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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Pal
Palingenesia, eine Wieder-
erweckung oder Hervor-
bringung einer verbrann-
ten Blume oder Pflantze
aus ihrer Asche durch
Chymische Kunst.
Palinodie, Widerruf des-
jenigen, was man entwe-
der schimpflich von einem
geredet, oder falsch von ei-
ner Sache geschrieben.
Palissaden, sind Pfähle, die
oben zugespitzt drey Fuß
tief in die Erde, fünf bis
sechs Fuß über der Erde,
und so dicht nebeneinan
der gesetzt werden, daß
man dar zwischen nur eine
Musquete durch stecken
kan. Sie dienen einen
Feind auf zuhalten, daß er
nicht sogleich in einen Ort
hinein dringen kan.
Palissader, verpalissadiren,
mit Pfählen versehen, be-
setzen.
Palladium, nennet man
Gleichnus-weise von ei-
nem alten Heydnischen
Bildnus der Pallas die
Privilegia eines Landes,
Stadt oder Zunft.
Pallasch/ ist ein gerader und
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breiter Hau-Degen, zum
Unterschied der Säbeln,
die krumm gebogen sind.
Pallium, ein Pontifical-
Schmuck oder geistlicher
Zierath, der allein den
Ertz-Bischöffen und we-
nigen Bischöffen aus be-
sonderer Vergünstigung,
als in Teutschland dem zu
Bamberg, verliehen wird;
es bestehet dasselbe in ei-
nem drey Finger breiten
weissen wollenen und mit
schwartzen Creutzen erfüll-
ten Bande, welches um
die Schultern herum ge-
tragen wird. Ein antret-
tender Ertz-Bischoff ist
schuldig, sothanes Palli-
um
binnen drey Mona-
ten um eine grosse Sum-
ma zu lösen, und kan sich,
ehe er solches empfangen,
seiner Amts-Verrichtun-
gen nicht anmassen. Vor-
mals waren sie verbun-
den, selbiges von dem
Pabst zu Rom persönlich
einzuholen. Nach der Zeit
aber ist es durch die Päbst-
lichen Nuntios überschi-
cket worden, oder man hat
gewis-
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Pal
Palingeneſia, eine Wieder-
erweckung oder Hervor-
bringung einer verbrann-
ten Blume oder Pflantze
aus ihrer Aſche durch
Chymiſche Kunſt.
Palinodie, Widerruf des-
jenigen, was man entwe-
der ſchimpflich von einem
geredet, oder falſch von ei-
ner Sache geſchrieben.
Paliſſaden, ſind Pfaͤhle, die
oben zugeſpitzt drey Fuß
tief in die Erde, fuͤnf bis
ſechs Fuß uͤber der Erde,
und ſo dicht nebeneinan
der geſetzt werden, daß
man dar zwiſchen nur eine
Musquete durch ſtecken
kan. Sie dienen einen
Feind auf zuhalten, daß er
nicht ſogleich in einen Ort
hinein dringen kan.
Paliſſader, verpaliſſadiren,
mit Pfaͤhlen verſehen, be-
ſetzen.
Palladium, nennet man
Gleichnus-weiſe von ei-
nem alten Heydniſchen
Bildnus der Pallas die
Privilegia eines Landes,
Stadt oder Zunft.
Pallaſch/ iſt ein gerader und
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Pal
breiter Hau-Degen, zum
Unterſchied der Saͤbeln,
die krumm gebogen ſind.
Pallium, ein Pontifical-
Schmuck oder geiſtlicher
Zierath, der allein den
Ertz-Biſchoͤffen und we-
nigen Biſchoͤffen aus be-
ſonderer Verguͤnſtigung,
als in Teutſchland dem zu
Bambeꝛg, verliehen wird;
es beſtehet daſſelbe in ei-
nem drey Finger breiten
weiſſen wollenen und mit
ſchwartzen Creutzen erfuͤll-
ten Bande, welches um
die Schultern herum ge-
tragen wird. Ein antret-
tender Ertz-Biſchoff iſt
ſchuldig, ſothanes Palli-
um
binnen drey Mona-
ten um eine groſſe Sum-
ma zu loͤſen, und kan ſich,
ehe er ſolches empfangen,
ſeiner Amts-Verrichtun-
gen nicht anmaſſen. Vor-
mals waren ſie verbun-
den, ſelbiges von dem
Pabſt zu Rom perſoͤnlich
einzuholen. Nach der Zeit
aber iſt es durch die Paͤbſt-
lichen Nuntios uͤberſchi-
cket worden, oder man hat
gewiſ-
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[437/0455] Pal Pal Palingeneſia, eine Wieder- erweckung oder Hervor- bringung einer verbrann- ten Blume oder Pflantze aus ihrer Aſche durch Chymiſche Kunſt. Palinodie, Widerruf des- jenigen, was man entwe- der ſchimpflich von einem geredet, oder falſch von ei- ner Sache geſchrieben. Paliſſaden, ſind Pfaͤhle, die oben zugeſpitzt drey Fuß tief in die Erde, fuͤnf bis ſechs Fuß uͤber der Erde, und ſo dicht nebeneinan der geſetzt werden, daß man dar zwiſchen nur eine Musquete durch ſtecken kan. Sie dienen einen Feind auf zuhalten, daß er nicht ſogleich in einen Ort hinein dringen kan. Paliſſader, verpaliſſadiren, mit Pfaͤhlen verſehen, be- ſetzen. Palladium, nennet man Gleichnus-weiſe von ei- nem alten Heydniſchen Bildnus der Pallas die Privilegia eines Landes, Stadt oder Zunft. Pallaſch/ iſt ein gerader und breiter Hau-Degen, zum Unterſchied der Saͤbeln, die krumm gebogen ſind. Pallium, ein Pontifical- Schmuck oder geiſtlicher Zierath, der allein den Ertz-Biſchoͤffen und we- nigen Biſchoͤffen aus be- ſonderer Verguͤnſtigung, als in Teutſchland dem zu Bambeꝛg, verliehen wird; es beſtehet daſſelbe in ei- nem drey Finger breiten weiſſen wollenen und mit ſchwartzen Creutzen erfuͤll- ten Bande, welches um die Schultern herum ge- tragen wird. Ein antret- tender Ertz-Biſchoff iſt ſchuldig, ſothanes Palli- um binnen drey Mona- ten um eine groſſe Sum- ma zu loͤſen, und kan ſich, ehe er ſolches empfangen, ſeiner Amts-Verrichtun- gen nicht anmaſſen. Vor- mals waren ſie verbun- den, ſelbiges von dem Pabſt zu Rom perſoͤnlich einzuholen. Nach der Zeit aber iſt es durch die Paͤbſt- lichen Nuntios uͤberſchi- cket worden, oder man hat gewiſ- E e 3

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/455>, abgerufen am 25.11.2024.