Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
[Spaltenumbruch]
Ope
Bemühung, z.E. er hat es
data opera (mit Fleiß) ge-
than. Opera heissen sonst
auch grosse u. weitläuftige
Schriften gelehrter Leu-
te, welche aus vielen Thei-
len bestehen.
Operarius, ein Arbeiter,
Taglöhner.
Operation, die Würckung,
ein Werck, Kraft. Jn
der Wund-Artzney ist es
die Cur, oder die Arbeit
und Handgriffe des Chi-
rurgi, die er in Ausübung
seiner Kunst durch
Schneiden, Brennen, o-
der andere dergleichen ge-
waltsame Handanlegung
mit dem Patienten vor-
nimmt. Jn der Rechen-
Kunst ist es die würckliche
Ausführung einer Aufga-
be. Jn der Chymie sind
es alle die besondere dabey
vorkommende Arbeiten.
Jn denen Zeitungen aber
heisset Operation im
Felde oder Campagne,
wann von dem Feind, oder
wider denselben etwas
unternommen wird, da-
mit die Völcker ihre Zeit
[Spaltenumbruch]
Opi
im Lager nicht vergeblich
mit campiren zubringen.
Operator, Operateur, ei-
gentlich ein Thäter, Ar-
beiter, Handwercker, son-
sten aber bedeutet es einen
Wund-Artzt, Staar-
Stecher, Bruch- und
Stein-Schneider.
Operiren, arbeiten, würcken,
geschäftig seyn, thun, z. E.
hat die Artzney bey sie o-
periret?
Operös, mühsam, geschäf-
tig, arbeitsam, fleißig, thä-
tig, das viele Mühe und
Arbeit erfordert.
Opiat, ist in seiner eigentli-
chen Bedeutung allein ein
solches Schlafmittel, wor-
zu etwas vom Opio ge-
nommen wird; sonsten a-
ber werden auch allerley
andere Artzney-Mittel,
die zur Linderung dienen,
und in einem weichen We-
sen, gleich dem Honig, be-
stehen, darunter verstan-
den.
Opifex, ein Werckmeister,
Künstler, Handwercks-
mann. Opificium, ein
Handwerck.
Opi-
[Spaltenumbruch]
Ope
Bemuͤhung, z.E. er hat es
datâ operâ (mit Fleiß) ge-
than. Opera heiſſen ſonſt
auch groſſe u. weitlaͤuftige
Schriften gelehrter Leu-
te, welche aus vielen Thei-
len beſtehen.
Operarius, ein Arbeiter,
Tagloͤhner.
Operation, die Wuͤrckung,
ein Werck, Kraft. Jn
der Wund-Artzney iſt es
die Cur, oder die Arbeit
und Handgriffe des Chi-
rurgi, die er in Ausuͤbung
ſeiner Kunſt durch
Schneiden, Brennen, o-
der andere dergleichen ge-
waltſame Handanlegung
mit dem Patienten vor-
nimmt. Jn der Rechen-
Kunſt iſt es die wuͤrckliche
Ausfuͤhrung einer Aufga-
be. Jn der Chymie ſind
es alle die beſondere dabey
vorkommende Arbeiten.
Jn denen Zeitungen aber
heiſſet Operation im
Felde oder Campagne,
wann von dem Feind, oder
wider denſelben etwas
unternommen wird, da-
mit die Voͤlcker ihre Zeit
[Spaltenumbruch]
Opi
im Lager nicht vergeblich
mit campiren zubringen.
Operator, Operateur, ei-
gentlich ein Thaͤter, Ar-
beiter, Handwercker, ſon-
ſten aber bedeutet es einen
Wund-Artzt, Staar-
Stecher, Bruch- und
Stein-Schneider.
Operiren, arbeiten, wuͤrcken,
geſchaͤftig ſeyn, thun, z. E.
hat die Artzney bey ſie o-
periret?
Operös, muͤhſam, geſchaͤf-
tig, arbeitſam, fleißig, thaͤ-
tig, das viele Muͤhe und
Arbeit erfordert.
Opiat, iſt in ſeiner eigentli-
chen Bedeutung allein ein
ſolches Schlafmittel, wor-
zu etwas vom Opio ge-
nommen wird; ſonſten a-
ber werden auch allerley
andere Artzney-Mittel,
die zur Linderung dienen,
und in einem weichen We-
ſen, gleich dem Honig, be-
ſtehen, darunter verſtan-
den.
Opifex, ein Werckmeiſter,
Kuͤnſtler, Handwercks-
mann. Opificium, ein
Handwerck.
Opi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0438" n="420"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Ope</hi></fw><lb/>
Bemu&#x0364;hung, z.E. er hat es<lb/><hi rendition="#aq">datâ operâ</hi> (mit Fleiß) ge-<lb/>
than. <hi rendition="#aq">Opera</hi> hei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
auch gro&#x017F;&#x017F;e u. weitla&#x0364;uftige<lb/>
Schriften gelehrter Leu-<lb/>
te, welche aus vielen Thei-<lb/>
len be&#x017F;tehen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Operarius,</hi> ein Arbeiter,<lb/>
Taglo&#x0364;hner.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Operation,</hi> die Wu&#x0364;rckung,<lb/>
ein Werck, Kraft. Jn<lb/>
der Wund-Artzney i&#x017F;t es<lb/>
die Cur, oder die Arbeit<lb/>
und Handgriffe des <hi rendition="#aq">Chi-<lb/>
rurgi,</hi> die er in Ausu&#x0364;bung<lb/><hi rendition="#g">&#x017F;einer</hi> Kun&#x017F;t durch<lb/>
Schneiden, Brennen, o-<lb/>
der andere dergleichen ge-<lb/>
walt&#x017F;ame Handanlegung<lb/>
mit dem <hi rendition="#aq">Patient</hi>en vor-<lb/>
nimmt. Jn der Rechen-<lb/>
Kun&#x017F;t i&#x017F;t es die wu&#x0364;rckliche<lb/>
Ausfu&#x0364;hrung einer Aufga-<lb/>
be. Jn der <hi rendition="#aq">Chymie</hi> &#x017F;ind<lb/>
es alle die be&#x017F;ondere dabey<lb/>
vorkommende Arbeiten.<lb/>
Jn denen Zeitungen aber<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#aq">Operation</hi> im<lb/>
Felde oder <hi rendition="#aq">Campagne,</hi><lb/>
wann von dem Feind, oder<lb/>
wider den&#x017F;elben etwas<lb/>
unternommen wird, da-<lb/>
mit die Vo&#x0364;lcker ihre Zeit<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Opi</hi></fw><lb/>
im Lager nicht vergeblich<lb/>
mit <hi rendition="#aq">campi</hi>ren zubringen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Operator, Operateur,</hi> ei-<lb/>
gentlich ein Tha&#x0364;ter, Ar-<lb/>
beiter, Handwercker, &#x017F;on-<lb/>
&#x017F;ten aber bedeutet es einen<lb/>
Wund-Artzt, Staar-<lb/>
Stecher, Bruch- und<lb/>
Stein-Schneider.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Operi</hi>ren, arbeiten, wu&#x0364;rcken,<lb/>
ge&#x017F;cha&#x0364;ftig &#x017F;eyn, thun, z. E.<lb/>
hat die Artzney bey &#x017F;ie <hi rendition="#aq">o-<lb/>
peri</hi>ret?</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Operös,</hi> mu&#x0364;h&#x017F;am, ge&#x017F;cha&#x0364;f-<lb/>
tig, arbeit&#x017F;am, fleißig, tha&#x0364;-<lb/>
tig, das viele Mu&#x0364;he und<lb/>
Arbeit erfordert.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Opiat,</hi> i&#x017F;t in &#x017F;einer eigentli-<lb/>
chen Bedeutung allein ein<lb/>
&#x017F;olches Schlafmittel, wor-<lb/>
zu etwas vom <hi rendition="#aq">Opio</hi> ge-<lb/>
nommen wird; &#x017F;on&#x017F;ten a-<lb/>
ber werden auch allerley<lb/>
andere Artzney-Mittel,<lb/>
die zur Linderung dienen,<lb/>
und in einem weichen We-<lb/>
&#x017F;en, gleich dem Honig, be-<lb/>
&#x017F;tehen, darunter ver&#x017F;tan-<lb/>
den.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Opifex,</hi> ein Werckmei&#x017F;ter,<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;tler, Handwercks-<lb/>
mann. <hi rendition="#aq">Opificium,</hi> ein<lb/>
Handwerck.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Opi-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[420/0438] Ope Opi Bemuͤhung, z.E. er hat es datâ operâ (mit Fleiß) ge- than. Opera heiſſen ſonſt auch groſſe u. weitlaͤuftige Schriften gelehrter Leu- te, welche aus vielen Thei- len beſtehen. Operarius, ein Arbeiter, Tagloͤhner. Operation, die Wuͤrckung, ein Werck, Kraft. Jn der Wund-Artzney iſt es die Cur, oder die Arbeit und Handgriffe des Chi- rurgi, die er in Ausuͤbung ſeiner Kunſt durch Schneiden, Brennen, o- der andere dergleichen ge- waltſame Handanlegung mit dem Patienten vor- nimmt. Jn der Rechen- Kunſt iſt es die wuͤrckliche Ausfuͤhrung einer Aufga- be. Jn der Chymie ſind es alle die beſondere dabey vorkommende Arbeiten. Jn denen Zeitungen aber heiſſet Operation im Felde oder Campagne, wann von dem Feind, oder wider denſelben etwas unternommen wird, da- mit die Voͤlcker ihre Zeit im Lager nicht vergeblich mit campiren zubringen. Operator, Operateur, ei- gentlich ein Thaͤter, Ar- beiter, Handwercker, ſon- ſten aber bedeutet es einen Wund-Artzt, Staar- Stecher, Bruch- und Stein-Schneider. Operiren, arbeiten, wuͤrcken, geſchaͤftig ſeyn, thun, z. E. hat die Artzney bey ſie o- periret? Operös, muͤhſam, geſchaͤf- tig, arbeitſam, fleißig, thaͤ- tig, das viele Muͤhe und Arbeit erfordert. Opiat, iſt in ſeiner eigentli- chen Bedeutung allein ein ſolches Schlafmittel, wor- zu etwas vom Opio ge- nommen wird; ſonſten a- ber werden auch allerley andere Artzney-Mittel, die zur Linderung dienen, und in einem weichen We- ſen, gleich dem Honig, be- ſtehen, darunter verſtan- den. Opifex, ein Werckmeiſter, Kuͤnſtler, Handwercks- mann. Opificium, ein Handwerck. Opi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/438
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/438>, abgerufen am 22.11.2024.