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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Pos
sage, was ich zu thun ent-
schlossen sey.
Posito, gesetzt, auf allen Fall;
Posito sed non conces-
so,
gesetzt, aber durchaus
nicht zugestanden noch
nachgegeben.
Positur, Zustand und Gele-
genheit eines Orts. Sich
in gute
Positur stellen/
heist, sich in den Stand se-
tzen, daß man nicht leicht
von jemand angegriffen
werden kan.
Pospolite Ruszenie, ist
ein Zeitungs-Wort, und
bedeutet in Polen den all-
gemeinen Aufgebot der
Edelleute und Bauren in
der höchsten Gefahr des
Reichs.
Possess, Possesfion, Besi-
tzung, Besitzungs-Recht,
innhabendes Gut.
Possessionirt, begütert, an-
gesessen.
Possessor, Possesseur, ein
Besitzer, Jnnhaber.
Possessorium, ist eine Kla-
ge, welche der Possess
oder des Besitzes halben
angestellet wird.
Possibilität, die Müglich-
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Pos
keit, was seyn kan, Ver-
mögen.
Possible, müglich, eine müg-
liche Sache. Possibilia,
mügliche Dinge.
Possidiren, besitzen, inne ha-
ben, nutzen und gebrau-
chen.
Post, Poste, heist in einer
Stadt oder Landschaft
diejenige Anordnung, da
zu gewissen Tagen und
Stunden theils reitende,
theils fahrende geschwin-
de, und an bestimmten
Orten abwechselnde Bo-
ten an andere Orte ver-
schickt werden, auch wie-
derum aus andern Städ-
ten und Ländern derglei-
chen mit Briefen, Paque-
t
en und Personen ankom-
men. Per posta, heist, auf
der Post, eilend, geschwind.
Post, Station, Poste, Po-
sto,
im Kriegswefen der
Ort, wo eine Wacht, oder
eine Anzahl Kriegsvolck
zu desfen Behauptung
hingestellet, und wie sie re-
den, postiret wird. Da-
her kommen die Redens-
Arten, seinen Posten be-
haup-
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Poſ
ſage, was ich zu thun ent-
ſchloſſen ſey.
Poſito, geſetzt, auf allen Fall;
Poſito ſed non conceſ-
ſo,
geſetzt, aber durchaus
nicht zugeſtanden noch
nachgegeben.
Poſitur, Zuſtand und Gele-
genheit eines Orts. Sich
in gute
Poſitur ſtellen/
heiſt, ſich in den Stand ſe-
tzen, daß man nicht leicht
von jemand angegriffen
werden kan.
Pospolite Ruszenie, iſt
ein Zeitungs-Wort, und
bedeutet in Polen den all-
gemeinen Aufgebot der
Edelleute und Bauren in
der hoͤchſten Gefahr des
Reichs.
Poſſeſs, Poſſeſfion, Beſi-
tzung, Beſitzungs-Recht,
innhabendes Gut.
Poſſeſſionirt, beguͤtert, an-
geſeſſen.
Poſſeſſor, Poſſeſſeur, ein
Beſitzer, Jnnhaber.
Poſſeſſorium, iſt eine Kla-
ge, welche der Poſſeſs
oder des Beſitzes halben
angeſtellet wird.
Poſſibilitaͤt, die Muͤglich-
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Poſ
keit, was ſeyn kan, Ver-
moͤgen.
Poſſible, muͤglich, eine muͤg-
liche Sache. Poſſibilia,
muͤgliche Dinge.
Poſſidiren, beſitzen, inne ha-
ben, nutzen und gebrau-
chen.
Poſt, Poſte, heiſt in einer
Stadt oder Landſchaft
diejenige Anordnung, da
zu gewiſſen Tagen und
Stunden theils reitende,
theils fahrende geſchwin-
de, und an beſtimmten
Orten abwechſelnde Bo-
ten an andere Orte ver-
ſchickt werden, auch wie-
derum aus andern Staͤd-
ten und Laͤndern derglei-
chen mit Briefen, Paque-
t
en und Perſonen ankom-
men. Per poſta, heiſt, auf
der Poſt, eilend, geſchwind.
Poſt, Station, Poſte, Po-
ſto,
im Kriegswefen der
Ort, wo eine Wacht, oder
eine Anzahl Kriegsvolck
zu deſfen Behauptung
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den, poſtiret wird. Da-
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[486/0504] Poſ Poſ ſage, was ich zu thun ent- ſchloſſen ſey. Poſito, geſetzt, auf allen Fall; Poſito ſed non conceſ- ſo, geſetzt, aber durchaus nicht zugeſtanden noch nachgegeben. Poſitur, Zuſtand und Gele- genheit eines Orts. Sich in gute Poſitur ſtellen/ heiſt, ſich in den Stand ſe- tzen, daß man nicht leicht von jemand angegriffen werden kan. Pospolite Ruszenie, iſt ein Zeitungs-Wort, und bedeutet in Polen den all- gemeinen Aufgebot der Edelleute und Bauren in der hoͤchſten Gefahr des Reichs. Poſſeſs, Poſſeſfion, Beſi- tzung, Beſitzungs-Recht, innhabendes Gut. Poſſeſſionirt, beguͤtert, an- geſeſſen. Poſſeſſor, Poſſeſſeur, ein Beſitzer, Jnnhaber. Poſſeſſorium, iſt eine Kla- ge, welche der Poſſeſs oder des Beſitzes halben angeſtellet wird. Poſſibilitaͤt, die Muͤglich- keit, was ſeyn kan, Ver- moͤgen. Poſſible, muͤglich, eine muͤg- liche Sache. Poſſibilia, muͤgliche Dinge. Poſſidiren, beſitzen, inne ha- ben, nutzen und gebrau- chen. Poſt, Poſte, heiſt in einer Stadt oder Landſchaft diejenige Anordnung, da zu gewiſſen Tagen und Stunden theils reitende, theils fahrende geſchwin- de, und an beſtimmten Orten abwechſelnde Bo- ten an andere Orte ver- ſchickt werden, auch wie- derum aus andern Staͤd- ten und Laͤndern derglei- chen mit Briefen, Paque- ten und Perſonen ankom- men. Per poſta, heiſt, auf der Poſt, eilend, geſchwind. Poſt, Station, Poſte, Po- ſto, im Kriegswefen der Ort, wo eine Wacht, oder eine Anzahl Kriegsvolck zu deſfen Behauptung hingeſtellet, und wie ſie re- den, poſtiret wird. Da- her kommen die Redens- Arten, ſeinen Poſten be- haup-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/504>, abgerufen am 25.11.2024.