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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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Dritter Theil.
Bad waschet/ welches dem gemeinen Bley vnmüglich: Darumb sehr gut/ daß ausser
dem gemeinen Bley auch das ander ist/ auff daß man diejenige Metallen/ die keine Ge-
meinschafft mit dem gemeinen Bley haben/ auch waschen vnd seigern möge.

Vnd ist freylich wahr/ was Saturnus allhier saget/ daß die Welt nicht glaubet/
was in ihm verborgen/ auch nicht gut wäre/ daß sie es wüste. Sein Leib ist gar zerstör-
lich/ vnd wann ihm andere Metallen zugesetzet werden/ er dieselbe mit ihm der Erden
gleich macht/ außgenommen Gold vnd Silber/ die ihm widerstehen/ vnd sich durch sein
Wasser säubern/ wie bey dem Abtreiben der Metallen zu sehen/ daß/ wann Kupffer/
Eisen oder Zin damit auff die Cupellen gesetzt werden/ sie mit dem Bley zu Glett oder
Schlacken werden/ vnd zugleich in die Lucke von Aschen gemachte Cupellen einkriechen
vnd zu einer Erden werden: welches allein der verbrennliche Sulphur bey gedachten
Metallen/ welcher dem im Bley gleich ist/ verursachet. Das Gold vnd Silber aber/
weil sie eines solchen verbrennlichen Sulphuris nicht theilhafftig/ wol von dem zer-
störlichen Sulphure deß Bleys vnangefochten bleiben/ vnd von ihme nicht zur Erden
oder Aschen können verwandelt werden/ vnd also auff der Cupellen stehen bleiben.

Sonsten wil Paracelsus allhier etwas anders zu verstehen geben/ wann er von der
Verwandlung deß Saturni mit andern Metallen/ redet/ vnd ist ein grosses Geheimnüß/
so wol zur Universal (wie ich mir einbilde) als zur Particular-Transmutation der Me-
tallen durch den Saturnum, (welche mir etlicher massen bekand) darhinder verborgen.
Sonsten kan auch der Saturnus, gleich wie er der andern Metallen Wasser ist/ vnd die-
selben wäschet/ eben so wol von Salien/ die sein Wasser sind/ welches ich hernach bewei-
sen wil/ gewaschen werden.

Es wolle sich aber allhie niemand verwundern/ daß ich so kurtz abbreche bey dem
Saturno, vnd von seiner Natur vnd Wesen nicht weitläufftiger schreibe/ der ich doch so
viel von ihm halte vnd zuschreibe. Es ist allbereit in den vorhergehenden Capiteln sei-
ner Natur vnd Eigenschafft schon etlichmal gedacht/ vnd wird auch derselben in den
folgenden noch mehr gedacht werden/ darumb nicht nöhtig/ ein Ding so vielmal zu wie-
derholen/ sondern wird ein Capitel das ander außlegen vnd erklären/ darzu auch meine
andere Tractätlein (da ich vom Saturno geschrieben) darneben können gelesen werden;
vnd ist kein Zweiffel/ durch öfftere Wiederholung derselbigen Schrifften/ meine Mey-
nung genugsam werde verstanden werden.

Was Paracelsus vom Vnterscheid deß Antimonii (hinter diesem Capitel an-
gehängt) schreibet/ ist an sich selber klar vnd wol zu verstehen/ vnd darff keines außle-
gens/ dann das gemeine Bley/ vnd das Antimonium schwartz Bley von den Philoso-
phis,
(wiewol sie wegen ihres Sulphuris in ihrer Natur vngleich) Wißmuth aber/
graw vnd Zinweiß Bley von den alten Bergleuten sind genennet worden; über welche
Namen allhier nicht soll disputiret/ sondern den Alten ihre Meynung davon gelassen
werden.

Die
E e e

Dritter Theil.
Bad waſchet/ welches dem gemeinen Bley vnmuͤglich: Darumb ſehr gut/ daß auſſer
dem gemeinen Bley auch das ander iſt/ auff daß man diejenige Metallen/ die keine Ge-
meinſchafft mit dem gemeinen Bley haben/ auch waſchen vnd ſeigern moͤge.

Vnd iſt freylich wahr/ was Saturnus allhier ſaget/ daß die Welt nicht glaubet/
was in ihm verborgen/ auch nicht gut waͤre/ daß ſie es wuͤſte. Sein Leib iſt gar zerſtoͤr-
lich/ vnd wann ihm andere Metallen zugeſetzet werden/ er dieſelbe mit ihm der Erden
gleich macht/ außgenommen Gold vnd Silber/ die ihm widerſtehen/ vnd ſich durch ſein
Waſſer ſaͤubern/ wie bey dem Abtreiben der Metallen zu ſehen/ daß/ wann Kupffer/
Eiſen oder Zin damit auff die Cupellen geſetzt werden/ ſie mit dem Bley zu Glett oder
Schlacken werden/ vnd zugleich in die Lucke von Aſchen gemachte Cupellen einkriechen
vnd zu einer Erden werden: welches allein der verbrennliche Sulphur bey gedachten
Metallen/ welcher dem im Bley gleich iſt/ verurſachet. Das Gold vnd Silber aber/
weil ſie eines ſolchen verbrennlichen Sulphuris nicht theilhafftig/ wol von dem zer-
ſtoͤrlichen Sulphure deß Bleys vnangefochten bleiben/ vnd von ihme nicht zur Erden
oder Aſchen koͤnnen verwandelt werden/ vnd alſo auff der Cupellen ſtehen bleiben.

Sonſten wil Paracelſus allhier etwas anders zu verſtehen geben/ wann er von der
Verwandlung deß Saturni mit andern Metallen/ redet/ vnd iſt ein groſſes Geheimnuͤß/
ſo wol zur Univerſal (wie ich mir einbilde) als zur Particular-Transmutation der Me-
tallen durch den Saturnum, (welche mir etlicher maſſen bekand) darhinder verborgen.
Sonſten kan auch der Saturnus, gleich wie er der andern Metallen Waſſer iſt/ vnd die-
ſelben waͤſchet/ eben ſo wol von Salien/ die ſein Waſſer ſind/ welches ich hernach bewei-
ſen wil/ gewaſchen werden.

Es wolle ſich aber allhie niemand verwundern/ daß ich ſo kurtz abbreche bey dem
Saturno, vnd von ſeiner Natur vnd Weſen nicht weitlaͤufftiger ſchreibe/ der ich doch ſo
viel von ihm halte vnd zuſchreibe. Es iſt allbereit in den vorhergehenden Capiteln ſei-
ner Natur vnd Eigenſchafft ſchon etlichmal gedacht/ vnd wird auch derſelben in den
folgenden noch mehr gedacht werden/ darumb nicht noͤhtig/ ein Ding ſo vielmal zu wie-
derholen/ ſondern wird ein Capitel das ander außlegen vnd erklaͤren/ darzu auch meine
andere Tractaͤtlein (da ich vom Saturno geſchrieben) darneben koͤnnen geleſen werden;
vnd iſt kein Zweiffel/ durch oͤfftere Wiederholung derſelbigen Schrifften/ meine Mey-
nung genugſam werde verſtanden werden.

Was Paracelſus vom Vnterſcheid deß Antimonii (hinter dieſem Capitel an-
gehaͤngt) ſchreibet/ iſt an ſich ſelber klar vnd wol zu verſtehen/ vnd darff keines außle-
gens/ dann das gemeine Bley/ vnd das Antimonium ſchwartz Bley von den Philoſo-
phis,
(wiewol ſie wegen ihres Sulphuris in ihrer Natur vngleich) Wißmuth aber/
graw vnd Zinweiß Bley von den alten Bergleuten ſind genennet worden; uͤber welche
Namen allhier nicht ſoll disputiret/ ſondern den Alten ihre Meynung davon gelaſſen
werden.

Die
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[401/0435] Dritter Theil. Bad waſchet/ welches dem gemeinen Bley vnmuͤglich: Darumb ſehr gut/ daß auſſer dem gemeinen Bley auch das ander iſt/ auff daß man diejenige Metallen/ die keine Ge- meinſchafft mit dem gemeinen Bley haben/ auch waſchen vnd ſeigern moͤge. Vnd iſt freylich wahr/ was Saturnus allhier ſaget/ daß die Welt nicht glaubet/ was in ihm verborgen/ auch nicht gut waͤre/ daß ſie es wuͤſte. Sein Leib iſt gar zerſtoͤr- lich/ vnd wann ihm andere Metallen zugeſetzet werden/ er dieſelbe mit ihm der Erden gleich macht/ außgenommen Gold vnd Silber/ die ihm widerſtehen/ vnd ſich durch ſein Waſſer ſaͤubern/ wie bey dem Abtreiben der Metallen zu ſehen/ daß/ wann Kupffer/ Eiſen oder Zin damit auff die Cupellen geſetzt werden/ ſie mit dem Bley zu Glett oder Schlacken werden/ vnd zugleich in die Lucke von Aſchen gemachte Cupellen einkriechen vnd zu einer Erden werden: welches allein der verbrennliche Sulphur bey gedachten Metallen/ welcher dem im Bley gleich iſt/ verurſachet. Das Gold vnd Silber aber/ weil ſie eines ſolchen verbrennlichen Sulphuris nicht theilhafftig/ wol von dem zer- ſtoͤrlichen Sulphure deß Bleys vnangefochten bleiben/ vnd von ihme nicht zur Erden oder Aſchen koͤnnen verwandelt werden/ vnd alſo auff der Cupellen ſtehen bleiben. Sonſten wil Paracelſus allhier etwas anders zu verſtehen geben/ wann er von der Verwandlung deß Saturni mit andern Metallen/ redet/ vnd iſt ein groſſes Geheimnuͤß/ ſo wol zur Univerſal (wie ich mir einbilde) als zur Particular-Transmutation der Me- tallen durch den Saturnum, (welche mir etlicher maſſen bekand) darhinder verborgen. Sonſten kan auch der Saturnus, gleich wie er der andern Metallen Waſſer iſt/ vnd die- ſelben waͤſchet/ eben ſo wol von Salien/ die ſein Waſſer ſind/ welches ich hernach bewei- ſen wil/ gewaſchen werden. Es wolle ſich aber allhie niemand verwundern/ daß ich ſo kurtz abbreche bey dem Saturno, vnd von ſeiner Natur vnd Weſen nicht weitlaͤufftiger ſchreibe/ der ich doch ſo viel von ihm halte vnd zuſchreibe. Es iſt allbereit in den vorhergehenden Capiteln ſei- ner Natur vnd Eigenſchafft ſchon etlichmal gedacht/ vnd wird auch derſelben in den folgenden noch mehr gedacht werden/ darumb nicht noͤhtig/ ein Ding ſo vielmal zu wie- derholen/ ſondern wird ein Capitel das ander außlegen vnd erklaͤren/ darzu auch meine andere Tractaͤtlein (da ich vom Saturno geſchrieben) darneben koͤnnen geleſen werden; vnd iſt kein Zweiffel/ durch oͤfftere Wiederholung derſelbigen Schrifften/ meine Mey- nung genugſam werde verſtanden werden. Was Paracelſus vom Vnterſcheid deß Antimonii (hinter dieſem Capitel an- gehaͤngt) ſchreibet/ iſt an ſich ſelber klar vnd wol zu verſtehen/ vnd darff keines außle- gens/ dann das gemeine Bley/ vnd das Antimonium ſchwartz Bley von den Philoſo- phis, (wiewol ſie wegen ihres Sulphuris in ihrer Natur vngleich) Wißmuth aber/ graw vnd Zinweiß Bley von den alten Bergleuten ſind genennet worden; uͤber welche Namen allhier nicht ſoll disputiret/ ſondern den Alten ihre Meynung davon gelaſſen werden. Die E e e

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/435>, abgerufen am 24.11.2024.