z.E. an diesem Fleisch ist eine vortreffliche Sauce.
Saucisse, Saucisson, bedeu- tet erstlich bey der Artil- lerie einen langen Sack von Parchent oder Lein- wand gemacht, worein man Pulver thut, um eine Mine von weitem da durch anzuzünden. Jn der Fortification heisen es zweytens die Würste oder grosse Wellen von Baum-Aesten gemacht, welche 15. 18. bis 20. Fuß lang und einen Fuß dick sind, und werden in der Weite eines Fusses von- einander mit einem Ban- de zusammen gebunden. Man gebrauchet sie wie Faschinen.
Savi, werden von denen Ve- netianern ihre Raths- Herren genennet, welches so viel als einen weisen und verständigen Mann bedeutet, gleichwie man im Teutschen einen gan- tzen Rath oder eintzelne Raths-Person weise oder Jhro Weisheit zu heisen pfleget.
[Spaltenumbruch]
Scae
Sbirro, heiset in Jtalien ein Häscher, Schütz, Raths- und Gerichts-Diener, Scherge oder Landknecht.
Scabinatus, der Schöpfen- Stuhl, seynd einiger Or- ten, als zu Leipzig, Hall, Jena etc. vom Lands-Für- sten bestellte, und mit Rechts-verständigen Per- sonen besetzte Collegia, an welche, gleichwie auch an die Juristen-Facultä- ten, streitige Urtheils- Fragen und Fälle, auch Privat-Informate pfle- gen abgeschicket zu wer- den, und sich bey denselben dessen, was nach ange- brachten Factis und alle- girten Gesetzen recht seye, Raths zu erholen und be- lehren zu lassen.
Scabinus, ein Banckrich- ter, Schöpf. Scabini, Schöpfen, Gerichts- Schöpfen.
Scaena, ein Mensch, der rechts und lincks zugleich ist, der so wol die lincke als rechte Hand brauchen kan.
Scaeva, Scaevola, der lincks
ist,
[Spaltenumbruch]
Sau
z.E. an dieſem Fleiſch iſt eine vortreffliche Sauce.
Sauciſſe, Sauciſſon, bedeu- tet erſtlich bey der Artil- lerie einen langen Sack von Parchent oder Lein- wand gemacht, worein man Pulver thut, um eine Mine von weitem da durch anzuzuͤnden. Jn der Fortification heiſen es zweytens die Wuͤrſte oder groſſe Wellen von Baum-Aeſten gemacht, welche 15. 18. bis 20. Fuß lang und einen Fuß dick ſind, und werden in der Weite eines Fuſſes von- einander mit einem Ban- de zuſammen gebunden. Man gebrauchet ſie wie Faſchinen.
Savi, werden von denen Ve- netianern ihre Raths- Herren genennet, welches ſo viel als einen weiſen und verſtaͤndigen Mann bedeutet, gleichwie man im Teutſchen einen gan- tzen Rath oder eintzelne Raths-Perſon weiſe oder Jhro Weisheit zu heiſen pfleget.
[Spaltenumbruch]
Scæ
Sbirro, heiſet in Jtalien ein Haͤſcher, Schuͤtz, Raths- und Gerichts-Diener, Scherge oder Landknecht.
Scabinatus, der Schoͤpfen- Stuhl, ſeynd einiger Or- ten, als zu Leipzig, Hall, Jena ꝛc. vom Lands-Fuͤr- ſten beſtellte, und mit Rechts-verſtaͤndigen Per- ſonen beſetzte Collegia, an welche, gleichwie auch an die Juriſten-Facultaͤ- ten, ſtreitige Urtheils- Fragen und Faͤlle, auch Privat-Informate pfle- gen abgeſchicket zu wer- den, und ſich bey denſelben deſſen, was nach ange- brachten Factis und alle- girten Geſetzen recht ſeye, Raths zu erholen und be- lehren zu laſſen.
Scabinus, ein Banckrich- ter, Schoͤpf. Scabini, Schoͤpfen, Gerichts- Schoͤpfen.
Scæna, ein Menſch, der rechts und lincks zugleich iſt, der ſo wol die lincke als rechte Hand brauchen kan.
Scæva, Scævola, der lincks
iſt,
<TEI><text><body><divn="1"><list><item><pbfacs="#f0636"n="618"/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Sau</hi></fw><lb/>
z.E. an dieſem Fleiſch iſt<lb/>
eine vortreffliche <hirendition="#aq">Sauce.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Sauciſſe, Sauciſſon,</hi> bedeu-<lb/>
tet erſtlich bey der <hirendition="#aq">Artil-<lb/>
lerie</hi> einen langen Sack<lb/>
von Parchent oder Lein-<lb/>
wand gemacht, worein<lb/>
man Pulver thut, um eine<lb/>
Mine von weitem da<lb/>
durch anzuzuͤnden. Jn<lb/>
der <hirendition="#aq">Fortification</hi> heiſen<lb/>
es zweytens die Wuͤrſte<lb/>
oder groſſe Wellen von<lb/>
Baum-Aeſten gemacht,<lb/>
welche 15. 18. bis 20. Fuß<lb/>
lang und einen Fuß dick<lb/>ſind, und werden in der<lb/>
Weite eines Fuſſes von-<lb/>
einander mit einem Ban-<lb/>
de zuſammen gebunden.<lb/>
Man gebrauchet ſie wie<lb/><hirendition="#aq">Faſchin</hi>en.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Savi,</hi> werden von denen Ve-<lb/>
netianern ihre Raths-<lb/>
Herren genennet, welches<lb/>ſo viel als einen weiſen<lb/>
und verſtaͤndigen Mann<lb/>
bedeutet, gleichwie man<lb/>
im Teutſchen einen gan-<lb/>
tzen Rath oder eintzelne<lb/>
Raths-Perſon <hirendition="#fr">weiſe</hi><lb/>
oder <hirendition="#fr">Jhro Weisheit</hi> zu<lb/>
heiſen pfleget.</item></list><lb/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Scæ</hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq">Sbirro,</hi> heiſet in Jtalien ein<lb/>
Haͤſcher, Schuͤtz, Raths-<lb/>
und Gerichts-Diener,<lb/>
Scherge oder Landknecht.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Scabinatus,</hi> der Schoͤpfen-<lb/>
Stuhl, ſeynd einiger Or-<lb/>
ten, als zu Leipzig, Hall,<lb/>
Jena ꝛc. vom Lands-Fuͤr-<lb/>ſten beſtellte, und mit<lb/>
Rechts-verſtaͤndigen Per-<lb/>ſonen beſetzte <hirendition="#aq">Collegia,</hi><lb/>
an welche, gleichwie auch<lb/>
an die <hirendition="#aq">Juriſt</hi>en<hirendition="#aq">-Facult</hi>aͤ-<lb/>
ten, ſtreitige Urtheils-<lb/>
Fragen und Faͤlle, auch<lb/><hirendition="#aq">Privat-Informate</hi> pfle-<lb/>
gen abgeſchicket zu wer-<lb/>
den, und ſich bey denſelben<lb/>
deſſen, was nach ange-<lb/>
brachten <hirendition="#aq">Factis</hi> und <hirendition="#aq">alle-<lb/>
gi</hi>rten Geſetzen recht ſeye,<lb/>
Raths zu erholen und be-<lb/>
lehren zu laſſen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Scabinus,</hi> ein Banckrich-<lb/>
ter, Schoͤpf. <hirendition="#aq">Scabini,</hi><lb/>
Schoͤpfen, Gerichts-<lb/>
Schoͤpfen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Scæna,</hi> ein Menſch, der<lb/>
rechts und lincks zugleich<lb/>
iſt, der ſo wol die lincke<lb/>
als rechte Hand brauchen<lb/>
kan.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Scæva, Scævola,</hi> der lincks<lb/><fwplace="bottom"type="catch">iſt,</fw><lb/></item></list></div></body></text></TEI>
[618/0636]
Sau
Scæ
z.E. an dieſem Fleiſch iſt
eine vortreffliche Sauce.
Sauciſſe, Sauciſſon, bedeu-
tet erſtlich bey der Artil-
lerie einen langen Sack
von Parchent oder Lein-
wand gemacht, worein
man Pulver thut, um eine
Mine von weitem da
durch anzuzuͤnden. Jn
der Fortification heiſen
es zweytens die Wuͤrſte
oder groſſe Wellen von
Baum-Aeſten gemacht,
welche 15. 18. bis 20. Fuß
lang und einen Fuß dick
ſind, und werden in der
Weite eines Fuſſes von-
einander mit einem Ban-
de zuſammen gebunden.
Man gebrauchet ſie wie
Faſchinen.
Savi, werden von denen Ve-
netianern ihre Raths-
Herren genennet, welches
ſo viel als einen weiſen
und verſtaͤndigen Mann
bedeutet, gleichwie man
im Teutſchen einen gan-
tzen Rath oder eintzelne
Raths-Perſon weiſe
oder Jhro Weisheit zu
heiſen pfleget.
Sbirro, heiſet in Jtalien ein
Haͤſcher, Schuͤtz, Raths-
und Gerichts-Diener,
Scherge oder Landknecht.
Scabinatus, der Schoͤpfen-
Stuhl, ſeynd einiger Or-
ten, als zu Leipzig, Hall,
Jena ꝛc. vom Lands-Fuͤr-
ſten beſtellte, und mit
Rechts-verſtaͤndigen Per-
ſonen beſetzte Collegia,
an welche, gleichwie auch
an die Juriſten-Facultaͤ-
ten, ſtreitige Urtheils-
Fragen und Faͤlle, auch
Privat-Informate pfle-
gen abgeſchicket zu wer-
den, und ſich bey denſelben
deſſen, was nach ange-
brachten Factis und alle-
girten Geſetzen recht ſeye,
Raths zu erholen und be-
lehren zu laſſen.
Scabinus, ein Banckrich-
ter, Schoͤpf. Scabini,
Schoͤpfen, Gerichts-
Schoͤpfen.
Scæna, ein Menſch, der
rechts und lincks zugleich
iſt, der ſo wol die lincke
als rechte Hand brauchen
kan.
Scæva, Scævola, der lincks
iſt,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/636>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.