Titia lex, ein Gesetz wider Geschenck und Gaben in Rechts-Händeln.
Titillatio, das Kützeln, ist eine angenehme Empfind- lichkeit, die besser empfun- den als geschrieben wer- den kan.
Titubiren, taumeln, schwan- cken, ungewiß gehen, straucheln. it. an der Re- de anstossen, stamlen, ga- tzen; ferner heist es auch, nicht wissen, zu was man sich entschliesen soll.
Titulatur, die Kunst oder Wissenschaft, jedem sein gebührendes Praedicat, Titul und Axioma bey- zulegen.
Tituliren, betiteln, benen- nen, einen Namen geben, einem seinen gebührenden Titul geben.
Titulus, der Titul, die Ru- bric, Auf-oder Uber- schrift, ein Standes-Eh- ren-oder Amts-Name, so einer Person gebühret. Jn rechtlicher Bedeu tung eine Urkunde, Brief- schaft, und ingemein alles, [Spaltenumbruch]
Tog
was zum Grund eines Rechts oder Eigenthums dienet, und derjenige vor sich hat, so ein Gut besitzet, oder einen Anspruch dar- an machet. Die Aufschrif- ten der Capitel in dem Römischen Kayser-Recht, in denen Institutioni- bus, Digestis und Codi- ce, werden auch Tituli, Titul genennet.
Toccate, ist eine Gattung musicalischer Instru- mental-Stücke oder Praeludien, so in der Mit- ten keine Cadentz hat, sonsten aber zur rechten und lincken Hand certi- rende fortläufet, es pfleget solche ein Organist gemei- niglich aus dem Kopfe zu spielen, ehe er eine Fuge oder Mutet anfängt. Sie haben ihren Namen von dem welschen Toccare, so greifen heist, und damit ei- gentlich nur eine Begrei- fung des Claviers, so aus schlechten eintzeln Griffen und Coloraturen beste- het, angedeutet wird.
Toghe, heist der Mantel o-
der
A a a 3
[Spaltenumbruch]
Tiſ
Tiſſeran, ein Weber.
Titia lex, ein Geſetz wider Geſchenck und Gaben in Rechts-Haͤndeln.
Titillatio, das Kuͤtzeln, iſt eine angenehme Empfind- lichkeit, die beſſer empfun- den als geſchrieben wer- den kan.
Titubiren, taumeln, ſchwan- cken, ungewiß gehen, ſtraucheln. it. an der Re- de anſtoſſen, ſtamlen, ga- tzen; ferner heiſt es auch, nicht wiſſen, zu was man ſich entſchlieſen ſoll.
Titulatur, die Kunſt oder Wiſſenſchaft, jedem ſein gebuͤhrendes Prædicat, Titul und Axioma bey- zulegen.
Tituliren, betiteln, benen- nen, einen Namen geben, einem ſeinen gebuͤhrenden Titul geben.
Titulus, der Titul, die Ru- bric, Auf-oder Uber- ſchrift, ein Standes-Eh- ren-oder Amts-Name, ſo einer Perſon gebuͤhret. Jn rechtlicher Bedeu tung eine Urkunde, Brief- ſchaft, und ingemein alles, [Spaltenumbruch]
Tog
was zum Grund eines Rechts oder Eigenthums dienet, und derjenige vor ſich hat, ſo ein Gut beſitzet, oder einen Anſpruch dar- an machet. Die Aufſchrif- ten der Capitel in dem Roͤmiſchen Kayſer-Recht, in denen Inſtitutioni- bus, Digeſtis und Codi- ce, werden auch Tituli, Titul genennet.
Toccate, iſt eine Gattung muſicaliſcher Inſtru- mental-Stuͤcke oder Præludien, ſo in der Mit- ten keine Cadentz hat, ſonſten aber zur rechten und lincken Hand certi- rende fortlaͤufet, es pfleget ſolche ein Organiſt gemei- niglich aus dem Kopfe zu ſpielen, ehe er eine Fuge oder Mutet anfaͤngt. Sie haben ihren Namen von dem welſchen Toccare, ſo greifen heiſt, und damit ei- gentlich nur eine Begrei- fung des Claviers, ſo aus ſchlechten eintzeln Griffen und Coloraturen beſte- het, angedeutet wird.
Toghe, heiſt der Mantel o-
der
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Tiſſeran, ein Weber.
Titia lex, ein Geſetz wider
Geſchenck und Gaben in
Rechts-Haͤndeln.
Titillatio, das Kuͤtzeln, iſt
eine angenehme Empfind-
lichkeit, die beſſer empfun-
den als geſchrieben wer-
den kan.
Titubiren, taumeln, ſchwan-
cken, ungewiß gehen,
ſtraucheln. it. an der Re-
de anſtoſſen, ſtamlen, ga-
tzen; ferner heiſt es auch,
nicht wiſſen, zu was man
ſich entſchlieſen ſoll.
Titulatur, die Kunſt oder
Wiſſenſchaft, jedem ſein
gebuͤhrendes Prædicat,
Titul und Axioma bey-
zulegen.
Tituliren, betiteln, benen-
nen, einen Namen geben,
einem ſeinen gebuͤhrenden
Titul geben.
Titulus, der Titul, die Ru-
bric, Auf-oder Uber-
ſchrift, ein Standes-Eh-
ren-oder Amts-Name, ſo
einer Perſon gebuͤhret.
Jn rechtlicher Bedeu
tung eine Urkunde, Brief-
ſchaft, und ingemein alles,
was zum Grund eines
Rechts oder Eigenthums
dienet, und derjenige vor
ſich hat, ſo ein Gut beſitzet,
oder einen Anſpruch dar-
an machet. Die Aufſchrif-
ten der Capitel in dem
Roͤmiſchen Kayſer-Recht,
in denen Inſtitutioni-
bus, Digeſtis und Codi-
ce, werden auch Tituli,
Titul genennet.
Toccate, iſt eine Gattung
muſicaliſcher Inſtru-
mental-Stuͤcke oder
Præludien, ſo in der Mit-
ten keine Cadentz hat,
ſonſten aber zur rechten
und lincken Hand certi-
rende fortlaͤufet, es pfleget
ſolche ein Organiſt gemei-
niglich aus dem Kopfe
zu ſpielen, ehe er eine Fuge
oder Mutet anfaͤngt. Sie
haben ihren Namen von
dem welſchen Toccare, ſo
greifen heiſt, und damit ei-
gentlich nur eine Begrei-
fung des Claviers, ſo aus
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/757>, abgerufen am 16.02.2025.
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