Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Appendix.

Jtem/ wie man alle trübe/ lange/ rohte/ schimlichte/
saure vnd andere mangelhafte Weine/ leichtlich wieder
zu recht bringen sol.

Auß etlichen Vegetabilien/ die allenthalben gern
wachsen/ einen guten/ klahren/ lieblichen vnnd beständi-
gen Essig/ dem Frantzösischen nicht sehr vngleich/ in
grosser mänge zu machen/ daß ein Ohm nicht ein Tha-
ler zu stehen kompt.

Jn den mehrentheil kalten Ländern Europae, (doch
außgenommen etliche von den kältesten) da sonsten kein
Wein kan zeittig werden; gute/ liebliche/ süsse vnd be-
ständige gesunde Weine wachsen machen/ welche an-
dern guten Weinen/ die in warmen Ländern/ als
Teutschland/ Franckreich/ Spanien oder Jtalien/ ge-
wachsen/ an güte/ lieblichkeit vnd beständigkeit nicht viel
bevor geben.

Den Wein auß Bergichten/ von den Revieren
weit ab gelegenen Landen/ die wegen manglung der
Schiffarten vnnd theurung der Axt-fuhren/ nicht kön-
nen forth gebracht werden/ mit einem solchen vortheil zu
verführen/ also/ daß 10. Fuder nicht so viel als anders
1. Fuder zu verführen kostet/ damit man ein grosses ge-
winnen/ vnd die Auß-ländische Weine/ in abgelegenen
Landen guten kauf trincken kan.

Auß altem Kupffer gut Spanisch- grün/ in grosser
mänge/ mit sehr geringem kosten zu machen/ also daß
auch 1. pfund kaum 6. stüber zu machen kostet.

Auf eine gantz vnbekandte weise/ Essig leichtlich zu
distilliren/ also compendiose, daß auch eine gantze
Ohme keinen halben Thaler vnkosten darzu erfordert/
damit man viel nützliche dinge verrichten kan/ vnd vn-

ter

Appendix.

Jtem/ wie man alle truͤbe/ lange/ rohte/ ſchimlichte/
ſaure vnd andere mangelhafte Weine/ leichtlich wieder
zu recht bringen ſol.

Auß etlichen Vegetabilien/ die allenthalben gern
wachſen/ einen guten/ klahren/ lieblichen vnnd beſtaͤndi-
gen Eſſig/ dem Frantzoͤſiſchen nicht ſehr vngleich/ in
groſſer maͤnge zu machen/ daß ein Ohm nicht ein Tha-
ler zu ſtehen kompt.

Jn den mehrentheil kalten Laͤndern Europæ, (doch
außgenommen etliche von den kaͤlteſten) da ſonſten kein
Wein kan zeittig werden; gute/ liebliche/ ſuͤſſe vnd be-
ſtaͤndige geſunde Weine wachſen machen/ welche an-
dern guten Weinen/ die in warmen Laͤndern/ als
Teutſchland/ Franckreich/ Spanien oder Jtalien/ ge-
wachſen/ an guͤte/ lieblichkeit vnd beſtaͤndigkeit nicht viel
bevor geben.

Den Wein auß Bergichten/ von den Revieren
weit ab gelegenen Landen/ die wegen manglung der
Schiffarten vnnd theurung der Axt-fuhren/ nicht koͤn-
nen forth gebracht werden/ mit einem ſolchen vortheil zu
verfuͤhren/ alſo/ daß 10. Fuder nicht ſo viel als anders
1. Fuder zu verfuͤhren koſtet/ damit man ein groſſes ge-
winnen/ vnd die Auß-laͤndiſche Weine/ in abgelegenen
Landen guten kauf trincken kan.

Auß altem Kupffer gut Spaniſch- gruͤn/ in groſſer
maͤnge/ mit ſehr geringem koſten zu machen/ alſo daß
auch 1. pfund kaum 6. ſtuͤber zu machen koſtet.

Auf eine gantz vnbekandte weiſe/ Eſſig leichtlich zu
diſtilliren/ alſo compendioſè, daß auch eine gantze
Ohme keinen halben Thaler vnkoſten darzu erfordert/
damit man viel nuͤtzliche dinge verrichten kan/ vnd vn-

ter

<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0064" n="[60]"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Appendix.</hi> </fw><lb/>
        <p>Jtem/ wie man alle tru&#x0364;be/ lange/ rohte/ &#x017F;chimlichte/<lb/>
&#x017F;aure vnd andere mangelhafte Weine/ leichtlich wieder<lb/>
zu recht bringen &#x017F;ol.</p><lb/>
        <p>Auß etlichen <hi rendition="#aq">Vegetabi</hi>lien/ die allenthalben gern<lb/>
wach&#x017F;en/ einen guten/ klahren/ lieblichen vnnd be&#x017F;ta&#x0364;ndi-<lb/>
gen E&#x017F;&#x017F;ig/ dem Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen nicht &#x017F;ehr vngleich/ in<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er ma&#x0364;nge zu machen/ daß ein Ohm nicht ein Tha-<lb/>
ler zu &#x017F;tehen kompt.</p><lb/>
        <p>Jn den mehrentheil kalten La&#x0364;ndern <hi rendition="#aq">Europæ,</hi> (doch<lb/>
außgenommen etliche von den ka&#x0364;lte&#x017F;ten) da &#x017F;on&#x017F;ten kein<lb/>
Wein kan zeittig werden; gute/ liebliche/ &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e vnd be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndige ge&#x017F;unde Weine wach&#x017F;en machen/ welche an-<lb/>
dern guten Weinen/ die in warmen La&#x0364;ndern/ als<lb/>
Teut&#x017F;chland/ Franckreich/ Spanien oder Jtalien/ ge-<lb/>
wach&#x017F;en/ an gu&#x0364;te/ lieblichkeit vnd be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit nicht viel<lb/>
bevor geben.</p><lb/>
        <p>Den Wein auß Bergichten/ von den Revieren<lb/>
weit ab gelegenen Landen/ die wegen manglung der<lb/>
Schiffarten vnnd theurung der Axt-fuhren/ nicht ko&#x0364;n-<lb/>
nen forth gebracht werden/ mit einem &#x017F;olchen vortheil zu<lb/>
verfu&#x0364;hren/ al&#x017F;o/ daß 10. Fuder nicht &#x017F;o viel als anders<lb/>
1. Fuder zu verfu&#x0364;hren ko&#x017F;tet/ damit man ein gro&#x017F;&#x017F;es ge-<lb/>
winnen/ vnd die Auß-la&#x0364;ndi&#x017F;che Weine/ in abgelegenen<lb/>
Landen guten kauf trincken kan.</p><lb/>
        <p>Auß altem Kupffer gut Spani&#x017F;ch- gru&#x0364;n/ in gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ma&#x0364;nge/ mit &#x017F;ehr geringem ko&#x017F;ten zu machen/ al&#x017F;o daß<lb/>
auch 1. pfund kaum 6. &#x017F;tu&#x0364;ber zu machen ko&#x017F;tet.</p><lb/>
        <p>Auf eine gantz vnbekandte wei&#x017F;e/ E&#x017F;&#x017F;ig leichtlich zu<lb/>
di&#x017F;tilliren/ al&#x017F;o <hi rendition="#aq">compendio&#x017F;è,</hi> daß auch eine gantze<lb/>
Ohme keinen halben Thaler vnko&#x017F;ten darzu erfordert/<lb/>
damit man viel nu&#x0364;tzliche dinge verrichten kan/ vnd vn-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>

[[60]/0064] Appendix. Jtem/ wie man alle truͤbe/ lange/ rohte/ ſchimlichte/ ſaure vnd andere mangelhafte Weine/ leichtlich wieder zu recht bringen ſol. Auß etlichen Vegetabilien/ die allenthalben gern wachſen/ einen guten/ klahren/ lieblichen vnnd beſtaͤndi- gen Eſſig/ dem Frantzoͤſiſchen nicht ſehr vngleich/ in groſſer maͤnge zu machen/ daß ein Ohm nicht ein Tha- ler zu ſtehen kompt. Jn den mehrentheil kalten Laͤndern Europæ, (doch außgenommen etliche von den kaͤlteſten) da ſonſten kein Wein kan zeittig werden; gute/ liebliche/ ſuͤſſe vnd be- ſtaͤndige geſunde Weine wachſen machen/ welche an- dern guten Weinen/ die in warmen Laͤndern/ als Teutſchland/ Franckreich/ Spanien oder Jtalien/ ge- wachſen/ an guͤte/ lieblichkeit vnd beſtaͤndigkeit nicht viel bevor geben. Den Wein auß Bergichten/ von den Revieren weit ab gelegenen Landen/ die wegen manglung der Schiffarten vnnd theurung der Axt-fuhren/ nicht koͤn- nen forth gebracht werden/ mit einem ſolchen vortheil zu verfuͤhren/ alſo/ daß 10. Fuder nicht ſo viel als anders 1. Fuder zu verfuͤhren koſtet/ damit man ein groſſes ge- winnen/ vnd die Auß-laͤndiſche Weine/ in abgelegenen Landen guten kauf trincken kan. Auß altem Kupffer gut Spaniſch- gruͤn/ in groſſer maͤnge/ mit ſehr geringem koſten zu machen/ alſo daß auch 1. pfund kaum 6. ſtuͤber zu machen koſtet. Auf eine gantz vnbekandte weiſe/ Eſſig leichtlich zu diſtilliren/ alſo compendioſè, daß auch eine gantze Ohme keinen halben Thaler vnkoſten darzu erfordert/ damit man viel nuͤtzliche dinge verrichten kan/ vnd vn- ter

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/64
Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. [60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/64>, abgerufen am 16.02.2025.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Kontakt).

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.