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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Alp
Sonnen und Sternen/
den Wechsel des Monden
und der vier Jahr-Zeiten
gar genau/ die daher ent-
stehende Witterungen a-
ber nur muthmaßlich/
wissen kan.
Alonge, ein Stück/ das an
etwas gesetzet wird/ um
dasselbe länger zu machen.
Dahero die Alongen-
Perruquen.
Al pari, heist gleich um
gleich/ Geld gegen Geld
verwechseln/ oder auch im
Wechsel-schliessen/ wann
es beyderseits gleich auf-
gehet/ und kein Aufgeld
oder Wechsel-Agio gege-
ben wird.
Alpen/ dadurch werden
gemeiniglich die hohen
Schweitzer- auch andere
hohe Gebürge verstanden.
Alphabet, die Grund-Buch-
staben einer jeden Sprach/
das gantze A b c; Jtem/
so viel Bögen Papier/ als
das A b c austrägt/ so
die Buchdrucker in acht
zu nehmen haben. Ver-
blümter Weise werden die
Anfangs-Gründe einer
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Alt
Wissenschafft das A b c
derselben genennet.
Altan/ eine unbedeckte Gal-
lerie/ ein offener Platz oben
auf einem Hause/ mit ei-
nem Geländer umgeben.
Altar/ insgemein ein Opffer-
Tisch/ ein zubereiteter Ort/
darauf der Gottheit ein
Opffer gebracht wird.
Jn der Christlichen Kir-
chen/ werden die Tische/
auf welchen die Gedächt-
nus des Opffers/ so der
Heyland der Welt durch
seinen Tod geleistet/ in
dem Heil. Abendmahl be-
gangen wird/ Altare ge-
nennet. Sie wurden son-
sten an dem innersten Ort
der Kirchen gegen Mor-
gen gestellet/ und dorffte
mehr nicht dann einer in
jeder Kirche seyn. Nach-
gehends sind derselben
mehr zugelassen worden/
doch ist einer der Haupt-
oder hohe Altar geblieben/
an welchem allein das ho-
he Amt verrichtet wird.
Alte machen/ heisset inson-
derheit bey denen Solda-
ten/ wann sie sich im Mar-
chiren
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Alp
Sonnen und Sternen/
den Wechſel des Monden
und der vier Jahr-Zeiten
gar genau/ die daher ent-
ſtehende Witterungen a-
ber nur muthmaßlich/
wiſſen kan.
Alonge, ein Stuͤck/ das an
etwas geſetzet wird/ um
daſſelbe laͤnger zu machen.
Dahero die Alongen-
Perruquen.
Al pari, heiſt gleich um
gleich/ Geld gegen Geld
verwechſeln/ oder auch im
Wechſel-ſchlieſſen/ wann
es beyderſeits gleich auf-
gehet/ und kein Aufgeld
oder Wechſel-Agio gege-
ben wird.
Alpen/ dadurch werden
gemeiniglich die hohen
Schweitzer- auch andere
hohe Gebuͤrge verſtanden.
Alphabet, die Grund-Buch-
ſtaben einer jeden Sprach/
das gantze A b c; Jtem/
ſo viel Boͤgen Papier/ als
das A b c austraͤgt/ ſo
die Buchdrucker in acht
zu nehmen haben. Ver-
bluͤmter Weiſe werden die
Anfangs-Gruͤnde einer
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Alt
Wiſſenſchafft das A b c
derſelben genennet.
Altan/ eine unbedeckte Gal-
lerie/ ein offener Platz oben
auf einem Hauſe/ mit ei-
nem Gelaͤnder umgeben.
Altar/ insgemein ein Opffer-
Tiſch/ ein zubereiteter Ort/
darauf der Gottheit ein
Opffer gebracht wird.
Jn der Chriſtlichen Kir-
chen/ werden die Tiſche/
auf welchen die Gedaͤcht-
nus des Opffers/ ſo der
Heyland der Welt durch
ſeinen Tod geleiſtet/ in
dem Heil. Abendmahl be-
gangen wird/ Altare ge-
nennet. Sie wurden ſon-
ſten an dem innerſten Ort
der Kirchen gegen Mor-
gen geſtellet/ und dorffte
mehr nicht dann einer in
jeder Kirche ſeyn. Nach-
gehends ſind derſelben
mehr zugelaſſen worden/
doch iſt einer der Haupt-
oder hohe Altar geblieben/
an welchem allein das ho-
he Amt verrichtet wird.
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[28/0044] Alp Alt Sonnen und Sternen/ den Wechſel des Monden und der vier Jahr-Zeiten gar genau/ die daher ent- ſtehende Witterungen a- ber nur muthmaßlich/ wiſſen kan. Alonge, ein Stuͤck/ das an etwas geſetzet wird/ um daſſelbe laͤnger zu machen. Dahero die Alongen- Perruquen. Al pari, heiſt gleich um gleich/ Geld gegen Geld verwechſeln/ oder auch im Wechſel-ſchlieſſen/ wann es beyderſeits gleich auf- gehet/ und kein Aufgeld oder Wechſel-Agio gege- ben wird. Alpen/ dadurch werden gemeiniglich die hohen Schweitzer- auch andere hohe Gebuͤrge verſtanden. Alphabet, die Grund-Buch- ſtaben einer jeden Sprach/ das gantze A b c; Jtem/ ſo viel Boͤgen Papier/ als das A b c austraͤgt/ ſo die Buchdrucker in acht zu nehmen haben. Ver- bluͤmter Weiſe werden die Anfangs-Gruͤnde einer Wiſſenſchafft das A b c derſelben genennet. Altan/ eine unbedeckte Gal- lerie/ ein offener Platz oben auf einem Hauſe/ mit ei- nem Gelaͤnder umgeben. Altar/ insgemein ein Opffer- Tiſch/ ein zubereiteter Ort/ darauf der Gottheit ein Opffer gebracht wird. Jn der Chriſtlichen Kir- chen/ werden die Tiſche/ auf welchen die Gedaͤcht- nus des Opffers/ ſo der Heyland der Welt durch ſeinen Tod geleiſtet/ in dem Heil. Abendmahl be- gangen wird/ Altare ge- nennet. Sie wurden ſon- ſten an dem innerſten Ort der Kirchen gegen Mor- gen geſtellet/ und dorffte mehr nicht dann einer in jeder Kirche ſeyn. Nach- gehends ſind derſelben mehr zugelaſſen worden/ doch iſt einer der Haupt- oder hohe Altar geblieben/ an welchem allein das ho- he Amt verrichtet wird. Alte machen/ heiſſet inſon- derheit bey denen Solda- ten/ wann ſie ſich im Mar- chiren

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/44>, abgerufen am 21.11.2024.