Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Pro Prosit, es sey dir nützlich, ge- sund, oder bekomme dir wol. Jst eine gewöhnli- che Glückwünschungs Formul bey Speise und Tranck. Prosodie, Prosodia, die Kunst, welche lehret, den Ton eines jeden Worts oder Sylbe recht auszu- sprechen. Prosopon, eine Person, das Ansehen, die äuserliche Gestalt oder Figur eines Menschen. Prospect, das Aussehen, ei- ne schöne Gegend anzu- schauen. Jn der Bau- Kunst heist es ein solcher Vorriß des Aussehens ei- nes Gebäudes, der dassel- be vorbildet, wie es aussie- het, wann man vor dem- selben in einer mäsigen Weite stehet. Prosperiren, beglücken, seg- nen, Glück und Heil ge- ben, zunehmen, Glück ha- ben. it. wird gesagt, an einem Ding etwas pro- speriren, d. i. Gewinst haben. Prosperität, glücklicher Zu- [Spaltenumbruch] Pro stand, Wohlfahrt, Glück-seligkeit, Gesundheit und Wolstand. Prospiciren, vorsehen, it. versorgen. Prosterniren, niederwerfen, niederfallen. Prostibulum, eine öffentli- che Hure, eine Dorf- oder Land-Hure, ein Gassen- Budel. Prostituiren, sich darbieten, sich gemein und verächt- lich machen, sich der Hure- rey ergeben. Prostitution, Beschim- pfung, Schändung, Ver- ringerung sein selbst, Ge- meinmachung, Auslei- hung zur Unzucht, Kup- plerey. Pro substrata materia, heist, so viel gegenwärtige Sache betrift, nach Be- schaffenheit gegenwärti- ger Sache. Protection, die Beschü- tzung, Beschirmung, der Schutz. Jus protectio- nis, die Schutz- und Schirms-Gerechtigkeit, welche ein Potentate über einen andern Staat besi- tzet. Pro-
[Spaltenumbruch]
Pro Proſit, es ſey dir nuͤtzlich, ge- ſund, oder bekomme dir wol. Jſt eine gewoͤhnli- che Gluͤckwuͤnſchungs Formul bey Speiſe und Tranck. Proſodie, Proſodia, die Kunſt, welche lehret, den Ton eines jeden Worts oder Sylbe recht auszu- ſprechen. Proſopon, eine Perſon, das Anſehen, die aͤuſerliche Geſtalt oder Figur eines Menſchen. Proſpect, das Ausſehen, ei- ne ſchoͤne Gegend anzu- ſchauen. Jn der Bau- Kunſt heiſt es ein ſolcher Vorriß des Ausſehens ei- nes Gebaͤudes, der daſſel- be vorbildet, wie es ausſie- het, wann man vor dem- ſelben in einer maͤſigen Weite ſtehet. Proſperiren, begluͤcken, ſeg- nen, Gluͤck und Heil ge- ben, zunehmen, Gluͤck ha- ben. it. wird geſagt, an einem Ding etwas pro- ſperiren, d. i. Gewinſt haben. Proſperitaͤt, gluͤcklicher Zu- [Spaltenumbruch] Pro ſtand, Wohlfahrt, Gluͤck-ſeligkeit, Geſundheit und Wolſtand. Proſpiciren, vorſehen, it. verſorgen. Proſterniren, niederwerfen, niederfallen. Proſtibulum, eine oͤffentli- che Hure, eine Dorf- oder Land-Hure, ein Gaſſen- Budel. Proſtituiren, ſich darbieten, ſich gemein und veraͤcht- lich machen, ſich der Hure- rey ergeben. Proſtitution, Beſchim- pfung, Schaͤndung, Ver- ringerung ſein ſelbſt, Ge- meinmachung, Auslei- hung zur Unzucht, Kup- plerey. Pro ſubſtrata materia, heiſt, ſo viel gegenwaͤrtige Sache betrift, nach Be- ſchaffenheit gegenwaͤrti- ger Sache. Protection, die Beſchuͤ- tzung, Beſchirmung, der Schutz. Jus protectio- nis, die Schutz- und Schirms-Gerechtigkeit, welche ein Potentate uͤber einen andern Staat beſi- tzet. Pro-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0543" n="525"/> <cb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Pro</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Proſit,</hi> es ſey dir nuͤtzlich, ge-<lb/> ſund, oder bekomme dir<lb/> wol. Jſt eine gewoͤhnli-<lb/> che Gluͤckwuͤnſchungs<lb/> Formul bey Speiſe und<lb/> Tranck.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſodie, Proſodia,</hi> die<lb/> Kunſt, welche lehret, den<lb/> Ton eines jeden Worts<lb/> oder Sylbe recht auszu-<lb/> ſprechen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſopon,</hi> eine Perſon, das<lb/> Anſehen, die aͤuſerliche<lb/> Geſtalt oder Figur eines<lb/> Menſchen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſpect,</hi> das Ausſehen, ei-<lb/> ne ſchoͤne Gegend anzu-<lb/> ſchauen. Jn der Bau-<lb/> Kunſt heiſt es ein ſolcher<lb/> Vorriß des Ausſehens ei-<lb/> nes Gebaͤudes, der daſſel-<lb/> be vorbildet, wie es ausſie-<lb/> het, wann man vor dem-<lb/> ſelben in einer maͤſigen<lb/> Weite ſtehet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſperi</hi>ren, begluͤcken, ſeg-<lb/> nen, Gluͤck und Heil ge-<lb/> ben, zunehmen, Gluͤck ha-<lb/> ben. <hi rendition="#aq">it.</hi> wird geſagt, an<lb/> einem Ding etwas <hi rendition="#aq">pro-<lb/> ſperi</hi>ren, d. i. Gewinſt<lb/> haben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſperit</hi>aͤt, gluͤcklicher Zu-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Pro</hi></fw><lb/> ſtand, Wohlfahrt, Gluͤck-<lb/> ſeligkeit, Geſundheit und<lb/> Wolſtand.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſpici</hi>ren, vorſehen, <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/> verſorgen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſterni</hi>ren, niederwerfen,<lb/> niederfallen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſtibulum,</hi> eine oͤffentli-<lb/> che Hure, eine Dorf- oder<lb/> Land-Hure, ein Gaſſen-<lb/> Budel.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſtitui</hi>ren, ſich darbieten,<lb/> ſich gemein und veraͤcht-<lb/> lich machen, ſich der Hure-<lb/> rey ergeben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Proſtitution,</hi> Beſchim-<lb/> pfung, Schaͤndung, Ver-<lb/> ringerung ſein ſelbſt, Ge-<lb/> meinmachung, Auslei-<lb/> hung zur Unzucht, Kup-<lb/> plerey.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Pro ſubſtrata materia,</hi><lb/> heiſt, ſo viel gegenwaͤrtige<lb/> Sache betrift, nach Be-<lb/> ſchaffenheit gegenwaͤrti-<lb/> ger Sache.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Protection,</hi> die Beſchuͤ-<lb/> tzung, Beſchirmung, der<lb/> Schutz. <hi rendition="#aq">Jus protectio-<lb/> nis,</hi> die Schutz- und<lb/> Schirms-Gerechtigkeit,<lb/> welche ein Potentate uͤber<lb/> einen andern Staat beſi-<lb/> tzet.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Pro-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [525/0543]
Pro
Pro
Proſit, es ſey dir nuͤtzlich, ge-
ſund, oder bekomme dir
wol. Jſt eine gewoͤhnli-
che Gluͤckwuͤnſchungs
Formul bey Speiſe und
Tranck.
Proſodie, Proſodia, die
Kunſt, welche lehret, den
Ton eines jeden Worts
oder Sylbe recht auszu-
ſprechen.
Proſopon, eine Perſon, das
Anſehen, die aͤuſerliche
Geſtalt oder Figur eines
Menſchen.
Proſpect, das Ausſehen, ei-
ne ſchoͤne Gegend anzu-
ſchauen. Jn der Bau-
Kunſt heiſt es ein ſolcher
Vorriß des Ausſehens ei-
nes Gebaͤudes, der daſſel-
be vorbildet, wie es ausſie-
het, wann man vor dem-
ſelben in einer maͤſigen
Weite ſtehet.
Proſperiren, begluͤcken, ſeg-
nen, Gluͤck und Heil ge-
ben, zunehmen, Gluͤck ha-
ben. it. wird geſagt, an
einem Ding etwas pro-
ſperiren, d. i. Gewinſt
haben.
Proſperitaͤt, gluͤcklicher Zu-
ſtand, Wohlfahrt, Gluͤck-
ſeligkeit, Geſundheit und
Wolſtand.
Proſpiciren, vorſehen, it.
verſorgen.
Proſterniren, niederwerfen,
niederfallen.
Proſtibulum, eine oͤffentli-
che Hure, eine Dorf- oder
Land-Hure, ein Gaſſen-
Budel.
Proſtituiren, ſich darbieten,
ſich gemein und veraͤcht-
lich machen, ſich der Hure-
rey ergeben.
Proſtitution, Beſchim-
pfung, Schaͤndung, Ver-
ringerung ſein ſelbſt, Ge-
meinmachung, Auslei-
hung zur Unzucht, Kup-
plerey.
Pro ſubſtrata materia,
heiſt, ſo viel gegenwaͤrtige
Sache betrift, nach Be-
ſchaffenheit gegenwaͤrti-
ger Sache.
Protection, die Beſchuͤ-
tzung, Beſchirmung, der
Schutz. Jus protectio-
nis, die Schutz- und
Schirms-Gerechtigkeit,
welche ein Potentate uͤber
einen andern Staat beſi-
tzet.
Pro-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |