Synagoga, heist eigentlich eine Congregation oder Versammlung. Jns be- sondere eine Juden- Schul, oder derjenige Ort, wo sich die Juden zum Beten und Lesen ver- sammlen.
Synallagma, eine Zusam- menstimmung, Contract, Ubereinkommung, eine Verrichtung, wodurch nicht allein ich, sondern zugleich auch der andere, mit welchem ich zu thun habe, zu etwas verbunden wird.
Synaxarion, ist ein Catalo- gus Sanctorum, oder das Buch, in welchem de- rer von der Griechischen Kirchen canonisirten Heiligen, Namen, Lebens- Wandel, Wunder und gute Wercke verzeichnet stehen.
Synaxis, eine Zusammen- kunft; also nenneten die ersten Christen ihre Ver- sammlungen, um dieselbe dadurch von der Jüdi- schen Synagoge zu di- stinguiren; wiewol nach- [Spaltenumbruch]
Syn
her blos und alleine die Celebrirung des heiligen Amtes und Handlung der Communion da- durch verstanden worden.
Syncope, eigentlich eine starcke Ohnmacht; Bey denen Musicis wird es ge- braucht vor eine Aufhö- rung oder Stillhaltung des Tacts; oder wann ei- ne Note oder Pause ge- theilet, und die Helfte der folgenden Noten oder Pausen zugeleget wird, al- so, daß der Durchschnitt des Tactes die Mitte der Noten trift.
Syncopiren, die Worte nur halb aussprechen.
Syncretismus, eine unver- muthete Vereinigung zweyer zuvor Widerwär- tigen; (ist ein aus der Grie- chischen Sprach entlehn- tes Wort, und bedeutet dasjenige, wann etliche Feinde über einem bevor- stehenden Unfall sich mit- einander vereinbahren und vertragen, und son- derlich dem Gegentheil darinnen viel nachgegeben wird.)
Syn-
[Spaltenumbruch]
Syn
Synagoga, heiſt eigentlich eine Congregation oder Verſammlung. Jns be- ſondere eine Juden- Schul, oder derjenige Ort, wo ſich die Juden zum Beten und Leſen ver- ſammlen.
Synallagma, eine Zuſam- menſtimmung, Contract, Ubereinkommung, eine Verrichtung, wodurch nicht allein ich, ſondern zugleich auch der andere, mit welchem ich zu thun habe, zu etwas verbunden wird.
Synaxarion, iſt ein Catalo- gus Sanctorum, oder das Buch, in welchem de- rer von der Griechiſchen Kirchen canoniſirten Heiligen, Namen, Lebens- Wandel, Wunder und gute Wercke verzeichnet ſtehen.
Synaxis, eine Zuſammen- kunft; alſo nenneten die erſten Chriſten ihre Ver- ſammlungen, um dieſelbe dadurch von der Juͤdi- ſchen Synagoge zu di- ſtinguiren; wiewol nach- [Spaltenumbruch]
Syn
her blos und alleine die Celebrirung des heiligen Amtes und Handlung der Communion da- durch verſtanden worden.
Syncope, eigentlich eine ſtarcke Ohnmacht; Bey denen Muſicis wird es ge- braucht vor eine Aufhoͤ- rung oder Stillhaltung des Tacts; oder wann ei- ne Note oder Pauſe ge- theilet, und die Helfte der folgenden Noten oder Pauſen zugeleget wird, al- ſo, daß der Durchſchnitt des Tactes die Mitte der Noten trift.
Syncopiren, die Worte nur halb ausſprechen.
Syncretiſmus, eine unver- muthete Vereinigung zweyer zuvor Widerwaͤr- tigen; (iſt ein aus der Grie- chiſchen Sprach entlehn- tes Wort, und bedeutet dasjenige, wann etliche Feinde uͤber einem bevor- ſtehenden Unfall ſich mit- einander vereinbahren und vertragen, und ſon- derlich dem Gegentheil darinnen viel nachgegeben wird.)
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Synagoga, heiſt eigentlich
eine Congregation oder
Verſammlung. Jns be-
ſondere eine Juden-
Schul, oder derjenige
Ort, wo ſich die Juden
zum Beten und Leſen ver-
ſammlen.
Synallagma, eine Zuſam-
menſtimmung, Contract,
Ubereinkommung, eine
Verrichtung, wodurch
nicht allein ich, ſondern
zugleich auch der andere,
mit welchem ich zu thun
habe, zu etwas verbunden
wird.
Synaxarion, iſt ein Catalo-
gus Sanctorum, oder
das Buch, in welchem de-
rer von der Griechiſchen
Kirchen canoniſirten
Heiligen, Namen, Lebens-
Wandel, Wunder und
gute Wercke verzeichnet
ſtehen.
Synaxis, eine Zuſammen-
kunft; alſo nenneten die
erſten Chriſten ihre Ver-
ſammlungen, um dieſelbe
dadurch von der Juͤdi-
ſchen Synagoge zu di-
ſtinguiren; wiewol nach-
her blos und alleine die
Celebrirung des heiligen
Amtes und Handlung
der Communion da-
durch verſtanden worden.
Syncope, eigentlich eine
ſtarcke Ohnmacht; Bey
denen Muſicis wird es ge-
braucht vor eine Aufhoͤ-
rung oder Stillhaltung
des Tacts; oder wann ei-
ne Note oder Pauſe ge-
theilet, und die Helfte der
folgenden Noten oder
Pauſen zugeleget wird, al-
ſo, daß der Durchſchnitt
des Tactes die Mitte der
Noten trift.
Syncopiren, die Worte nur
halb ausſprechen.
Syncretiſmus, eine unver-
muthete Vereinigung
zweyer zuvor Widerwaͤr-
tigen; (iſt ein aus der Grie-
chiſchen Sprach entlehn-
tes Wort, und bedeutet
dasjenige, wann etliche
Feinde uͤber einem bevor-
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einander vereinbahren
und vertragen, und ſon-
derlich dem Gegentheil
darinnen viel nachgegeben
wird.)
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/731>, abgerufen am 16.02.2025.
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