Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.Vorrede. Werck recht verstehen/ werden solches mit gros-sem Genügen auff vnd annehmen: Hergegen an- dere Nase-weisen/ die solche newe vnd zuvor nie- mahls gesehene Distillation in jhren Köpffen nicht begreiffen können/ verachten. Dann man pflegt zu sagen/ wer ein Hauß an den Weg ba- wet/ muß viel Nachredens hören/ dann dem ei- nen ist es hier/ vnd dem andern dort nicht recht gemacht/ insonderheit am aller mehresten von solchem schlechten Völcklein/ die selbsten nicht ein Hütlein wissen auff zusetzen. Solche aber solten zuvor etwas bessers an Tag geben/ ehe sie eines andern Mühe vnd Fleiß verachte- ten. Derohalben wolle niemand daruber ein vn- Vnd wenn einer oder der ander etwan solch- schul- A iiij
Vorrede. Werck recht verſtehen/ werden ſolches mit groſ-ſem Genuͤgen auff vnd annehmen: Hergegen an- dere Naſe-weiſen/ die ſolche newe vnd zuvor nie- mahls geſehene Diſtillation in jhren Koͤpffen nicht begreiffen koͤnnen/ verachten. Dann man pflegt zu ſagen/ wer ein Hauß an den Weg ba- wet/ muß viel Nachredens hoͤren/ dann dem ei- nen iſt es hier/ vnd dem andern dort nicht recht gemacht/ inſonderheit am aller mehreſten von ſolchem ſchlechten Voͤlcklein/ die ſelbſten nicht ein Huͤtlein wiſſen auff zuſetzen. Solche aber ſolten zuvor etwas beſſers an Tag geben/ ehe ſie eines andern Muͤhe vnd Fleiß verachte- ten. Derohalben wolle niemand darůber ein vn- Vnd wenn einer oder der ander etwan ſolch- ſchul- A iiij
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="7"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> Werck recht verſtehen/ werden ſolches mit groſ-<lb/> ſem Genuͤgen auff vnd annehmen: Hergegen an-<lb/> dere Naſe-weiſen/ die ſolche newe vnd zuvor nie-<lb/> mahls geſehene <hi rendition="#aq">Diſtillation</hi> in jhren Koͤpffen<lb/> nicht begreiffen koͤnnen/ verachten. Dann man<lb/> pflegt zu ſagen/ wer ein Hauß an den Weg ba-<lb/> wet/ muß viel Nachredens hoͤren/ dann dem ei-<lb/> nen iſt es hier/ vnd dem andern dort nicht recht<lb/> gemacht/ inſonderheit am aller mehreſten von<lb/> ſolchem ſchlechten Voͤlcklein/ die ſelbſten nicht<lb/> ein Huͤtlein wiſſen auff zuſetzen. Solche aber<lb/> ſolten zuvor etwas beſſers an Tag geben/ ehe<lb/> ſie eines andern Muͤhe vnd Fleiß verachte-<lb/> ten.</p><lb/> <p>Derohalben wolle niemand darůber ein vn-<lb/> zeitig Vrtheil faͤllen/ biß daß er zuvor genug-<lb/> ſamen Grund deſſelben erfahren/ dann zweif-<lb/> felt mir nicht/ das Werck wird beſtehen koͤn-<lb/> nen/ vnd ſeinen Meiſter loben.</p><lb/> <p>Vnd wenn einer oder der ander etwan ſolch-<lb/> en Ofen zugerichtet/ darinnen arbeitet/ vnd<lb/> nicht alſo bald alles nach ſeinem Wunſch fin-<lb/> det/ ſo muß er dencken/ daß er jrgents an etwas<lb/> gefehlet hat/ (dann das Werck iſt vnbekand/<lb/> vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan ge-<lb/> irret werden) vnd nicht alſo balde auf den <hi rendition="#aq">Au-<lb/> ctorem fulminiren,</hi> gleich als wenn er daran<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchul-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [7/0011]
Vorrede.
Werck recht verſtehen/ werden ſolches mit groſ-
ſem Genuͤgen auff vnd annehmen: Hergegen an-
dere Naſe-weiſen/ die ſolche newe vnd zuvor nie-
mahls geſehene Diſtillation in jhren Koͤpffen
nicht begreiffen koͤnnen/ verachten. Dann man
pflegt zu ſagen/ wer ein Hauß an den Weg ba-
wet/ muß viel Nachredens hoͤren/ dann dem ei-
nen iſt es hier/ vnd dem andern dort nicht recht
gemacht/ inſonderheit am aller mehreſten von
ſolchem ſchlechten Voͤlcklein/ die ſelbſten nicht
ein Huͤtlein wiſſen auff zuſetzen. Solche aber
ſolten zuvor etwas beſſers an Tag geben/ ehe
ſie eines andern Muͤhe vnd Fleiß verachte-
ten.
Derohalben wolle niemand darůber ein vn-
zeitig Vrtheil faͤllen/ biß daß er zuvor genug-
ſamen Grund deſſelben erfahren/ dann zweif-
felt mir nicht/ das Werck wird beſtehen koͤn-
nen/ vnd ſeinen Meiſter loben.
Vnd wenn einer oder der ander etwan ſolch-
en Ofen zugerichtet/ darinnen arbeitet/ vnd
nicht alſo bald alles nach ſeinem Wunſch fin-
det/ ſo muß er dencken/ daß er jrgents an etwas
gefehlet hat/ (dann das Werck iſt vnbekand/
vnd derohalben gar leichtlich an etwas kan ge-
irret werden) vnd nicht alſo balde auf den Au-
ctorem fulminiren, gleich als wenn er daran
ſchul-
A iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |