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Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.

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Dritter Theil.

wird. Ob aber solches ihr Kunst vnd der Natur Schuld ist/
sag ich nicht: sondern es ist eigner Verhinderung Schuld/ vnd
deß Laboranten Vngeschicklichkeit. Darumb wil ich diß Büch-
lein der Alchymiae nicht also haben noch lernen/ wie die an-
dern gemeinen Alchimisten schreiben vnd lernen/ grosse schwere
Künst vnd weitläufftige Arbeit. (Nimb Antimonium, laß
fliessen mit Salnitter vnd Weinstein: dessen nimb 1. Loht/ Gold
1. Loht/ Zinn 3. Quintlein/ Schlich 1. Quintlein/ Schwebel
2. Loht/ Vitriol 2. Loht: laß mit Silber im Scherben cum
Arsenico fliessen.) Dieweil auch alle Zeichen deß Himmels/
deß Gestirns vnd der Planeten Character/ mit sammt ihren ver-
kehrten Worten vnd Namen/ auch allen Recepten/ Materien
vnd Werckzeugen den Künstlern wol wissend vnd bekand sind:
so wil diesem Büchlein nicht vonnöhten seyn/ dieselbigen Ding
auffs new herfür zu tragen vnd lernen. Wiewol es sich solcher
Zeichen/ Namen vnd Character auch zu gebrauchen nicht ver-
zeicht/ wann es ihm gelegen seyn wil.

Aber es wird allhie ein andere Weis der Alchimey darge-
geben/ durch sieben Regeln/ auff die sieben Metallen/ gründ-
licher vnd natürlicher Weis. Wiewol diese sieben Regeln auff
das allerzierlichest mit Worten nicht seynd/ sondern auff das
allereinfältigest sich hören lassen vnd erscheinen: so seynd sie doch
mit ihrer Nachgründung vnd Außrechnung/ so viel erträglicher
seyn mag/ Meisterin genug/ vnd eine Hauptsumma der gantzen
Lehr der Alchimey/ darbey auch aller anderen Dingen Heim-
lichkeiten außzusprechen/ abzunehmen vnd zu erkennen seynd:

viel

A a a 2

Dritter Theil.

wird. Ob aber ſolches ihr Kunſt vnd der Natur Schuld iſt/
ſag ich nicht: ſondern es iſt eigner Verhinderung Schuld/ vnd
deß Laboranten Vngeſchicklichkeit. Darumb wil ich diß Buͤch-
lein der Alchymiæ nicht alſo haben noch lernen/ wie die an-
dern gemeinen Alchimiſten ſchreiben vnd lernen/ groſſe ſchwere
Kuͤnſt vnd weitlaͤufftige Arbeit. (Nimb Antimonium, laß
flieſſen mit Salnitter vnd Weinſtein: deſſen nimb 1. Loht/ Gold
1. Loht/ Zinn 3. Quintlein/ Schlich 1. Quintlein/ Schwebel
2. Loht/ Vitriol 2. Loht: laß mit Silber im Scherben cum
Arſenico flieſſen.) Dieweil auch alle Zeichen deß Himmels/
deß Geſtirns vnd der Planeten Character/ mit ſam̃t ihren ver-
kehrten Worten vnd Namen/ auch allen Recepten/ Materien
vnd Werckzeugen den Kuͤnſtlern wol wiſſend vnd bekand ſind:
ſo wil dieſem Buͤchlein nicht vonnoͤhten ſeyn/ dieſelbigen Ding
auffs new herfuͤr zu tragen vnd lernen. Wiewol es ſich ſolcher
Zeichen/ Namen vnd Character auch zu gebrauchen nicht ver-
zeicht/ wann es ihm gelegen ſeyn wil.

Aber es wird allhie ein andere Weis der Alchimey darge-
geben/ durch ſieben Regeln/ auff die ſieben Metallen/ gruͤnd-
licher vnd natuͤrlicher Weis. Wiewol dieſe ſieben Regeln auff
das allerzierlicheſt mit Worten nicht ſeynd/ ſondern auff das
allereinfaͤltigeſt ſich hoͤren laſſen vnd erſcheinen: ſo ſeynd ſie doch
mit ihrer Nachgruͤndung vnd Außrechnung/ ſo viel ertraͤglicher
ſeyn mag/ Meiſterin genug/ vnd eine Hauptſumma der gantzen
Lehr der Alchimey/ darbey auch aller anderen Dingen Heim-
lichkeiten außzuſprechen/ abzunehmen vnd zu erkennen ſeynd:

viel

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[371/0405] Dritter Theil. wird. Ob aber ſolches ihr Kunſt vnd der Natur Schuld iſt/ ſag ich nicht: ſondern es iſt eigner Verhinderung Schuld/ vnd deß Laboranten Vngeſchicklichkeit. Darumb wil ich diß Buͤch- lein der Alchymiæ nicht alſo haben noch lernen/ wie die an- dern gemeinen Alchimiſten ſchreiben vnd lernen/ groſſe ſchwere Kuͤnſt vnd weitlaͤufftige Arbeit. (Nimb Antimonium, laß flieſſen mit Salnitter vnd Weinſtein: deſſen nimb 1. Loht/ Gold 1. Loht/ Zinn 3. Quintlein/ Schlich 1. Quintlein/ Schwebel 2. Loht/ Vitriol 2. Loht: laß mit Silber im Scherben cum Arſenico flieſſen.) Dieweil auch alle Zeichen deß Himmels/ deß Geſtirns vnd der Planeten Character/ mit ſam̃t ihren ver- kehrten Worten vnd Namen/ auch allen Recepten/ Materien vnd Werckzeugen den Kuͤnſtlern wol wiſſend vnd bekand ſind: ſo wil dieſem Buͤchlein nicht vonnoͤhten ſeyn/ dieſelbigen Ding auffs new herfuͤr zu tragen vnd lernen. Wiewol es ſich ſolcher Zeichen/ Namen vnd Character auch zu gebrauchen nicht ver- zeicht/ wann es ihm gelegen ſeyn wil. Aber es wird allhie ein andere Weis der Alchimey darge- geben/ durch ſieben Regeln/ auff die ſieben Metallen/ gruͤnd- licher vnd natuͤrlicher Weis. Wiewol dieſe ſieben Regeln auff das allerzierlicheſt mit Worten nicht ſeynd/ ſondern auff das allereinfaͤltigeſt ſich hoͤren laſſen vnd erſcheinen: ſo ſeynd ſie doch mit ihrer Nachgruͤndung vnd Außrechnung/ ſo viel ertraͤglicher ſeyn mag/ Meiſterin genug/ vnd eine Hauptſumma der gantzen Lehr der Alchimey/ darbey auch aller anderen Dingen Heim- lichkeiten außzuſprechen/ abzunehmen vnd zu erkennen ſeynd: viel A a a 2

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Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera01_1658/405>, abgerufen am 24.11.2024.

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