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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Philosophischer Oefen.

Hierdurch haben sie wollen zu erkennen geben/ daß
ein wahre Medicin darin zu finden sey.

Deßgleichen haben auch die newere Philosophi sol-
chen gekant: Dann Basilius vnd Paracelsus solchen alle-
zeit gepriesen haben/ wie in jhren Büchern zu finden ist.

Es ist zuverwundern/ daß dieses Ertz/ oder metallische
Samen/ welchen man billich ein Aurum Medicorum,
(weilen ein solche gute Medicin darauß zubereitten ist/)
nennen solte/ in der Erden sich nicht verändert/ gleich
andere Gewächse/ sondern allezeit seine Gestalt vnd
Form behelt/ so lang bis er an die Luft kompt/ welche sei-
ne Erde ist/ darinnen er putrificirt vnd wächset. Dann
Erstlich/ schwilt er auff/ vnd wird groß/ gleich als einve-
getabi
lischer Sahmen in der Erden thut: Nimbt also
aus der Luft seine Vermehrung/ vnd wachstumb/ nicht
anders als ein Sahmen/ eines krauts in der Erden/ vnd
ist die Luft nicht all ein seine Matrix, darinnen er wächset
vnd zu nimmet/ gleich wie ein Vegetabile, sondern ist
auch seine Sonne/ die jhn reiff vnd zeitig machet. Dann
innerhalb vier Wochen aufs längste/ putrificirt er/
vnd wird schwartz: Vngefehr vierzehen Tage darnach
wird er weiß/ dann grün/ so viel alhier beschrieben wor-
den: So man aber weiters philosophice damit proce-
dirt,
so kompt endlich die allerschönste Röhte vnd lieb-
lichste Medicin an Tag/ dafür Gott gelobet sey in alle
Ewigkeit/ Amen.

De Spiritu Sulphureo Volatili & Aci-
do. Salis communis, & Aluminis.

Gleich wie nun der Spiritus volatilis vom Vitriolo

ist
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Philoſophiſcher Oefen.

Hierdurch haben ſie wollen zu erkennen geben/ daß
ein wahre Medicin darin zu finden ſey.

Deßgleichen haben auch die newere Philoſophi ſol-
chen gekant: Dann Baſilius vnd Paracelſus ſolchen alle-
zeit geprieſen haben/ wie in jhren Buͤchern zu finden iſt.

Es iſt zuverwundern/ daß dieſes Ertz/ oder metalliſche
Samen/ welchen man billich ein Aurum Medicorum,
(weilen ein ſolche gute Medicin darauß zubereitten iſt/)
nennen ſolte/ in der Erden ſich nicht veraͤndert/ gleich
andere Gewaͤchſe/ ſondern allezeit ſeine Geſtalt vnd
Form behelt/ ſo lang bis er an die Luft kompt/ welche ſei-
ne Erde iſt/ darinnen er putrificirt vnd waͤchſet. Dann
Erſtlich/ ſchwilt er auff/ vnd wird groß/ gleich als einve-
getabi
liſcher Sahmen in der Erden thut: Nimbt alſo
aus der Luft ſeine Vermehrung/ vnd wachſtumb/ nicht
anders als ein Sahmen/ eines krauts in der Erden/ vnd
iſt die Luft nicht all ein ſeine Matrix, darinnen er waͤchſet
vnd zu nimmet/ gleich wie ein Vegetabile, ſondern iſt
auch ſeine Sonne/ die jhn reiff vnd zeitig machet. Dann
innerhalb vier Wochen aufs laͤngſte/ putrificirt er/
vnd wird ſchwartz: Vngefehr vierzehen Tage darnach
wird er weiß/ dann gruͤn/ ſo viel alhier beſchrieben wor-
den: So man aber weiters philoſophicè damit proce-
dirt,
ſo kompt endlich die allerſchoͤnſte Roͤhte vnd lieb-
lichſte Medicin an Tag/ dafuͤr Gott gelobet ſey in alle
Ewigkeit/ Amen.

De Spiritu Sulphureo Volatili & Aci-
do. Salis communis, & Aluminis.

Gleich wie nun der Spiritus volatilis vom Vitriolo

iſt
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[35/0039] Philoſophiſcher Oefen. Hierdurch haben ſie wollen zu erkennen geben/ daß ein wahre Medicin darin zu finden ſey. Deßgleichen haben auch die newere Philoſophi ſol- chen gekant: Dann Baſilius vnd Paracelſus ſolchen alle- zeit geprieſen haben/ wie in jhren Buͤchern zu finden iſt. Es iſt zuverwundern/ daß dieſes Ertz/ oder metalliſche Samen/ welchen man billich ein Aurum Medicorum, (weilen ein ſolche gute Medicin darauß zubereitten iſt/) nennen ſolte/ in der Erden ſich nicht veraͤndert/ gleich andere Gewaͤchſe/ ſondern allezeit ſeine Geſtalt vnd Form behelt/ ſo lang bis er an die Luft kompt/ welche ſei- ne Erde iſt/ darinnen er putrificirt vnd waͤchſet. Dann Erſtlich/ ſchwilt er auff/ vnd wird groß/ gleich als einve- getabiliſcher Sahmen in der Erden thut: Nimbt alſo aus der Luft ſeine Vermehrung/ vnd wachſtumb/ nicht anders als ein Sahmen/ eines krauts in der Erden/ vnd iſt die Luft nicht all ein ſeine Matrix, darinnen er waͤchſet vnd zu nimmet/ gleich wie ein Vegetabile, ſondern iſt auch ſeine Sonne/ die jhn reiff vnd zeitig machet. Dann innerhalb vier Wochen aufs laͤngſte/ putrificirt er/ vnd wird ſchwartz: Vngefehr vierzehen Tage darnach wird er weiß/ dann gruͤn/ ſo viel alhier beſchrieben wor- den: So man aber weiters philoſophicè damit proce- dirt, ſo kompt endlich die allerſchoͤnſte Roͤhte vnd lieb- lichſte Medicin an Tag/ dafuͤr Gott gelobet ſey in alle Ewigkeit/ Amen. De Spiritu Sulphureo Volatili & Aci- do. Salis communis, & Aluminis. Gleich wie nun der Spiritus volatilis vom Vitriolo iſt C ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/39>, abgerufen am 24.11.2024.