Glaßbrenner, Adolf: Der Weihnachtsmarkt. Aus: Berliner Volksleben. Band 1, S. 233–272. Leipzig, 1847.
denn wart' ick uf ihr. (läßt seinen Waldteufel brummen und schreit) Walddeibelverkoof! Hallohverkoof! Pyramidenhändler. Na, dummer Junge, mach', det de hier wegkommst! Brumm' eenen hier nich de Ohren voll! Da wird man ja janz dämlich nach, nach des Jebrumme! Fritz. Ach nu hör' eener den Perjemieter, der hier bei zehn Jrad Kälte nach Pepinjeere in Schatten unter de Beeme sitzt, un sich bei de Laterne sonnt! Ne, Jottlieb, sei ruhig, mit Dir ist aus: Du bist in de Fichten jejangen! Wat brumm' ick Dir? De Ohren voll brumm' ick Dir? Na hör' mal, da könnt' ick noch lange brummen! Wat wirst Du danach? Dämlich? Ne, De irrschst Dir, des is nich von alleweile; Deine Mutter war 'n Walddeibel! Juter Jottlieb, sei uf Deine Collejen nich neidisch. Du stehst mitten in'n Wald, un an Deibel fehlt et Dir nich. Pyramidenhändler (steht auf und zeigt die Absicht, ihn thätlich zu beleidigen). Na warte, rumdreibrijer Straßenjunge! Wenn ick Dir unter meine Hände krieje, denn soll Dir der Kopp noch besser brummen, wie Dein Walddeibel! Fritz (aus einiger Entfernung). Jo nich, kleener Müller! (zu Stephan) Bleib' janz ruhig hier stehen, Stephan; wenn er kommt, kratzen wir aus. (zum Pyramidenhändler) Jottlieb, stille, janz stille, Jottlieb! Du dhust mir nischt, jo nich! So'n Perjemieter, wat meenste Stephan, der will uns verachten! Jo nich! (auf Stephan zeigend) Des is hier ein Fahnenjunker, un ick bin musikalscher Instrumentenmacher! (zu einem Ehepaare) Na wie is es'n, Madam Baronin? Keinen Walddeibel vor de kleenen Baronekens: Sechs Pfennje des Stück! (immer der Dame bei Seite) Koofen Se mir
denn wart’ ick uf ihr. (läßt seinen Waldteufel brummen und schreit) Walddeibelverkoof! Hallohverkoof! Pyramidenhändler. Na, dummer Junge, mach’, det de hier wegkommst! Brumm’ eenen hier nich de Ohren voll! Da wird man ja janz dämlich nach, nach des Jebrumme! Fritz. Ach nu hör’ eener den Perjemieter, der hier bei zehn Jrad Kälte nach Pepinjeere in Schatten unter de Beeme sitzt, un sich bei de Laterne sonnt! Ne, Jottlieb, sei ruhig, mit Dir ist aus: Du bist in de Fichten jejangen! Wat brumm’ ick Dir? De Ohren voll brumm’ ick Dir? Na hör’ mal, da könnt’ ick noch lange brummen! Wat wirst Du danach? Dämlich? Ne, De irrschst Dir, des is nich von alleweile; Deine Mutter war ’n Walddeibel! Juter Jottlieb, sei uf Deine Collejen nich neidisch. Du stehst mitten in’n Wald, un an Deibel fehlt et Dir nich. Pyramidenhändler (steht auf und zeigt die Absicht, ihn thätlich zu beleidigen). Na warte, rumdreibrijer Straßenjunge! Wenn ick Dir unter meine Hände krieje, denn soll Dir der Kopp noch besser brummen, wie Dein Walddeibel! Fritz (aus einiger Entfernung). Jo nich, kleener Müller! (zu Stephan) Bleib’ janz ruhig hier stehen, Stephan; wenn er kommt, kratzen wir aus. (zum Pyramidenhändler) Jottlieb, stille, janz stille, Jottlieb! Du dhust mir nischt, jo nich! So’n Perjemieter, wat meenste Stephan, der will uns verachten! Jo nich! (auf Stephan zeigend) Des is hier ein Fahnenjunker, un ick bin musikalscher Instrumentenmacher! (zu einem Ehepaare) Na wie is es’n, Madam Baronin? Keinen Walddeibel vor de kleenen Baronekens: Sechs Pfennje des Stück! (immer der Dame bei Seite) Koofen Se mir
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denn wart’ ick uf ihr. (läßt seinen Waldteufel brummen und schreit) Walddeibelverkoof! Hallohverkoof!
Pyramidenhändler. Na, dummer Junge, mach’, det de hier wegkommst! Brumm’ eenen hier nich de Ohren voll! Da wird man ja janz dämlich nach, nach des Jebrumme!
Fritz. Ach nu hör’ eener den Perjemieter, der hier bei zehn Jrad Kälte nach Pepinjeere in Schatten unter de Beeme sitzt, un sich bei de Laterne sonnt! Ne, Jottlieb, sei ruhig, mit Dir ist aus: Du bist in de Fichten jejangen! Wat brumm’ ick Dir? De Ohren voll brumm’ ick Dir? Na hör’ mal, da könnt’ ick noch lange brummen! Wat wirst Du danach? Dämlich? Ne, De irrschst Dir, des is nich von alleweile; Deine Mutter war ’n Walddeibel! Juter Jottlieb, sei uf Deine Collejen nich neidisch. Du stehst mitten in’n Wald, un an Deibel fehlt et Dir nich.
Pyramidenhändler (steht auf und zeigt die Absicht, ihn thätlich zu beleidigen). Na warte, rumdreibrijer Straßenjunge! Wenn ick Dir unter meine Hände krieje, denn soll Dir der Kopp noch besser brummen, wie Dein Walddeibel!
Fritz (aus einiger Entfernung). Jo nich, kleener Müller! (zu Stephan) Bleib’ janz ruhig hier stehen, Stephan; wenn er kommt, kratzen wir aus. (zum Pyramidenhändler) Jottlieb, stille, janz stille, Jottlieb! Du dhust mir nischt, jo nich! So’n Perjemieter, wat meenste Stephan, der will uns verachten! Jo nich! (auf Stephan zeigend) Des is hier ein Fahnenjunker, un ick bin musikalscher Instrumentenmacher! (zu einem Ehepaare) Na wie is es’n, Madam Baronin? Keinen Walddeibel vor de kleenen Baronekens: Sechs Pfennje des Stück! (immer der Dame bei Seite) Koofen Se mir
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Zitationshilfe: | Glaßbrenner, Adolf: Der Weihnachtsmarkt. Aus: Berliner Volksleben. Band 1, S. 233–272. Leipzig, 1847, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glassbrenner_weihnachtsmarkt_1847/7>, abgerufen am 27.07.2024. |