Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Philosophischer Oefen.

Oleo herauß/ vnd giesse den Spiritum volatilem/ wel-
cher in der Rectification zu erst ist übergangen/ wie-
derumb darauff/ setze solchen in den Sand/ vnd lege ei-
nen Recipienten für/ vnd gib gar gelind Feuwr/ so
steigt nur allein der Spiritus volatilis über/ vnd läßt
seine Phlegma bey dem Oleo, welches dann solches/
wegen seiner trockene/ gern behält; Also wird der Spi-
ritus von aller Phlegmate entbunden/ vnd ist so starck
als ein lauter Feur/ doch nicht corrosivisch. Vnd/
wann man solchen Spiritum nicht durch sein eygen
Oel rectificiert/ so bleibt er nicht gut/ sondern es schlägt
sich ein rothes Pulver davon nieder/ wann er eine Zeit
lang gestanden hat/ vnd verliert der Spiritus all seine
Kräffte/ also daß er nicht anders als ein gemeines
Wasser zuerkennen ist/ welches nicht geschicht/ wann
er rectificiert worden ist. Vnd ist die Vrsach solches
Niederschlags nichts anders/ als die Schwachheit des
Spiritus, weiln solcher noch zu viel Wasser bey sich hat/
vnd nicht so starck ist/ seinen Sulphur bey sich zu hal-
ten/ sondern denselben muß fallen lassen/ welchen er
aber hernacher wol halten kan/ wann er durch sein ey-
gen Oel rectificiert worden/ dardurch jhme sein übri-
ge Feuchtigkeit benommen worden ist. Das rothe Pul-
ver aber/ ist darumm nicht zuverwerffen/ sondern fleissig
zu bewahren/ dann es nicht geringer ist/ als der Spiritus
selbsten. Vnd ist solches Pulver anderst nichts/ als
ein Sulphur volatile Victrioli; hat wunderbar-
liche Tugenden/ davon etliche sollen er-
zählt werden.

Usus

Philoſophiſcher Oefen.

Oleo herauß/ vnd gieſſe den Spiritum volatilem/ wel-
cher in der Rectification zu erſt iſt uͤbergangen/ wie-
derumb darauff/ ſetze ſolchen in den Sand/ vnd lege ei-
nen Recipienten fuͤr/ vnd gib gar gelind Feuwr/ ſo
ſteigt nur allein der Spiritus volatilis uͤber/ vnd laͤßt
ſeine Phlegma bey dem Oleo, welches dann ſolches/
wegen ſeiner trockene/ gern behaͤlt; Alſo wird der Spi-
ritus von aller Phlegmate entbunden/ vnd iſt ſo ſtarck
als ein lauter Feur/ doch nicht corroſiviſch. Vnd/
wann man ſolchen Spiritum nicht durch ſein eygen
Oel rectificiert/ ſo bleibt er nicht gut/ ſondern es ſchlaͤgt
ſich ein rothes Pulver davon nieder/ wann er eine Zeit
lang geſtanden hat/ vnd verliert der Spiritus all ſeine
Kraͤffte/ alſo daß er nicht anders als ein gemeines
Waſſer zuerkennen iſt/ welches nicht geſchicht/ wann
er rectificiert worden iſt. Vnd iſt die Vrſach ſolches
Niederſchlags nichts anders/ als die Schwachheit des
Spiritus, weiln ſolcher noch zu viel Waſſer bey ſich hat/
vnd nicht ſo ſtarck iſt/ ſeinen Sulphur bey ſich zu hal-
ten/ ſondern denſelben muß fallen laſſen/ welchen er
aber hernacher wol halten kan/ wann er durch ſein ey-
gen Oel rectificiert worden/ dardurch jhme ſein uͤbri-
ge Feuchtigkeit benommen worden iſt. Das rothe Pul-
ver aber/ iſt darum̃ nicht zuverwerffen/ ſondern fleiſſig
zu bewahren/ dann es nicht geringer iſt/ als der Spiritus
ſelbſten. Vnd iſt ſolches Pulver anderſt nichts/ als
ein Sulphur volatile Victrioli; hat wunderbar-
liche Tugenden/ davon etliche ſollen er-
zaͤhlt werden.

Uſus

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[11/0015] Philoſophiſcher Oefen. Oleo herauß/ vnd gieſſe den Spiritum volatilem/ wel- cher in der Rectification zu erſt iſt uͤbergangen/ wie- derumb darauff/ ſetze ſolchen in den Sand/ vnd lege ei- nen Recipienten fuͤr/ vnd gib gar gelind Feuwr/ ſo ſteigt nur allein der Spiritus volatilis uͤber/ vnd laͤßt ſeine Phlegma bey dem Oleo, welches dann ſolches/ wegen ſeiner trockene/ gern behaͤlt; Alſo wird der Spi- ritus von aller Phlegmate entbunden/ vnd iſt ſo ſtarck als ein lauter Feur/ doch nicht corroſiviſch. Vnd/ wann man ſolchen Spiritum nicht durch ſein eygen Oel rectificiert/ ſo bleibt er nicht gut/ ſondern es ſchlaͤgt ſich ein rothes Pulver davon nieder/ wann er eine Zeit lang geſtanden hat/ vnd verliert der Spiritus all ſeine Kraͤffte/ alſo daß er nicht anders als ein gemeines Waſſer zuerkennen iſt/ welches nicht geſchicht/ wann er rectificiert worden iſt. Vnd iſt die Vrſach ſolches Niederſchlags nichts anders/ als die Schwachheit des Spiritus, weiln ſolcher noch zu viel Waſſer bey ſich hat/ vnd nicht ſo ſtarck iſt/ ſeinen Sulphur bey ſich zu hal- ten/ ſondern denſelben muß fallen laſſen/ welchen er aber hernacher wol halten kan/ wann er durch ſein ey- gen Oel rectificiert worden/ dardurch jhme ſein uͤbri- ge Feuchtigkeit benommen worden iſt. Das rothe Pul- ver aber/ iſt darum̃ nicht zuverwerffen/ ſondern fleiſſig zu bewahren/ dann es nicht geringer iſt/ als der Spiritus ſelbſten. Vnd iſt ſolches Pulver anderſt nichts/ als ein Sulphur volatile Victrioli; hat wunderbar- liche Tugenden/ davon etliche ſollen er- zaͤhlt werden. Uſus

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Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/15>, abgerufen am 24.11.2024.

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