Zeloten, die Eyferer, hie- sen unter den Juden die Leute, so vor den Na- men GOttes, vor die Ehre des Tempels, und vor die Erhaltung der Gesetze eyferten; diesen war unter andern erlau- bet, wann sie einen Got- tes-Verächter etc. antra- fen, denselben, ohne He- gung eines Blut-Ge- richts, aus dem Wege zu schaffen. it. eine gewisse Art Kriegs-Knechte, wel- che sich bey der Zerstö- rung Jerusalems in gro- ser Menge daselbst auf- hielten, und die Beschü- tzung des Tempels wider die Römer über sich nah- men, in der That aber nichts anders, als Bu- ben-Stücke, Mordtha- ten und Plünderungen der armen Jnnwohner ausübten. Heutiges Ta- ges ist es ein Zuname derjenigen Cardinäle, so bey Erwählung eines Pabsts keiner Parthey zugethan seyn, sondern blos auf ein qualificir- [Spaltenumbruch]
Zod
tes Oberhaupt der Ca- tholischen Kirche ohne ei- niges Interesse sehen.
Zelotypia, der Argwohn, die Eyfersucht, Jalousie eines Ehegattens, Miß- gunst, Raserey.
Zelus, der Eyfer, die Miß- gunst; it. die Liebe des Mannes gegen das Weib, die Eyfersucht.
Zenith, der Scheidel- Punct, ist am Himmel derjenige Punct, welcher über eines jeden Men- schen Scheidel, oder ü- ber dem Mittel-Punct eines Orts stehet.
Zercola, wird die Zierde oder die Decke des Haup- tes genennet, welche die Janitscharen zum Unter- scheid der andern Tür- cken zu tragen pflegen.
Zero, heist bey den Fran- tzosen, Jtaliänern und Spaniern so viel, als bey denen Teutschen die im Rechnen gebräuchliche Nullen.
Zodiacus, die Sonnen- Strasse am Himmel, der Thier-Crayß, darinnen
die
[Spaltenumbruch]
Zel
Zeloten, die Eyferer, hie- ſen unter den Juden die Leute, ſo vor den Na- men GOttes, vor die Ehre des Tempels, und vor die Erhaltung der Geſetze eyferten; dieſen war unter andern erlau- bet, wann ſie einen Got- tes-Veraͤchter ꝛc. antra- fen, denſelben, ohne He- gung eines Blut-Ge- richts, aus dem Wege zu ſchaffen. it. eine gewiſſe Art Kriegs-Knechte, wel- che ſich bey der Zerſtoͤ- rung Jeruſalems in gro- ſer Menge daſelbſt auf- hielten, und die Beſchuͤ- tzung des Tempels wider die Roͤmer uͤber ſich nah- men, in der That aber nichts anders, als Bu- ben-Stuͤcke, Mordtha- ten und Pluͤnderungen der armen Jnnwohner ausuͤbten. Heutiges Ta- ges iſt es ein Zuname derjenigen Cardinaͤle, ſo bey Erwaͤhlung eines Pabſts keiner Parthey zugethan ſeyn, ſondern blos auf ein qualificir- [Spaltenumbruch]
Zod
tes Oberhaupt der Ca- tholiſchen Kirche ohne ei- niges Intereſſe ſehen.
Zelotypia, der Argwohn, die Eyferſucht, Jalouſie eines Ehegattens, Miß- gunſt, Raſerey.
Zelus, der Eyfer, die Miß- gunſt; it. die Liebe des Mannes gegen das Weib, die Eyferſucht.
Zenith, der Scheidel- Punct, iſt am Himmel derjenige Punct, welcher uͤber eines jeden Men- ſchen Scheidel, oder uͤ- ber dem Mittel-Punct eines Orts ſtehet.
Zercola, wird die Zierde oder die Decke des Haup- tes genennet, welche die Janitſcharen zum Unter- ſcheid der andern Tuͤr- cken zu tragen pflegen.
Zero, heiſt bey den Fran- tzoſen, Jtaliaͤnern und Spaniern ſo viel, als bey denen Teutſchen die im Rechnen gebraͤuchliche Nullen.
Zodiacus, die Sonnen- Straſſe am Himmel, der Thier-Crayß, darinnen
die
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0818"n="802"/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Zel</hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq">Zelot</hi>en, die Eyferer, hie-<lb/>ſen unter den Juden die<lb/>
Leute, ſo vor den Na-<lb/>
men GOttes, vor die<lb/>
Ehre des Tempels, und<lb/>
vor die Erhaltung der<lb/>
Geſetze eyferten; dieſen<lb/>
war unter andern erlau-<lb/>
bet, wann ſie einen Got-<lb/>
tes-Veraͤchter ꝛc. antra-<lb/>
fen, denſelben, ohne He-<lb/>
gung eines Blut-Ge-<lb/>
richts, aus dem Wege zu<lb/>ſchaffen. <hirendition="#aq">it.</hi> eine gewiſſe<lb/>
Art Kriegs-Knechte, wel-<lb/>
che ſich bey der Zerſtoͤ-<lb/>
rung Jeruſalems in gro-<lb/>ſer Menge daſelbſt auf-<lb/>
hielten, und die Beſchuͤ-<lb/>
tzung des Tempels wider<lb/>
die Roͤmer uͤber ſich nah-<lb/>
men, in der That aber<lb/>
nichts anders, als Bu-<lb/>
ben-Stuͤcke, Mordtha-<lb/>
ten und Pluͤnderungen<lb/>
der armen Jnnwohner<lb/>
ausuͤbten. Heutiges Ta-<lb/>
ges iſt es ein Zuname<lb/>
derjenigen Cardinaͤle, ſo<lb/>
bey Erwaͤhlung eines<lb/>
Pabſts keiner Parthey<lb/>
zugethan ſeyn, ſondern<lb/>
blos auf ein <hirendition="#aq">qualifici</hi>r-<lb/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Zod</hi></fw><lb/>
tes Oberhaupt der Ca-<lb/>
tholiſchen Kirche ohne ei-<lb/>
niges <hirendition="#aq">Intereſſe</hi>ſehen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zelotypia,</hi> der Argwohn,<lb/>
die Eyferſucht, <hirendition="#aq">Jalouſie</hi><lb/>
eines Ehegattens, Miß-<lb/>
gunſt, Raſerey.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zelus,</hi> der Eyfer, die Miß-<lb/>
gunſt; <hirendition="#aq">it.</hi> die Liebe des<lb/>
Mannes gegen das<lb/>
Weib, die Eyferſucht.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zenith,</hi> der Scheidel-<lb/>
Punct, iſt am Himmel<lb/>
derjenige Punct, welcher<lb/>
uͤber eines jeden Men-<lb/>ſchen Scheidel, oder uͤ-<lb/>
ber dem Mittel-Punct<lb/>
eines Orts ſtehet.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zercola,</hi> wird die Zierde<lb/>
oder die Decke des Haup-<lb/>
tes genennet, welche die<lb/>
Janitſcharen zum Unter-<lb/>ſcheid der andern Tuͤr-<lb/>
cken zu tragen pflegen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zero,</hi> heiſt bey den Fran-<lb/>
tzoſen, Jtaliaͤnern und<lb/>
Spaniern ſo viel, als bey<lb/>
denen Teutſchen die im<lb/>
Rechnen gebraͤuchliche<lb/>
Nullen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Zodiacus,</hi> die Sonnen-<lb/>
Straſſe am Himmel, der<lb/>
Thier-Crayß, darinnen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></item></list></div></body></text></TEI>
[802/0818]
Zel
Zod
Zeloten, die Eyferer, hie-
ſen unter den Juden die
Leute, ſo vor den Na-
men GOttes, vor die
Ehre des Tempels, und
vor die Erhaltung der
Geſetze eyferten; dieſen
war unter andern erlau-
bet, wann ſie einen Got-
tes-Veraͤchter ꝛc. antra-
fen, denſelben, ohne He-
gung eines Blut-Ge-
richts, aus dem Wege zu
ſchaffen. it. eine gewiſſe
Art Kriegs-Knechte, wel-
che ſich bey der Zerſtoͤ-
rung Jeruſalems in gro-
ſer Menge daſelbſt auf-
hielten, und die Beſchuͤ-
tzung des Tempels wider
die Roͤmer uͤber ſich nah-
men, in der That aber
nichts anders, als Bu-
ben-Stuͤcke, Mordtha-
ten und Pluͤnderungen
der armen Jnnwohner
ausuͤbten. Heutiges Ta-
ges iſt es ein Zuname
derjenigen Cardinaͤle, ſo
bey Erwaͤhlung eines
Pabſts keiner Parthey
zugethan ſeyn, ſondern
blos auf ein qualificir-
tes Oberhaupt der Ca-
tholiſchen Kirche ohne ei-
niges Intereſſe ſehen.
Zelotypia, der Argwohn,
die Eyferſucht, Jalouſie
eines Ehegattens, Miß-
gunſt, Raſerey.
Zelus, der Eyfer, die Miß-
gunſt; it. die Liebe des
Mannes gegen das
Weib, die Eyferſucht.
Zenith, der Scheidel-
Punct, iſt am Himmel
derjenige Punct, welcher
uͤber eines jeden Men-
ſchen Scheidel, oder uͤ-
ber dem Mittel-Punct
eines Orts ſtehet.
Zercola, wird die Zierde
oder die Decke des Haup-
tes genennet, welche die
Janitſcharen zum Unter-
ſcheid der andern Tuͤr-
cken zu tragen pflegen.
Zero, heiſt bey den Fran-
tzoſen, Jtaliaͤnern und
Spaniern ſo viel, als bey
denen Teutſchen die im
Rechnen gebraͤuchliche
Nullen.
Zodiacus, die Sonnen-
Straſſe am Himmel, der
Thier-Crayß, darinnen
die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/818>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.