Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Sch
habenen Ort oder Gerü-
ste, wie ein Theatrum,
eine Schau-Bühne,
Pranger, Richt-Platz,
Gerüste für die Marck-
schreyer.
Scheda, eine Schreib-Ta-
fel. it. ein Blat Papier,
ein Zettul, auch ein Brief,
Buch, eine Schrift.
Schedia, unnütze Gedichte.
Schediasma, eine kurtze eil-
fertige Schrift.
Schedula, ein kleiner Zet-
tul, Brieflein. Schedu-
la appellationis
oder
leuterationis, ein Zet-
tul, darinnen enthalten,
daß einer wieder einen
Bescheid und Urtheil, Ap-
pellation
oder Läute-
rung eingewendet.
Scheicks, nennen die Ma-
hometaner ihre Prediger,
welche zu gewissen Zeiten
öffentliche Vermahnun-
gen an das Volck thun.
Es ist ein Arabisches
Wort, und heist eigentlich
ein Aeltester oder Herr.
Schema, Schematismus,
ein Vorbild, Figur, Ab-
bildung, Entwurf oder
[Spaltenumbruch]
Sch
erster Abriß von einer
Sache.
Schem-Hamphoras, ist
aus zweyen Hebräischen
Wörtern zusammen ge-
setzt, und heist nach der
Jüden Tradition ein sol-
cher verborgener Name
GOttes, daß, wer solchen
wüste oder hätte, unglaub-
liche Dinge verrichten
könte.
Scherbet, oder Sorbet, ist
bey den Türcken ein aus
Wasser und Zucker ge-
machter Tranck, mit et-
was Citronen, fast wie un-
sere Limonade zuberei-
tet.
Scherif, oder Serif, ist ein
Arabisches Wort, und be-
deutet einen Regenten,
Fürsten oder König. Jn
Engelland werden auch
die Gouverneurs derer
Shire oder Landschaften
Scherifs genennet.
Schieman, Esquiman, ist
bey der Seefahrt ein
Schiffs-Bedienter, der
des Hoch-Botmanns Ge-
hülfe ist, und sonderlich
die Pompen in seiner Auf-
sicht hat.
Schis-
[Spaltenumbruch]
Sch
habenen Ort oder Geruͤ-
ſte, wie ein Theatrum,
eine Schau-Buͤhne,
Pranger, Richt-Platz,
Geruͤſte fuͤr die Marck-
ſchreyer.
Scheda, eine Schreib-Ta-
fel. it. ein Blat Papier,
ein Zettul, auch ein Brief,
Buch, eine Schrift.
Schedia, unnuͤtze Gedichte.
Schediasma, eine kurtze eil-
fertige Schrift.
Schedula, ein kleiner Zet-
tul, Brieflein. Schedu-
la appellationis
oder
leuterationis, ein Zet-
tul, darinnen enthalten,
daß einer wieder einen
Beſcheid und Urtheil, Ap-
pellation
oder Laͤute-
rung eingewendet.
Scheicks, nennen die Ma-
hometaner ihre Prediger,
welche zu gewiſſen Zeiten
oͤffentliche Vermahnun-
gen an das Volck thun.
Es iſt ein Arabiſches
Wort, und heiſt eigentlich
ein Aelteſter oder Herr.
Schema, Schematismus,
ein Vorbild, Figur, Ab-
bildung, Entwurf oder
[Spaltenumbruch]
Sch
erſter Abriß von einer
Sache.
Schem-Hamphoras, iſt
aus zweyen Hebraͤiſchen
Woͤrtern zuſammen ge-
ſetzt, und heiſt nach der
Juͤden Tradition ein ſol-
cher verborgener Name
GOttes, daß, wer ſolchen
wuͤſte oder haͤtte, unglaub-
liche Dinge verrichten
koͤnte.
Scherbet, oder Sorbet, iſt
bey den Tuͤrcken ein aus
Waſſer und Zucker ge-
machter Tranck, mit et-
was Citronen, faſt wie un-
ſere Limonade zuberei-
tet.
Scherif, oder Serif, iſt ein
Arabiſches Wort, und be-
deutet einen Regenten,
Fuͤrſten oder Koͤnig. Jn
Engelland werden auch
die Gouverneurs derer
Shire oder Landſchaften
Scherifs genennet.
Schieman, Eſquiman, iſt
bey der Seefahrt ein
Schiffs-Bedienter, der
des Hoch-Botmanns Ge-
huͤlfe iſt, und ſonderlich
die Pompen in ſeiner Auf-
ſicht hat.
Schis-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0640" n="622"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sch</hi></fw><lb/>
habenen Ort oder Geru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te, wie ein <hi rendition="#aq">Theatrum,</hi><lb/>
eine Schau-Bu&#x0364;hne,<lb/>
Pranger, Richt-Platz,<lb/>
Geru&#x0364;&#x017F;te fu&#x0364;r die Marck-<lb/>
&#x017F;chreyer.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Scheda,</hi> eine Schreib-Ta-<lb/>
fel. <hi rendition="#aq">it.</hi> ein Blat Papier,<lb/>
ein Zettul, auch ein Brief,<lb/>
Buch, eine Schrift.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schedia,</hi> unnu&#x0364;tze Gedichte.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schediasma,</hi> eine kurtze eil-<lb/>
fertige Schrift.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schedula,</hi> ein kleiner Zet-<lb/>
tul, Brieflein. <hi rendition="#aq">Schedu-<lb/>
la appellationis</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">leuterationis,</hi> ein Zet-<lb/>
tul, darinnen enthalten,<lb/>
daß einer wieder einen<lb/>
Be&#x017F;cheid und Urtheil, <hi rendition="#aq">Ap-<lb/>
pellation</hi> oder La&#x0364;ute-<lb/>
rung eingewendet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Scheicks,</hi> nennen die Ma-<lb/>
hometaner ihre Prediger,<lb/>
welche zu gewi&#x017F;&#x017F;en Zeiten<lb/>
o&#x0364;ffentliche Vermahnun-<lb/>
gen an das Volck thun.<lb/>
Es i&#x017F;t ein Arabi&#x017F;ches<lb/>
Wort, und hei&#x017F;t eigentlich<lb/>
ein <hi rendition="#fr">Aelte&#x017F;ter</hi> oder <hi rendition="#fr">Herr.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schema, Schematismus,</hi><lb/>
ein Vorbild, Figur, Ab-<lb/>
bildung, Entwurf oder<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Sch</hi></fw><lb/>
er&#x017F;ter Abriß von einer<lb/>
Sache.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schem-Hamphoras,</hi> i&#x017F;t<lb/>
aus zweyen Hebra&#x0364;i&#x017F;chen<lb/>
Wo&#x0364;rtern zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
&#x017F;etzt, und hei&#x017F;t nach der<lb/>
Ju&#x0364;den <hi rendition="#aq">Tradition</hi> ein &#x017F;ol-<lb/>
cher verborgener Name<lb/>
GOttes, daß, wer &#x017F;olchen<lb/>
wu&#x0364;&#x017F;te oder ha&#x0364;tte, unglaub-<lb/>
liche Dinge verrichten<lb/>
ko&#x0364;nte.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Scherbet,</hi> oder <hi rendition="#aq">Sorbet,</hi> i&#x017F;t<lb/>
bey den Tu&#x0364;rcken ein aus<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er und Zucker ge-<lb/>
machter Tranck, mit et-<lb/>
was Citronen, fa&#x017F;t wie un-<lb/>
&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Limonade</hi> zuberei-<lb/>
tet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Scherif,</hi> oder <hi rendition="#aq">Serif,</hi> i&#x017F;t ein<lb/>
Arabi&#x017F;ches Wort, und be-<lb/>
deutet einen Regenten,<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten oder Ko&#x0364;nig. Jn<lb/>
Engelland werden auch<lb/>
die <hi rendition="#aq">Gouverneurs</hi> derer<lb/><hi rendition="#aq">Shire</hi> oder Land&#x017F;chaften<lb/><hi rendition="#aq">Scherifs</hi> genennet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Schieman, E&#x017F;quiman,</hi> i&#x017F;t<lb/>
bey der Seefahrt ein<lb/>
Schiffs-Bedienter, der<lb/>
des Hoch-Botmanns Ge-<lb/>
hu&#x0364;lfe i&#x017F;t, und &#x017F;onderlich<lb/>
die Pompen in &#x017F;einer Auf-<lb/>
&#x017F;icht hat.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Schis-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[622/0640] Sch Sch habenen Ort oder Geruͤ- ſte, wie ein Theatrum, eine Schau-Buͤhne, Pranger, Richt-Platz, Geruͤſte fuͤr die Marck- ſchreyer. Scheda, eine Schreib-Ta- fel. it. ein Blat Papier, ein Zettul, auch ein Brief, Buch, eine Schrift. Schedia, unnuͤtze Gedichte. Schediasma, eine kurtze eil- fertige Schrift. Schedula, ein kleiner Zet- tul, Brieflein. Schedu- la appellationis oder leuterationis, ein Zet- tul, darinnen enthalten, daß einer wieder einen Beſcheid und Urtheil, Ap- pellation oder Laͤute- rung eingewendet. Scheicks, nennen die Ma- hometaner ihre Prediger, welche zu gewiſſen Zeiten oͤffentliche Vermahnun- gen an das Volck thun. Es iſt ein Arabiſches Wort, und heiſt eigentlich ein Aelteſter oder Herr. Schema, Schematismus, ein Vorbild, Figur, Ab- bildung, Entwurf oder erſter Abriß von einer Sache. Schem-Hamphoras, iſt aus zweyen Hebraͤiſchen Woͤrtern zuſammen ge- ſetzt, und heiſt nach der Juͤden Tradition ein ſol- cher verborgener Name GOttes, daß, wer ſolchen wuͤſte oder haͤtte, unglaub- liche Dinge verrichten koͤnte. Scherbet, oder Sorbet, iſt bey den Tuͤrcken ein aus Waſſer und Zucker ge- machter Tranck, mit et- was Citronen, faſt wie un- ſere Limonade zuberei- tet. Scherif, oder Serif, iſt ein Arabiſches Wort, und be- deutet einen Regenten, Fuͤrſten oder Koͤnig. Jn Engelland werden auch die Gouverneurs derer Shire oder Landſchaften Scherifs genennet. Schieman, Eſquiman, iſt bey der Seefahrt ein Schiffs-Bedienter, der des Hoch-Botmanns Ge- huͤlfe iſt, und ſonderlich die Pompen in ſeiner Auf- ſicht hat. Schis-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/640
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/640>, abgerufen am 22.11.2024.