Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Phi

bereitet ist. Jn einem
nachtheiligen Verstande
aber bedeutet es einen
eigensinnigen Schul-
fuchs, der sich seiner Wis-
senschaft fälschlich über-
hebt, andere dar nach mei-
stert, und im gemeinen
Umgange sich nicht ge-
bührlich zu begehen weiß.

Philotechnus, ein Kunst-
Liebender, Liebhaber der
Künste, der allerley Kün-
ste zu lernen verlanget.

Philtrum, ein Liebes-
Tranck, ist eine Artzeney,
so aus gewissen Kräutern
mit allerhand Ceremo-
nien zugerichtet, um eine
gewisse Person dadurch
zur Liebe zu reitzen und zu
bringen.

Phiole, ein Kugel-rundes
Glas, mit einem langen
engen Hals. Es wird in
der Schmeltz-Kunst bey
dem Zerlassen oder Ge-
rinnen vielfältig ge-
braucht.

Phlegma, das Wässerige,
Feuchtigkeit im Geblüt,
Schleim.

Phlegmaticus, heist derje-
[Spaltenumbruch]

Phy

nige, welcher wässerigter
Natur ist.

Phonascus, ein Meister-
Sänger zu Nürnberg,
und an anderen Orten.

Phonurgia, die Hall- und
Thon-Kunst.

Phoronomia, die Wissen-
schaft von der Bewegung
der vesten und flüßigen
Cörper.

Phosphorus, der Morgen-
stern, oder die Venus,
wann sie des Morgens
der Sonnen vorgehet. it.
eine im Finstern scheinen-
de Materie; und werden
alle Cörper, sie seyen tro-
cken oder feucht, die ein
Licht oder Schimmer ge-
ben, dessen ordentliche Ur-
sache nicht vorhanden ist,
also genennet.

Phrases, Redens-Arten, die
Weise zu reden.

Phtisis, die Dörrsucht, das
Abnehmen, Verzehrung
oder Ausdorrung des Lei-
bes, die Schwindsucht.

Physica, die Physic, Na-
turkündigung, Wissen-
schaft derer natürlichen
Dinge, so wir durch Hül-

G g 3

[Spaltenumbruch]

Phi

bereitet iſt. Jn einem
nachtheiligen Verſtande
aber bedeutet es einen
eigenſinnigen Schul-
fuchs, der ſich ſeiner Wiſ-
ſenſchaft faͤlſchlich uͤber-
hebt, andere dar nach mei-
ſtert, und im gemeinen
Umgange ſich nicht ge-
buͤhrlich zu begehen weiß.

Philotechnus, ein Kunſt-
Liebender, Liebhaber der
Kuͤnſte, der allerley Kuͤn-
ſte zu lernen verlanget.

Philtrum, ein Liebes-
Tranck, iſt eine Artzeney,
ſo aus gewiſſen Kraͤutern
mit allerhand Ceremo-
nien zugerichtet, um eine
gewiſſe Perſon dadurch
zur Liebe zu reitzen und zu
bringen.

Phiole, ein Kugel-rundes
Glas, mit einem langen
engen Hals. Es wird in
der Schmeltz-Kunſt bey
dem Zerlaſſen oder Ge-
rinnen vielfaͤltig ge-
braucht.

Phlegma, das Waͤſſerige,
Feuchtigkeit im Gebluͤt,
Schleim.

Phlegmaticus, heiſt derje-
[Spaltenumbruch]

Phy

nige, welcher waͤſſerigter
Natur iſt.

Phonaſcus, ein Meiſter-
Saͤnger zu Nuͤrnberg,
und an anderen Orten.

Phonurgia, die Hall- und
Thon-Kunſt.

Phoronomia, die Wiſſen-
ſchaft von der Bewegung
der veſten und fluͤßigen
Coͤrper.

Phoſphorus, der Morgen-
ſtern, oder die Venus,
wann ſie des Morgens
der Sonnen vorgehet. it.
eine im Finſtern ſcheinen-
de Materie; und werden
alle Coͤrper, ſie ſeyen tro-
cken oder feucht, die ein
Licht oder Schimmer ge-
ben, deſſen ordentliche Ur-
ſache nicht vorhanden iſt,
alſo genennet.

Phraſes, Redens-Arten, die
Weiſe zu reden.

Phtiſis, die Doͤrrſucht, das
Abnehmen, Verzehrung
oder Ausdorrung des Lei-
bes, die Schwindſucht.

Phyſica, die Phyſic, Na-
turkuͤndigung, Wiſſen-
ſchaft derer natuͤrlichen
Dinge, ſo wir durch Huͤl-

G g 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0487" n="469"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Phi</hi></fw><lb/>
bereitet i&#x017F;t. Jn einem<lb/>
nachtheiligen Ver&#x017F;tande<lb/>
aber bedeutet es einen<lb/><hi rendition="#g">eigen&#x017F;innigen</hi> Schul-<lb/>
fuchs, der &#x017F;ich &#x017F;einer Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaft fa&#x0364;l&#x017F;chlich u&#x0364;ber-<lb/>
hebt, andere dar nach mei-<lb/>
&#x017F;tert, und im gemeinen<lb/>
Umgange &#x017F;ich nicht ge-<lb/>
bu&#x0364;hrlich zu begehen weiß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Philotechnus,</hi> ein Kun&#x017F;t-<lb/>
Liebender, Liebhaber der<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;te, der allerley Ku&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;te zu lernen verlanget.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Philtrum,</hi> ein Liebes-<lb/>
Tranck, i&#x017F;t eine Artzeney,<lb/>
&#x017F;o aus gewi&#x017F;&#x017F;en Kra&#x0364;utern<lb/>
mit allerhand <hi rendition="#aq">Ceremo-<lb/>
ni</hi>en zugerichtet, um eine<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Per&#x017F;on dadurch<lb/>
zur Liebe zu reitzen und zu<lb/>
bringen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phiole,</hi> ein Kugel-rundes<lb/>
Glas, mit einem langen<lb/>
engen Hals. Es wird in<lb/>
der Schmeltz-Kun&#x017F;t bey<lb/>
dem Zerla&#x017F;&#x017F;en oder Ge-<lb/>
rinnen vielfa&#x0364;ltig ge-<lb/>
braucht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phlegma,</hi> das Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erige,<lb/>
Feuchtigkeit im Geblu&#x0364;t,<lb/>
Schleim.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phlegmaticus,</hi> hei&#x017F;t derje-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Phy</hi></fw><lb/>
nige, welcher wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erigter<lb/>
Natur i&#x017F;t.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phona&#x017F;cus,</hi> ein Mei&#x017F;ter-<lb/>
Sa&#x0364;nger zu Nu&#x0364;rnberg,<lb/>
und an anderen Orten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phonurgia,</hi> die Hall- und<lb/>
Thon-Kun&#x017F;t.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phoronomia,</hi> die Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft von der Bewegung<lb/>
der ve&#x017F;ten und flu&#x0364;ßigen<lb/>
Co&#x0364;rper.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Pho&#x017F;phorus,</hi> der Morgen-<lb/>
&#x017F;tern, oder die <hi rendition="#aq">Venus,</hi><lb/>
wann &#x017F;ie des Morgens<lb/>
der Sonnen vorgehet. <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/>
eine im Fin&#x017F;tern &#x017F;cheinen-<lb/>
de <hi rendition="#aq">Materie;</hi> und werden<lb/>
alle Co&#x0364;rper, &#x017F;ie &#x017F;eyen tro-<lb/>
cken oder feucht, die ein<lb/>
Licht oder Schimmer ge-<lb/>
ben, de&#x017F;&#x017F;en ordentliche Ur-<lb/>
&#x017F;ache nicht vorhanden i&#x017F;t,<lb/>
al&#x017F;o genennet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phra&#x017F;es,</hi> Redens-Arten, die<lb/>
Wei&#x017F;e zu reden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phti&#x017F;is,</hi> die Do&#x0364;rr&#x017F;ucht, das<lb/>
Abnehmen, Verzehrung<lb/>
oder Ausdorrung des Lei-<lb/>
bes, die Schwind&#x017F;ucht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Phy&#x017F;ica,</hi> die <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;ic,</hi> Na-<lb/>
turku&#x0364;ndigung, Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft derer natu&#x0364;rlichen<lb/>
Dinge, &#x017F;o wir durch Hu&#x0364;l-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">G g</hi> 3</fw><fw place="bottom" type="catch">fe</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[469/0487] Phi Phy bereitet iſt. Jn einem nachtheiligen Verſtande aber bedeutet es einen eigenſinnigen Schul- fuchs, der ſich ſeiner Wiſ- ſenſchaft faͤlſchlich uͤber- hebt, andere dar nach mei- ſtert, und im gemeinen Umgange ſich nicht ge- buͤhrlich zu begehen weiß. Philotechnus, ein Kunſt- Liebender, Liebhaber der Kuͤnſte, der allerley Kuͤn- ſte zu lernen verlanget. Philtrum, ein Liebes- Tranck, iſt eine Artzeney, ſo aus gewiſſen Kraͤutern mit allerhand Ceremo- nien zugerichtet, um eine gewiſſe Perſon dadurch zur Liebe zu reitzen und zu bringen. Phiole, ein Kugel-rundes Glas, mit einem langen engen Hals. Es wird in der Schmeltz-Kunſt bey dem Zerlaſſen oder Ge- rinnen vielfaͤltig ge- braucht. Phlegma, das Waͤſſerige, Feuchtigkeit im Gebluͤt, Schleim. Phlegmaticus, heiſt derje- nige, welcher waͤſſerigter Natur iſt. Phonaſcus, ein Meiſter- Saͤnger zu Nuͤrnberg, und an anderen Orten. Phonurgia, die Hall- und Thon-Kunſt. Phoronomia, die Wiſſen- ſchaft von der Bewegung der veſten und fluͤßigen Coͤrper. Phoſphorus, der Morgen- ſtern, oder die Venus, wann ſie des Morgens der Sonnen vorgehet. it. eine im Finſtern ſcheinen- de Materie; und werden alle Coͤrper, ſie ſeyen tro- cken oder feucht, die ein Licht oder Schimmer ge- ben, deſſen ordentliche Ur- ſache nicht vorhanden iſt, alſo genennet. Phraſes, Redens-Arten, die Weiſe zu reden. Phtiſis, die Doͤrrſucht, das Abnehmen, Verzehrung oder Ausdorrung des Lei- bes, die Schwindſucht. Phyſica, die Phyſic, Na- turkuͤndigung, Wiſſen- ſchaft derer natuͤrlichen Dinge, ſo wir durch Huͤl- fe G g 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/487
Zitationshilfe:	Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/487>, abgerufen am 02.08.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.