Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Viz Vix credo, ich glaub eskaum, ungern, oder ich glaube es schier nicht. Man sagt auch, vix cre- do, es kan wol seyn. Vizir, ist ein Name, welcher in Persien denen Stadt- Gouverneurs beygele- get wird. Siehe auch Vezier und Visir. Ulcisciren, sich an einem rä- chen, Rache üben, strafen. Ultimatum, dasjenige, über welches man nichts mehr erlangen noch setzen kan. Ultimus, der Letzte. Ulti- ma voluntas, der letzte Wille. Ultimo, den letz- ten Tag des Monats, zu- letzt. Ultio, die Rache, Strafe. Ultor, der Rächer. Ul- trix, eine Rächerin. Ultra dimidium laediret seyn, heist, wann man in einem Verkauf oder an- dern Contract über die Helfte zu kurtz kommen, und also wegen solcher Verkürtzung den Con- tract wieder umstossen kan. Ultra modum, über die Weise. Umb Ultramontain, Tramon- tain, nennen die Jtaliä- ner alle diejenigen, so aus- ser Jtalien wohnen, und durch die Alpen von ihnen geschieden seyn. Ultra vires haereditatis sive patrimonii, über das Vermögen der Erb- schaft. Ultro, freywillig, gutwillig. z. E. er hat es ultro ge- standen; er hat sich ultro darzu offeriret. Ultro citroque, hin und wieder, unter einander, auf beyden Seiten. Ultronea confessio, ein freywilliges gütliches Be- kanntnus. Ultrotributa, heisen Steu- ren, so man freywillig bringet, freywillige Bey- steuern zu offentlichen Ge- bäuden. Umbra, gall. ombre, der Schatten. it. ein Gast, der zwar nicht geladen, o- der zur Mahlzeit gehöret, sondern nur von einem an- dern pro hospite (wie man insgemein zu sagen pfleget) mitgeführet wird; ein
[Spaltenumbruch]
Viz Vix credo, ich glaub eskaum, ungern, oder ich glaube es ſchier nicht. Man ſagt auch, vix cre- do, es kan wol ſeyn. Vizir, iſt ein Name, welcher in Perſien denen Stadt- Gouverneurs beygele- get wird. Siehe auch Vezier und Viſir. Ulciſciren, ſich an einem raͤ- chen, Rache uͤben, ſtrafen. Ultimatum, dasjenige, uͤber welches man nichts mehr erlangen noch ſetzen kan. Ultimus, der Letzte. Ulti- ma voluntas, der letzte Wille. Ultimo, den letz- ten Tag des Monats, zu- letzt. Ultio, die Rache, Strafe. Ultor, der Raͤcher. Ul- trix, eine Raͤcherin. Ultra dimidium lædiret ſeyn, heiſt, wann man in einem Verkauf oder an- dern Contract uͤber die Helfte zu kurtz kommen, und alſo wegen ſolcher Verkuͤrtzung den Con- tract wieder umſtoſſen kan. Ultra modum, uͤber die Weiſe. Umb Ultramontain, Tramon- tain, nennen die Jtaliaͤ- ner alle diejenigen, ſo auſ- ſer Jtalien wohnen, und durch die Alpen von ihnen geſchieden ſeyn. Ultra vires hæreditatis ſive patrimonii, uͤber das Vermoͤgen der Erb- ſchaft. Ultrò, freywillig, gutwillig. z. E. er hat es ultrò ge- ſtanden; er hat ſich ultrò darzu offeriret. Ultro citroque, hin und wieder, unter einander, auf beyden Seiten. Ultronea confeſſio, ein freywilliges guͤtliches Be- kanntnus. Ultrotributa, heiſen Steu- ren, ſo man freywillig bringet, freywillige Bey- ſteuern zu offentlichen Ge- baͤuden. Umbra, gall. ombre, der Schatten. it. ein Gaſt, der zwar nicht geladen, o- der zur Mahlzeit gehoͤret, ſondern nur von einem an- dern pro hoſpite (wie man insgemein zu ſagen pfleget) mitgefuͤhret wird; ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0804" n="788"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Viz</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Vix credo,</hi> ich glaub es<lb/> kaum, ungern, oder ich<lb/> glaube es ſchier nicht.<lb/> Man ſagt auch, <hi rendition="#aq">vix cre-<lb/> do,</hi> es kan wol ſeyn.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Vizir,</hi> iſt ein Name, welcher<lb/> in Perſien denen Stadt-<lb/><hi rendition="#aq">Gouverneurs</hi> beygele-<lb/> get wird. <hi rendition="#fr">Siehe auch</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vezier</hi></hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Viſir.</hi></hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ulciſci</hi>ren, ſich an einem raͤ-<lb/> chen, Rache uͤben, ſtrafen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultimatum,</hi> dasjenige, uͤber<lb/> welches man nichts mehr<lb/> erlangen noch ſetzen kan.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultimus,</hi> der Letzte. <hi rendition="#aq">Ulti-<lb/> ma voluntas,</hi> der letzte<lb/> Wille. <hi rendition="#aq">Ultimo,</hi> den letz-<lb/> ten Tag des Monats, zu-<lb/> letzt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultio,</hi> die Rache, Strafe.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultor,</hi> der Raͤcher. <hi rendition="#aq">Ul-<lb/> trix,</hi> eine Raͤcherin.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultra dimidium lædi</hi>ret<lb/> ſeyn, heiſt, wann man in<lb/> einem Verkauf oder an-<lb/> dern <hi rendition="#aq">Contract</hi> uͤber die<lb/> Helfte zu kurtz kommen,<lb/> und alſo wegen ſolcher<lb/> Verkuͤrtzung den <hi rendition="#aq">Con-<lb/> tract</hi> wieder umſtoſſen<lb/> kan.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultra modum,</hi> uͤber die<lb/> Weiſe.</item> </list><lb/> <cb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Umb</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Ultramontain, Tramon-<lb/> tain,</hi> nennen die Jtaliaͤ-<lb/> ner alle diejenigen, ſo auſ-<lb/> ſer Jtalien wohnen, und<lb/> durch die Alpen von ihnen<lb/> geſchieden ſeyn.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultra vires hæreditatis<lb/> ſive patrimonii,</hi> uͤber<lb/> das Vermoͤgen der Erb-<lb/> ſchaft.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultrò,</hi> freywillig, gutwillig.<lb/> z. E. er hat es <hi rendition="#aq">ultrò</hi> ge-<lb/> ſtanden; er hat ſich <hi rendition="#aq">ultrò</hi><lb/> darzu <hi rendition="#aq">offeri</hi>ret.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultro citroque,</hi> hin und<lb/> wieder, unter einander,<lb/> auf beyden Seiten.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultronea confeſſio,</hi> ein<lb/> freywilliges guͤtliches Be-<lb/> kanntnus.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Ultrotributa,</hi> heiſen Steu-<lb/> ren, ſo man freywillig<lb/> bringet, freywillige Bey-<lb/> ſteuern zu offentlichen Ge-<lb/> baͤuden.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Umbra, <hi rendition="#i">gall.</hi> ombre,</hi> der<lb/> Schatten. <hi rendition="#aq">it.</hi> ein Gaſt,<lb/> der zwar nicht geladen, o-<lb/> der zur Mahlzeit gehoͤret,<lb/> ſondern nur von einem an-<lb/> dern <hi rendition="#aq">pro hoſpite</hi> (wie<lb/> man insgemein zu ſagen<lb/> pfleget) mitgefuͤhret wird;<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [788/0804]
Viz
Umb
Vix credo, ich glaub es
kaum, ungern, oder ich
glaube es ſchier nicht.
Man ſagt auch, vix cre-
do, es kan wol ſeyn.
Vizir, iſt ein Name, welcher
in Perſien denen Stadt-
Gouverneurs beygele-
get wird. Siehe auch
Vezier und Viſir.
Ulciſciren, ſich an einem raͤ-
chen, Rache uͤben, ſtrafen.
Ultimatum, dasjenige, uͤber
welches man nichts mehr
erlangen noch ſetzen kan.
Ultimus, der Letzte. Ulti-
ma voluntas, der letzte
Wille. Ultimo, den letz-
ten Tag des Monats, zu-
letzt.
Ultio, die Rache, Strafe.
Ultor, der Raͤcher. Ul-
trix, eine Raͤcherin.
Ultra dimidium lædiret
ſeyn, heiſt, wann man in
einem Verkauf oder an-
dern Contract uͤber die
Helfte zu kurtz kommen,
und alſo wegen ſolcher
Verkuͤrtzung den Con-
tract wieder umſtoſſen
kan.
Ultra modum, uͤber die
Weiſe.
Ultramontain, Tramon-
tain, nennen die Jtaliaͤ-
ner alle diejenigen, ſo auſ-
ſer Jtalien wohnen, und
durch die Alpen von ihnen
geſchieden ſeyn.
Ultra vires hæreditatis
ſive patrimonii, uͤber
das Vermoͤgen der Erb-
ſchaft.
Ultrò, freywillig, gutwillig.
z. E. er hat es ultrò ge-
ſtanden; er hat ſich ultrò
darzu offeriret.
Ultro citroque, hin und
wieder, unter einander,
auf beyden Seiten.
Ultronea confeſſio, ein
freywilliges guͤtliches Be-
kanntnus.
Ultrotributa, heiſen Steu-
ren, ſo man freywillig
bringet, freywillige Bey-
ſteuern zu offentlichen Ge-
baͤuden.
Umbra, gall. ombre, der
Schatten. it. ein Gaſt,
der zwar nicht geladen, o-
der zur Mahlzeit gehoͤret,
ſondern nur von einem an-
dern pro hoſpite (wie
man insgemein zu ſagen
pfleget) mitgefuͤhret wird;
ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |