ge leicht verstehen können. Die Teutschen sagen: Ei- nem Gelehrten ist gut predigen.
Sapientia, Weisheit, Ver- stand.
Sapor, der Geschmack, ist ei- ner von den fünf Sinnen, welcher die Beschaffen- heit der Speise und des Trancks vermittelst der Zungen zu erkennen gibt.
Sappe, die Untergrabung ei- ner Mauer, it. der Ort, so untergraben ist.
Sappiren, eine Mauer un- tergraben, miniren, it. einwerfen, umwerfen. Dieses Wort wird in ei- nem etwas weitläufigem Verstande genommen bey einem jeden Wercke, dessen man sich bemächti- gen, und worinnen man sich veste setzen will.
Sarabande, ist ein gewisser Tantz, dessen Composi- tion oder Melodey gra- vitätisch, anbey kurtz ist, welche allezeit einen tri- ple-Tact langsam ge- schlagen, und 2. Reprisen hat.
[Spaltenumbruch]
Sar
Sarabatae, Bey- oder Spitz- Name derjenigen Mön- che, so immer ausserhalb des Closters herum strei- chen.
Sarcasmus, sehr hönischer Spott, teuflische Ver- spottung.
Sarcinator, ein Schneider, Flicker, it. ein Ballen- Binder, Packer.
Sarcinatrix, eine Nätherin, Flickerin.
Sarciren, wieder erstatten, ersetzen.
Sarcophagus, ein Fleisch- fresser, it. Kalckstein, so die Leichnam in den Grä- bern verzehret, ferner ein Grabstein, Grabmahl o- der Leichen-Stein, auch ein Toden-Sarg, Toden- Truhe.
Sardoa, bey den Heyden ein gewisses Gesetz, vermöge dessen die Kinder ihre alte verlebte Eltern mit Prü- geln todschlagen, und her- nach als Leute, so nieman- den mehr nützlich, begra- ben musten.
Sartago, ein Mischmasch der Wörter, da gute, oder
ge-
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Sap
ge leicht verſtehen koͤnnen. Die Teutſchen ſagen: Ei- nem Gelehrten iſt gut predigen.
Sapientia, Weisheit, Ver- ſtand.
Sapor, der Geſchmack, iſt ei- ner von den fuͤnf Sinnen, welcher die Beſchaffen- heit der Speiſe und des Trancks vermittelſt der Zungen zu erkennen gibt.
Sappe, die Untergrabung ei- ner Mauer, it. der Ort, ſo untergraben iſt.
Sappiren, eine Mauer un- tergraben, miniren, it. einwerfen, umwerfen. Dieſes Wort wird in ei- nem etwas weitlaͤufigem Verſtande genommen bey einem jeden Wercke, deſſen man ſich bemaͤchti- gen, und worinnen man ſich veſte ſetzen will.
Sarabande, iſt ein gewiſſer Tantz, deſſen Compoſi- tion oder Melodey gra- vitaͤtiſch, anbey kurtz iſt, welche allezeit einen tri- ple-Tact langſam ge- ſchlagen, und 2. Repriſen hat.
[Spaltenumbruch]
Sar
Sarabatæ, Bey- oder Spitz- Name derjenigen Moͤn- che, ſo immer auſſerhalb des Cloſters herum ſtrei- chen.
Sarcinator, ein Schneider, Flicker, it. ein Ballen- Binder, Packer.
Sarcinatrix, eine Naͤtherin, Flickerin.
Sarciren, wieder erſtatten, erſetzen.
Sarcophagus, ein Fleiſch- freſſer, it. Kalckſtein, ſo die Leichnam in den Graͤ- bern verzehret, ferner ein Grabſtein, Grabmahl o- der Leichen-Stein, auch ein Toden-Sarg, Toden- Truhe.
Sardoa, bey den Heyden ein gewiſſes Geſetz, vermoͤge deſſen die Kinder ihre alte verlebte Eltern mit Pruͤ- geln todſchlagen, und her- nach als Leute, ſo nieman- den mehr nuͤtzlich, begra- ben muſten.
Sartago, ein Miſchmaſch der Woͤrter, da gute, oder
ge-
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ge leicht verſtehen koͤnnen.
Die Teutſchen ſagen: Ei-
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Sapientia, Weisheit, Ver-
ſtand.
Sapor, der Geſchmack, iſt ei-
ner von den fuͤnf Sinnen,
welcher die Beſchaffen-
heit der Speiſe und des
Trancks vermittelſt der
Zungen zu erkennen gibt.
Sappe, die Untergrabung ei-
ner Mauer, it. der Ort,
ſo untergraben iſt.
Sappiren, eine Mauer un-
tergraben, miniren, it.
einwerfen, umwerfen.
Dieſes Wort wird in ei-
nem etwas weitlaͤufigem
Verſtande genommen
bey einem jeden Wercke,
deſſen man ſich bemaͤchti-
gen, und worinnen man
ſich veſte ſetzen will.
Sarabande, iſt ein gewiſſer
Tantz, deſſen Compoſi-
tion oder Melodey gra-
vitaͤtiſch, anbey kurtz iſt,
welche allezeit einen tri-
ple-Tact langſam ge-
ſchlagen, und 2. Repriſen
hat.
Sarabatæ, Bey- oder Spitz-
Name derjenigen Moͤn-
che, ſo immer auſſerhalb
des Cloſters herum ſtrei-
chen.
Sarcaſmus, ſehr hoͤniſcher
Spott, teufliſche Ver-
ſpottung.
Sarcinator, ein Schneider,
Flicker, it. ein Ballen-
Binder, Packer.
Sarcinatrix, eine Naͤtherin,
Flickerin.
Sarciren, wieder erſtatten,
erſetzen.
Sarcophagus, ein Fleiſch-
freſſer, it. Kalckſtein, ſo
die Leichnam in den Graͤ-
bern verzehret, ferner ein
Grabſtein, Grabmahl o-
der Leichen-Stein, auch
ein Toden-Sarg, Toden-
Truhe.
Sardoa, bey den Heyden ein
gewiſſes Geſetz, vermoͤge
deſſen die Kinder ihre alte
verlebte Eltern mit Pruͤ-
geln todſchlagen, und her-
nach als Leute, ſo nieman-
den mehr nuͤtzlich, begra-
ben muſten.
Sartago, ein Miſchmaſch
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/633>, abgerufen am 16.02.2025.
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