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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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De Natura Salium.
ber daß durch mein Sal Mirabile solvirt wird/ so zerbeist es das Eisen nicht/ sondern
penetrirt es durch auß zu Kupffer/ doch mit langer Zeit/ vnd nicht in der eile.

Da sihet man nun/ daß gar ein grosser Vnterscheid sey zwischen einer solchen ge-
meinen corrosivischen solution deß Goldes/ Kupffers/ oder andern Metalles/ vnd zwi-
schen meiner uncorrosivischen/ welche durch mein Sal Mirabile geschicht/ vnd in viel ei-
ner andern Gestalt oder Farbe die Metallen solvirt, als die Corrosiva thun/ wie dann
solches offenbahr wird/ alhie an dem Sun/ welches nicht gelbe/ wie durch Corrosiva, son-
dern sich grün damit solvirt, darumb für keine gemeine solutio zu halten/ daher es auch
viel andere Kräffte besitzet. Dann eine gemeine solutio deß Goldes/ durch das starcke
corrosiv per A. Reg. gethan/ allen dingen ein grosses Gifft ist/ wann man nur ein wenig
davon zu einem Vegetabilischen Saamen thun solte/ es also bald solchen tödten vnd al-
les Wachsthumb verderben würde/ solte man einem Menschen nur etliche tropffen da-
von eingeben/ würden sie wie ein Gifft operiren, vnd Halß vnd Magen durchbeissen.
Legte man ein Metall darein/ solte es solches balde zu einen Schlam zerbeissen/ vnd sol-
ches wegen der Corrosiv, damit es solviret worden. Diese solutio aber/ welche per Spir.
Salis rectificati
geschehen/ kan man noch sicherer eingeben/ wann viel Wasser darunter
gethan wird/ ist aber dannoch vnlieblich zu gebrauchen/ weilen sie auff der Zungen astrin-
girt,
die Hände färbet/ welches mein grüner Liquor nicht thut/ sondern weder die Hände
färbet/ noch auff der Zungen astringiret, noch der Vegetabilien Saamen zerbeist/ son-
dern vielmehr selbigen zur Fruchtbarkeit treibt/ welches mein Sal Mirabile, darin es sol-
viret
ist/ vervrsachet.

Darauß zu sehen/ daß gedachtes Sal Mirabile kein Corrosiv, sondern also per se ei-
ne gute Medicin der Vegetab. Animal. vnd Mineralien sey/ wie der Augenschein bewei-
set. Kan also dieser grüne Liquor nichts anders/ als alles gutes wircken/ dann er ohne
corrosiv bereitet/ vnd zu einer wunderbahren signatur, nemblich schöner Grüne/ vns vor
Augen gestellet ist. Auß welcher signatur zu lernen/ was für grosse vngemeine Kräfften
darhinder verborgen seyn müssen/ alles lebend vnd grünend darmit zu machen. Vermei-
ne also hiemit den Spöttern/ wann sie mit ihren vntüchtigen Einwürffen kommen sol-
ten/ gnugsam vorgebawet zu haben/ dabey es auch verbleiben soll.

Was ich nun alhie meinem grünen Löwen zu geschrieben/ das beweiset auch/ das
mit Spir. Vini extrahirtes rote Aur. Pot. so wol bey den Vegetabilien, Animalien, als
auch Mineralien, dann der Spirit. Vini kan bey keinem schädlich seyn/ sondern führet bey
Vegetabil vnd Animalien deß Goldes Krafft desto schneller ein/ vnd macht sie wirckend.

Dieses sey auff dißmahl gnug von der solution deß Goldes/ vnd dessen Krafft/ vnd
Wirckung/ durch mein Sal mirabile. Der andern Metallen solution betreffende/ ist nicht
nötigdavon Weitläufftigkeit einzuführen/ noch ein grosses Buch zu schreiben/ dann man
kan leicht erachten/ daß solche Metallische solutiones durch mein Sal Mirabile viel besser
seyn müsten/ als wann sie durch Corrosiva bereitet: Das Vitriolum Veneris, & Martis
dadurch bereitet/ gibt den Vegetabilischen Gewächsen gar keinen Schaden/ wie gemeiner Vi-

triol,

De Natura Salium.
ber daß ♀ durch mein Sal Mirabile ſolvirt wird/ ſo zerbeiſt es das Eiſen nicht/ ſondern
penetrirt es durch auß zu Kupffer/ doch mit langer Zeit/ vnd nicht in der eile.

Da ſihet man nun/ daß gar ein groſſer Vnterſcheid ſey zwiſchen einer ſolchen ge-
meinen corroſiviſchen ſolution deß Goldes/ Kupffers/ oder andern Metalles/ vnd zwi-
ſchen meiner uncorroſiviſchen/ welche durch mein Sal Mirabile geſchicht/ vnd in viel ei-
ner andern Geſtalt oder Farbe die Metallen ſolvirt, als die Corroſiva thun/ wie dann
ſolches offenbahr wird/ alhie an dem ☉/ welches nicht gelbe/ wie durch Corroſiva, ſon-
dern ſich gruͤn damit ſolvirt, darumb fuͤr keine gemeine ſolutio zu halten/ daher es auch
viel andere Kraͤffte beſitzet. Dann eine gemeine ſolutio deß Goldes/ durch das ſtarcke
corroſiv per A. Reg. gethan/ allen dingen ein groſſes Gifft iſt/ wann man nur ein wenig
davon zu einem Vegetabiliſchen Saamen thun ſolte/ es alſo bald ſolchen toͤdten vnd al-
les Wachsthumb verderben wuͤrde/ ſolte man einem Menſchen nur etliche tropffen da-
von eingeben/ wuͤrden ſie wie ein Gifft operiren, vnd Halß vnd Magen durchbeiſſen.
Legte man ein Metall darein/ ſolte es ſolches balde zu einen Schlam zerbeiſſen/ vnd ſol-
ches wegen der Corroſiv, damit es ſolviret worden. Dieſe ſolutio aber/ welche per Spir.
Salis rectificati
geſchehen/ kan man noch ſicherer eingeben/ wann viel Waſſer darunter
gethan wird/ iſt aber dannoch vnlieblich zu gebrauchen/ weilen ſie auff der Zungen aſtrin-
girt,
die Haͤnde faͤrbet/ welches mein gruͤner Liquor nicht thut/ ſondern weder die Haͤnde
faͤrbet/ noch auff der Zungen aſtringiret, noch der Vegetabilien Saamen zerbeiſt/ ſon-
dern vielmehr ſelbigen zur Fruchtbarkeit treibt/ welches mein Sal Mirabile, darin es ſol-
viret
iſt/ vervrſachet.

Darauß zu ſehen/ daß gedachtes Sal Mirabile kein Corroſiv, ſondern alſo per ſe ei-
ne gute Medicin der Vegetab. Animal. vnd Mineralien ſey/ wie der Augenſchein bewei-
ſet. Kan alſo dieſer gruͤne Liquor nichts anders/ als alles gutes wircken/ dann er ohne
corroſiv bereitet/ vnd zu einer wunderbahren ſignatur, nemblich ſchoͤner Gruͤne/ vns vor
Augen geſtellet iſt. Auß welcher ſignatur zu lernen/ was fuͤr groſſe vngemeine Kraͤfften
darhinder verborgen ſeyn muͤſſen/ alles lebend vnd gruͤnend darmit zu machen. Vermei-
ne alſo hiemit den Spoͤttern/ wann ſie mit ihren vntuͤchtigen Einwuͤrffen kommen ſol-
ten/ gnugſam vorgebawet zu haben/ dabey es auch verbleiben ſoll.

Was ich nun alhie meinem gruͤnen Loͤwen zu geſchrieben/ das beweiſet auch/ das
mit Spir. Vini extrahirtes rote Aur. Pot. ſo wol bey den Vegetabilien, Animalien, als
auch Mineralien, dann der Spirit. Vini kan bey keinem ſchaͤdlich ſeyn/ ſondern fuͤhret bey
Vegetabil vnd Animalien deß Goldes Krafft deſto ſchneller ein/ vnd macht ſie wirckend.

Dieſes ſey auff dißmahl gnug von der ſolution deß Goldes/ vnd deſſen Krafft/ vnd
Wirckung/ durch mein Sal mirabile. Der andern Metallen ſolution betreffende/ iſt nicht
noͤtigdavon Weitlaͤufftigkeit einzufuͤhren/ noch ein groſſes Buch zu ſchreiben/ dann man
kan leicht erachten/ daß ſolche Metalliſche ſolutiones durch mein Sal Mirabile viel beſſer
ſeyn muͤſten/ als wann ſie durch Corroſiva bereitet: Das Vitriolum Veneris, & Martis
dadurch bereitet/ gibt den Vegetabiliſchẽ Gewaͤchſen gar keinẽ Schadẽ/ wie gemeiner Vi-

triol,
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[507/0521] De Natura Salium. ber daß ♀ durch mein Sal Mirabile ſolvirt wird/ ſo zerbeiſt es das Eiſen nicht/ ſondern penetrirt es durch auß zu Kupffer/ doch mit langer Zeit/ vnd nicht in der eile. Da ſihet man nun/ daß gar ein groſſer Vnterſcheid ſey zwiſchen einer ſolchen ge- meinen corroſiviſchen ſolution deß Goldes/ Kupffers/ oder andern Metalles/ vnd zwi- ſchen meiner uncorroſiviſchen/ welche durch mein Sal Mirabile geſchicht/ vnd in viel ei- ner andern Geſtalt oder Farbe die Metallen ſolvirt, als die Corroſiva thun/ wie dann ſolches offenbahr wird/ alhie an dem ☉/ welches nicht gelbe/ wie durch Corroſiva, ſon- dern ſich gruͤn damit ſolvirt, darumb fuͤr keine gemeine ſolutio zu halten/ daher es auch viel andere Kraͤffte beſitzet. Dann eine gemeine ſolutio deß Goldes/ durch das ſtarcke corroſiv per A. Reg. gethan/ allen dingen ein groſſes Gifft iſt/ wann man nur ein wenig davon zu einem Vegetabiliſchen Saamen thun ſolte/ es alſo bald ſolchen toͤdten vnd al- les Wachsthumb verderben wuͤrde/ ſolte man einem Menſchen nur etliche tropffen da- von eingeben/ wuͤrden ſie wie ein Gifft operiren, vnd Halß vnd Magen durchbeiſſen. Legte man ein Metall darein/ ſolte es ſolches balde zu einen Schlam zerbeiſſen/ vnd ſol- ches wegen der Corroſiv, damit es ſolviret worden. Dieſe ſolutio aber/ welche per Spir. Salis rectificati geſchehen/ kan man noch ſicherer eingeben/ wann viel Waſſer darunter gethan wird/ iſt aber dannoch vnlieblich zu gebrauchen/ weilen ſie auff der Zungen aſtrin- girt, die Haͤnde faͤrbet/ welches mein gruͤner Liquor nicht thut/ ſondern weder die Haͤnde faͤrbet/ noch auff der Zungen aſtringiret, noch der Vegetabilien Saamen zerbeiſt/ ſon- dern vielmehr ſelbigen zur Fruchtbarkeit treibt/ welches mein Sal Mirabile, darin es ſol- viret iſt/ vervrſachet. Darauß zu ſehen/ daß gedachtes Sal Mirabile kein Corroſiv, ſondern alſo per ſe ei- ne gute Medicin der Vegetab. Animal. vnd Mineralien ſey/ wie der Augenſchein bewei- ſet. Kan alſo dieſer gruͤne Liquor nichts anders/ als alles gutes wircken/ dann er ohne corroſiv bereitet/ vnd zu einer wunderbahren ſignatur, nemblich ſchoͤner Gruͤne/ vns vor Augen geſtellet iſt. Auß welcher ſignatur zu lernen/ was fuͤr groſſe vngemeine Kraͤfften darhinder verborgen ſeyn muͤſſen/ alles lebend vnd gruͤnend darmit zu machen. Vermei- ne alſo hiemit den Spoͤttern/ wann ſie mit ihren vntuͤchtigen Einwuͤrffen kommen ſol- ten/ gnugſam vorgebawet zu haben/ dabey es auch verbleiben ſoll. Was ich nun alhie meinem gruͤnen Loͤwen zu geſchrieben/ das beweiſet auch/ das mit Spir. Vini extrahirtes rote Aur. Pot. ſo wol bey den Vegetabilien, Animalien, als auch Mineralien, dann der Spirit. Vini kan bey keinem ſchaͤdlich ſeyn/ ſondern fuͤhret bey Vegetabil vnd Animalien deß Goldes Krafft deſto ſchneller ein/ vnd macht ſie wirckend. Dieſes ſey auff dißmahl gnug von der ſolution deß Goldes/ vnd deſſen Krafft/ vnd Wirckung/ durch mein Sal mirabile. Der andern Metallen ſolution betreffende/ iſt nicht noͤtigdavon Weitlaͤufftigkeit einzufuͤhren/ noch ein groſſes Buch zu ſchreiben/ dann man kan leicht erachten/ daß ſolche Metalliſche ſolutiones durch mein Sal Mirabile viel beſſer ſeyn muͤſten/ als wann ſie durch Corroſiva bereitet: Das Vitriolum Veneris, & Martis dadurch bereitet/ gibt den Vegetabiliſchẽ Gewaͤchſen gar keinẽ Schadẽ/ wie gemeiner Vi- triol,

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/521>, abgerufen am 25.11.2024.