Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Ron
bestehet aber die Summa
eines jeden Römer-Mo-
nats 83964. Kayser-Gul-
den.
Ronde, die Runde, wird
insgemein der Umgang
und die nächtliche Visiti-
rung derer Schildwach-
ten genennet, so durch ei
nen Ofsicierer und etliche
gemeine Soldaten ver-
richtet wird.
Rondeau, eine gewisse Art
Verse, welche Ringel-
Reimen
genennet wer-
den.
Rondel, nennet man runde
starcke Thürne, welche an
statt der Bastions dienen,
und bey alten Städten
hier und dar noch zu sehen
sind.
Rorate, wird in der Römi-
schen Kirchen der Kir-
chen-Dienst genennet, so
des Abends währender
Advent-Zeit gehalten
wird.
Rosarium, der Rosen-
Crantz in der Römisch-
Catholischen Kirche, ist
eine Schnur groser und
kleiner Corallen; zu dessen
[Spaltenumbruch]
Rot
Erfinder der Stifter des
Prediger-Ordens Do-
minicus
angegeben wird.
Rosenobel, eine alte Engli-
sche Gold-Müntze, hält
am innern Werth 4. Tha-
ler, nach dem jetzigen
Cours aber auf 6. Tha-
ler weniger 4. Groschen
gewürdiget. Auf der ei-
nen Seite ist eine Rose
mit der Umschrift: Fesus
autem transiens per medi-
um illorum ibat,
derer
Meynung zu errathen die
Scharfsinnigkeit der Ge-
lehrten sich bisher vergeb-
lich bemühet.
Rossolis, ein also genannter
annehmlicher starcker Li-
quor,
oder liebliches a-
qua vitae,
wird hin und
wieder in den Apothecken
zubereitet, insonderheit
aber häufig von den Jta-
liänern geführet, als wel-
che ihr Turiner-Rossolis
für das beste unter der-
gleichen Liquoribus aus-
geben wollen.
Rota, Ruota, Rota Ro-
mana,
ein hohes Gericht
zu Rom, bestehend aus 12.
Bey-
[Spaltenumbruch]
Ron
beſtehet aber die Summa
eines jeden Roͤmer-Mo-
nats 83964. Kayſer-Gul-
den.
Ronde, die Runde, wird
insgemein der Umgang
und die naͤchtliche Viſiti-
rung derer Schildwach-
ten genennet, ſo durch ei
nen Ofſicierer und etliche
gemeine Soldaten ver-
richtet wird.
Rondeau, eine gewiſſe Art
Verſe, welche Ringel-
Reimen
genennet wer-
den.
Rondel, nennet man runde
ſtarcke Thuͤrne, welche an
ſtatt der Baſtions dienen,
und bey alten Staͤdten
hier und dar noch zu ſehen
ſind.
Rorate, wird in der Roͤmi-
ſchen Kirchen der Kir-
chen-Dienſt genennet, ſo
des Abends waͤhrender
Advent-Zeit gehalten
wird.
Roſarium, der Roſen-
Crantz in der Roͤmiſch-
Catholiſchen Kirche, iſt
eine Schnur groſer und
kleiner Corallen; zu deſſen
[Spaltenumbruch]
Rot
Erfinder der Stifter des
Prediger-Ordens Do-
minicus
angegeben wird.
Roſenobel, eine alte Engli-
ſche Gold-Muͤntze, haͤlt
am innern Werth 4. Tha-
ler, nach dem jetzigen
Cours aber auf 6. Tha-
ler weniger 4. Groſchen
gewuͤrdiget. Auf der ei-
nen Seite iſt eine Roſe
mit der Umſchrift: Feſus
autem tranſiens per medi-
um illorum ibat,
derer
Meynung zu errathen die
Scharfſinnigkeit der Ge-
lehrten ſich bisher vergeb-
lich bemuͤhet.
Roſſolis, ein alſo genannter
annehmlicher ſtarcker Li-
quor,
oder liebliches a-
qua vitæ,
wird hin und
wieder in den Apothecken
zubereitet, inſonderheit
aber haͤufig von den Jta-
liaͤnern gefuͤhret, als wel-
che ihr Turiner-Roſſolis
fuͤr das beſte unter der-
gleichen Liquoribus aus-
geben wollen.
Rota, Ruota, Rota Ro-
mana,
ein hohes Gericht
zu Rom, beſtehend aus 12.
Bey-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0621" n="603"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ron</hi></fw><lb/>
be&#x017F;tehet aber die <hi rendition="#aq">Summa</hi><lb/>
eines jeden Ro&#x0364;mer-Mo-<lb/>
nats 83964. Kay&#x017F;er-Gul-<lb/>
den.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Ronde,</hi> die Runde, wird<lb/>
insgemein der Umgang<lb/>
und die na&#x0364;chtliche <hi rendition="#aq">Vi&#x017F;iti-</hi><lb/>
rung derer Schildwach-<lb/>
ten genennet, &#x017F;o durch ei<lb/>
nen Of&#x017F;icierer und etliche<lb/>
gemeine Soldaten ver-<lb/>
richtet wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Rondeau,</hi> eine gewi&#x017F;&#x017F;e Art<lb/>
Ver&#x017F;e, welche <hi rendition="#fr">Ringel-<lb/>
Reimen</hi> genennet wer-<lb/>
den.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Rondel,</hi> nennet man runde<lb/>
&#x017F;tarcke Thu&#x0364;rne, welche an<lb/>
&#x017F;tatt der <hi rendition="#aq">Ba&#x017F;tions</hi> dienen,<lb/>
und bey alten Sta&#x0364;dten<lb/>
hier und dar noch zu &#x017F;ehen<lb/>
&#x017F;ind.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Rorate,</hi> wird in der Ro&#x0364;mi-<lb/>
&#x017F;chen Kirchen der Kir-<lb/>
chen-Dien&#x017F;t genennet, &#x017F;o<lb/>
des Abends wa&#x0364;hrender<lb/>
Advent-Zeit gehalten<lb/>
wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Ro&#x017F;arium,</hi> der Ro&#x017F;en-<lb/>
Crantz in der Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-<lb/>
Catholi&#x017F;chen Kirche, i&#x017F;t<lb/>
eine Schnur gro&#x017F;er und<lb/>
kleiner Corallen; zu de&#x017F;&#x017F;en<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Rot</hi></fw><lb/>
Erfinder der Stifter des<lb/>
Prediger-Ordens <hi rendition="#aq">Do-<lb/>
minicus</hi> angegeben wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Ro&#x017F;enobel,</hi> eine alte Engli-<lb/>
&#x017F;che Gold-Mu&#x0364;ntze, ha&#x0364;lt<lb/>
am innern Werth 4. Tha-<lb/>
ler, nach dem jetzigen<lb/><hi rendition="#aq">Cours</hi> aber auf 6. Tha-<lb/>
ler weniger 4. Gro&#x017F;chen<lb/>
gewu&#x0364;rdiget. Auf der ei-<lb/>
nen Seite i&#x017F;t eine Ro&#x017F;e<lb/>
mit der Um&#x017F;chrift: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fe&#x017F;us<lb/>
autem tran&#x017F;iens per medi-<lb/>
um illorum ibat,</hi></hi> derer<lb/>
Meynung zu errathen die<lb/>
Scharf&#x017F;innigkeit der Ge-<lb/>
lehrten &#x017F;ich bisher vergeb-<lb/>
lich bemu&#x0364;het.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;olis,</hi> ein al&#x017F;o genannter<lb/>
annehmlicher &#x017F;tarcker <hi rendition="#aq">Li-<lb/>
quor,</hi> oder liebliches <hi rendition="#aq">a-<lb/>
qua vitæ,</hi> wird hin und<lb/>
wieder in den Apothecken<lb/>
zubereitet, in&#x017F;onderheit<lb/>
aber ha&#x0364;ufig von den Jta-<lb/>
lia&#x0364;nern gefu&#x0364;hret, als wel-<lb/>
che ihr Turiner-<hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;olis</hi><lb/>
fu&#x0364;r das be&#x017F;te unter der-<lb/>
gleichen <hi rendition="#aq">Liquoribus</hi> aus-<lb/>
geben wollen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Rota, Ruota, Rota Ro-<lb/>
mana,</hi> ein hohes Gericht<lb/>
zu Rom, be&#x017F;tehend aus 12.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bey-</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[603/0621] Ron Rot beſtehet aber die Summa eines jeden Roͤmer-Mo- nats 83964. Kayſer-Gul- den. Ronde, die Runde, wird insgemein der Umgang und die naͤchtliche Viſiti- rung derer Schildwach- ten genennet, ſo durch ei nen Ofſicierer und etliche gemeine Soldaten ver- richtet wird. Rondeau, eine gewiſſe Art Verſe, welche Ringel- Reimen genennet wer- den. Rondel, nennet man runde ſtarcke Thuͤrne, welche an ſtatt der Baſtions dienen, und bey alten Staͤdten hier und dar noch zu ſehen ſind. Rorate, wird in der Roͤmi- ſchen Kirchen der Kir- chen-Dienſt genennet, ſo des Abends waͤhrender Advent-Zeit gehalten wird. Roſarium, der Roſen- Crantz in der Roͤmiſch- Catholiſchen Kirche, iſt eine Schnur groſer und kleiner Corallen; zu deſſen Erfinder der Stifter des Prediger-Ordens Do- minicus angegeben wird. Roſenobel, eine alte Engli- ſche Gold-Muͤntze, haͤlt am innern Werth 4. Tha- ler, nach dem jetzigen Cours aber auf 6. Tha- ler weniger 4. Groſchen gewuͤrdiget. Auf der ei- nen Seite iſt eine Roſe mit der Umſchrift: Feſus autem tranſiens per medi- um illorum ibat, derer Meynung zu errathen die Scharfſinnigkeit der Ge- lehrten ſich bisher vergeb- lich bemuͤhet. Roſſolis, ein alſo genannter annehmlicher ſtarcker Li- quor, oder liebliches a- qua vitæ, wird hin und wieder in den Apothecken zubereitet, inſonderheit aber haͤufig von den Jta- liaͤnern gefuͤhret, als wel- che ihr Turiner-Roſſolis fuͤr das beſte unter der- gleichen Liquoribus aus- geben wollen. Rota, Ruota, Rota Ro- mana, ein hohes Gericht zu Rom, beſtehend aus 12. Bey-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/621
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/621>, abgerufen am 22.11.2024.