͤber die maſſen geſtaͤrcket/ vnd zu recht gebracht werden/ welche ſonſten ohne Huͤlff da- hin ſterben muͤſſen/ deren ich viel mit dieſer Medicin naͤchſt Gott erhalten habe. Weiters iſt auch der Sp. Volatilis vitrioli, aluminis, Antimonii, vnd andere mineralien/ ein kraͤff- tige vnd ſchnellwuͤrckende Ruhe-machende Medicin. Deme neben dem Sulphure vi- trioli narcotico, welcher auß dem Sp. volatili gefaͤllet meines wiſſens nichts bevor ge- het/ davon im andern Tractat gehandelt worden. cap. 4. & 5. CAPUT XXV. Extractum Cordiale. REcipe Roſar. rubearum unc. iiij. Lilior. conval. unc. ij. flor. borrag. roriſm. ſalv. ana unc. j. Cinnam. electi, Ligni aloes ana unc. ij. Cariopyllor. macis, nucis muſcatæ, Galang. Cardam. minoris, ana unc. ſemis, raſuræ eboris, cornu cervi ana unc. j. Croci Britan. dragm. j. Kraͤen-aͤuglein dragm. j. Hirſchbrunſt dragm. j. ſemis. Dieſe ſpecies muͤſſen klein pulveriſirt/ vnd mit Spir. V. die Tinctur im Baln. darauß extrahiret werden/ davon man den Sp. V. wieder bis auff die gebuͤhrliche dicke abſtrahiren muß/ vnd das Extractum behalten. Kan fuͤglich in allen Ohnmachten vnd Schwach- heiten des Leibes wann kein Hitz vorhanden gebraucht werden/ doſis à gran. 3. 6. 9. bis auff Scr. j. mit bequemen vehiculis offt geben/ erquicket die Geiſter/ ſtaͤrcket das Hertz/ Hirn/ vnd andere Glieder des Leibes kraͤfftiglich. Doch muß ich bekennen/ wann die metalliſche Eſſentien, inſonderheit des Goldes damit vereiniget werden/ vielmehr Krafft darinn geſpuͤret wird/ gleich oben im erſten Tractat de Auri ol. dulci zu finden iſt. CAP. XXVI. De Extracto Odorifero. AVß den Vegetabilien ein liebliches oder wolriechendes Extract zu machen/ iſt nicht noͤthig viel davon zu ſchreiben/ weilen kurtz oben gelehret/ wie man auß wolriechen- den Kraͤutern/ Blumen vnd Samen/ ein Oel diſtilliren ſoll/ welches dann des Krauts beſte vnd lieblichſte eſſentia iſt/ durch welches Geruch/ Hirn vnd Hertz ſehr geſtaͤrcket wird/ vnd koͤnnen dieſelben/ wann ſie zuvorn in Balſama coaguliret/ fuͤglich bey ſich ge- tragen werden. Koͤnnen derohalben meines erachtens nicht wol exttacta, die beſſer an Geruch weren/ als die diſtillirte olea, auß den vegetabilien gemacht werden. Es ſey dann daß man diejenigen extracta, welche mit dem Sp. V. auß den aromatib. gezogen mit me- talliſchen ſolutionibus conjungire vnd digerire/ alsdann ſepariret ſich auß dem Ex- tracto Z ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/197>, abgerufen am 24.11.2024.