Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite
Philosophischer Oefen.

Dergleichen auch wird man gewiß der Warheit/
welche durch ein nassen Spiritum geschicht/ wan man
solche Metallen/ die darin gradiret/ auff die Prob setzet.
Alhier wird klärlich gesehen/ was die Metallen eins in
das ander würcken können/ wan sie Geistlich gemachet
seyn. Dan/ ein Geist ist ein wunderlich ding/ hat grosse
Gewalt/ welches ein Vngeübter im Fewer nicht glau-
ben kan. Vnd bezeugen solche gradirung der Metal-
len/ auß einem geringen in ein höhers/ nicht allein die
ältere vnd jüngere Philosophi, sondern auch die Berg-
leut/ welches sie auß täglicher Erfahrung war genom-
men/ daß die Mineralische Dünste oder Spiritus in an-
dere Metallen eingehen/ vnd dieselben in ein ander vnd
besser Metall verwandeln/ wie bey Lazaro Ercker zuse-
hen/ da er außdrücklich bezeuget/ daß das Eisen in na-
türlich Kupffer verwandelt werde/ in grünen gesaltze-
nen Wassern/ vnd daß er gesehen habe in einer Gru-
ben/ daß die Farthespen/ Thon-negel vnd ander Eisen-
werck mit der Zeit also von einem Kupffer-Geist seynd
penetrirt, vnd zu einem beständigen guten Kupffer
worden; Ich verläugne nicht daß die Metallische So-
lutiones
auff etlichen Metallen sich anschlagen/ diesel-
ben vergülden/ versilbern/ vnd verküpffern/ aber dar-
umb nicht gradiren; Wie dan bekandt genug ist/ wan
man Eisen in ein Vitriolisch Wasser legt/ solches von
dem Vitriol-Wasser nicht zu Kupffer wird/ sondern
nur das Kupffer auß dem Vitriol zu sich ziehet; davon
alhier nicht disputiret wird/ sondern angezeiget/ daß es
müglich sey/ die Metallen durch einen durchdringenden
tingirenden Geist zuverändern: Darumb ich noch ein-

mal
D
Philoſophiſcher Oefen.

Dergleichen auch wird man gewiß der Warheit/
welche durch ein naſſen Spiritum geſchicht/ wan man
ſolche Metallen/ die darin gradiret/ auff die Prob ſetzet.
Alhier wird klaͤrlich geſehen/ was die Metallen eins in
das ander wuͤrcken koͤnnen/ wan ſie Geiſtlich gemachet
ſeyn. Dan/ ein Geiſt iſt ein wunderlich ding/ hat groſſe
Gewalt/ welches ein Vngeuͤbter im Fewer nicht glau-
ben kan. Vnd bezeugen ſolche gradirung der Metal-
len/ auß einem geringen in ein hoͤhers/ nicht allein die
aͤltere vnd juͤngere Philoſophi, ſondern auch die Berg-
leut/ welches ſie auß taͤglicher Erfahrung war genom-
men/ daß die Mineraliſche Duͤnſte oder Spiritus in an-
dere Metallen eingehen/ vnd dieſelben in ein ander vnd
beſſer Metall verwandeln/ wie bey Lazaro Ercker zuſe-
hen/ da er außdruͤcklich bezeuget/ daß das Eiſen in na-
tuͤrlich Kupffer veꝛwandelt werde/ in gruͤnen geſaltze-
nen Waſſern/ vnd daß er geſehen habe in einer Gru-
ben/ daß die Fartheſpen/ Thon-negel vnd ander Eiſen-
werck mit der Zeit alſo von einem Kupffer-Geiſt ſeynd
penetrirt, vnd zu einem beſtaͤndigen guten Kupffer
worden; Ich verlaͤugne nicht daß die Metalliſche So-
lutiones
auff etlichen Metallen ſich anſchlagen/ dieſel-
ben verguͤlden/ verſilbern/ vnd verkuͤpffern/ aber dar-
umb nicht gradiren; Wie dan bekandt genug iſt/ wan
man Eiſen in ein Vitrioliſch Waſſer legt/ ſolches von
dem Vitriol-Waſſer nicht zu Kupffer wird/ ſondern
nur das Kupffer auß dem Vitriol zu ſich ziehet; davon
alhier nicht diſputiret wird/ ſondern angezeiget/ daß es
muͤglich ſey/ die Metallen durch einen durchdringenden
tingirenden Geiſt zuveraͤndern: Darumb ich noch ein-

mal
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0053" n="49"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Philo&#x017F;ophi&#x017F;cher Oefen.</hi> </fw><lb/>
        <p>Dergleichen auch wird man gewiß der Warheit/<lb/>
welche durch ein na&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> ge&#x017F;chicht/ wan man<lb/>
&#x017F;olche Metallen/ die darin <hi rendition="#aq">gradi</hi>ret/ auff die Prob &#x017F;etzet.<lb/>
Alhier wird kla&#x0364;rlich ge&#x017F;ehen/ was die Metallen eins in<lb/>
das ander wu&#x0364;rcken ko&#x0364;nnen/ wan &#x017F;ie Gei&#x017F;tlich gemachet<lb/>
&#x017F;eyn. Dan/ ein Gei&#x017F;t i&#x017F;t ein wunderlich ding/ hat gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Gewalt/ welches ein Vngeu&#x0364;bter im Fewer nicht glau-<lb/>
ben kan. Vnd bezeugen &#x017F;olche <hi rendition="#aq">gradir</hi>ung der Metal-<lb/>
len/ auß einem geringen in ein ho&#x0364;hers/ nicht allein die<lb/>
a&#x0364;ltere vnd ju&#x0364;ngere <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi,</hi> &#x017F;ondern auch die Berg-<lb/>
leut/ welches &#x017F;ie auß ta&#x0364;glicher Erfahrung war genom-<lb/>
men/ daß die Minerali&#x017F;che Du&#x0364;n&#x017F;te oder <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> in an-<lb/>
dere Metallen eingehen/ vnd die&#x017F;elben in ein ander vnd<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er Metall verwandeln/ wie bey <hi rendition="#aq">Lazaro</hi> Ercker zu&#x017F;e-<lb/>
hen/ da er außdru&#x0364;cklich bezeuget/ daß das Ei&#x017F;en in na-<lb/>
tu&#x0364;rlich Kupffer ve&#xA75B;wandelt werde/ in gru&#x0364;nen ge&#x017F;altze-<lb/>
nen Wa&#x017F;&#x017F;ern/ vnd daß er ge&#x017F;ehen habe in einer Gru-<lb/>
ben/ daß die Farthe&#x017F;pen/ Thon-negel vnd ander Ei&#x017F;en-<lb/>
werck mit der Zeit al&#x017F;o von einem Kupffer-Gei&#x017F;t &#x017F;eynd<lb/><hi rendition="#aq">penetrirt,</hi> vnd zu einem be&#x017F;ta&#x0364;ndigen guten Kupffer<lb/>
worden; Ich verla&#x0364;ugne nicht daß die Metalli&#x017F;che <hi rendition="#aq">So-<lb/>
lutiones</hi> auff etlichen Metallen &#x017F;ich an&#x017F;chlagen/ die&#x017F;el-<lb/>
ben vergu&#x0364;lden/ ver&#x017F;ilbern/ vnd verku&#x0364;pffern/ aber dar-<lb/>
umb nicht <hi rendition="#aq">gradi</hi>ren; Wie dan bekandt genug i&#x017F;t/ wan<lb/>
man Ei&#x017F;en in ein <hi rendition="#aq">Vitriol</hi>i&#x017F;ch Wa&#x017F;&#x017F;er legt/ &#x017F;olches von<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Vitriol-</hi>Wa&#x017F;&#x017F;er nicht zu Kupffer wird/ &#x017F;ondern<lb/>
nur das Kupffer auß dem <hi rendition="#aq">Vitriol</hi> zu &#x017F;ich ziehet; davon<lb/>
alhier nicht <hi rendition="#aq">di&#x017F;puti</hi>ret wird/ &#x017F;ondern angezeiget/ daß es<lb/>
mu&#x0364;glich &#x017F;ey/ die Metallen durch einen durchdringenden<lb/><hi rendition="#aq">tingir</hi>enden Gei&#x017F;t zuvera&#x0364;ndern: Darumb ich noch ein-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">mal</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0053] Philoſophiſcher Oefen. Dergleichen auch wird man gewiß der Warheit/ welche durch ein naſſen Spiritum geſchicht/ wan man ſolche Metallen/ die darin gradiret/ auff die Prob ſetzet. Alhier wird klaͤrlich geſehen/ was die Metallen eins in das ander wuͤrcken koͤnnen/ wan ſie Geiſtlich gemachet ſeyn. Dan/ ein Geiſt iſt ein wunderlich ding/ hat groſſe Gewalt/ welches ein Vngeuͤbter im Fewer nicht glau- ben kan. Vnd bezeugen ſolche gradirung der Metal- len/ auß einem geringen in ein hoͤhers/ nicht allein die aͤltere vnd juͤngere Philoſophi, ſondern auch die Berg- leut/ welches ſie auß taͤglicher Erfahrung war genom- men/ daß die Mineraliſche Duͤnſte oder Spiritus in an- dere Metallen eingehen/ vnd dieſelben in ein ander vnd beſſer Metall verwandeln/ wie bey Lazaro Ercker zuſe- hen/ da er außdruͤcklich bezeuget/ daß das Eiſen in na- tuͤrlich Kupffer veꝛwandelt werde/ in gruͤnen geſaltze- nen Waſſern/ vnd daß er geſehen habe in einer Gru- ben/ daß die Fartheſpen/ Thon-negel vnd ander Eiſen- werck mit der Zeit alſo von einem Kupffer-Geiſt ſeynd penetrirt, vnd zu einem beſtaͤndigen guten Kupffer worden; Ich verlaͤugne nicht daß die Metalliſche So- lutiones auff etlichen Metallen ſich anſchlagen/ dieſel- ben verguͤlden/ verſilbern/ vnd verkuͤpffern/ aber dar- umb nicht gradiren; Wie dan bekandt genug iſt/ wan man Eiſen in ein Vitrioliſch Waſſer legt/ ſolches von dem Vitriol-Waſſer nicht zu Kupffer wird/ ſondern nur das Kupffer auß dem Vitriol zu ſich ziehet; davon alhier nicht diſputiret wird/ ſondern angezeiget/ daß es muͤglich ſey/ die Metallen durch einen durchdringenden tingirenden Geiſt zuveraͤndern: Darumb ich noch ein- mal D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/53
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/53>, abgerufen am 25.11.2024.