gewaffnete Mannschafft und das Geschütz dar- unter verstanden. Es heis- set auch der Schafft an einem jeden Schieß-Ge- wehr.
Monument, ein Grabmahl, Denckmahl, Gedenck- Zeichen.
Moquerie, die Auslachung, Verspottung. Moqueur, ein Spötter, Possenreisser.
Moquiren, verlachen, ver- spotten, z. E. sie moqui- ren sich vielleicht darüber.
Mora, Verzug, Hinder- nüs, Aufschub, Verwei- lung, Periculum in mo- ra, wird gesagt, wann ei- ne Sache keinen Aufschub leiden kan.
Moral, so da lehret von chr- barlichen Wandel und Sitten; die Sitten- oder Tugend-Lehre.
Morales leges, sind die Göttlichen Gesetze, welche alle Menschen verbinden.
Moralisiren, im Sitten un- terrichten.
Moraliste, ein Ethieus, Sitten-Lehrer.
Moralität, die Sitten-Leh- [Spaltenumbruch]
Mor
re, z. E. die moralität lehret, daß man nieman- den offendiren soll.
Moratorium indultum, heist bey denen Juristen ein Anstands Brief, so der Debitor oder Schuld- ner erlanget, daß er von seinen Creditoren inner- halb einer gewissen Zeit nicht kan zur Zahlung an- gestrenget werden.
Mores, die Sitten, z.E. er wird ihn schon mores lehren, den Kopsf zu rech- te bringen.
Morganatica,einige Rechts-Gelehrte brau- chen dieses Wort, das jeni- ge zu bedeuten, was sonst auf teutsch Morgengabe/ heisset. Eigentlich aber ist es eine Ehe mit einem Weib ungleichen und ge- ringern Standes geschlos- sen, mit dem Beding, daß die aus solcher Ehe erzeug- te Kinder an dem Vatter nichts erben, auch seinen Titul nicht führen, son- dern sich mit einer gewis- sen Abfindung begnügen
zu
B b 3
[Spaltenumbruch]
Mon
gewaffnete Mannſchafft und das Geſchuͤtz dar- unter verſtanden. Es heiſ- ſet auch der Schafft an einem jeden Schieß-Ge- wehr.
Monument, ein Grabmahl, Denckmahl, Gedenck- Zeichen.
Moquerie, die Auslachung, Verſpottung. Moqueur, ein Spoͤtteꝛ, Poſſenreiſſeꝛ.
Moquiren, verlachen, ver- ſpotten, z. E. ſie moqui- ren ſich vielleicht daruͤber.
Mora, Verzug, Hinder- nuͤs, Aufſchub, Verwei- lung, Periculum in mo- ra, wird geſagt, wann ei- ne Sache keinen Aufſchub leiden kan.
Moral, ſo da lehret von chr- barlichen Wandel und Sitten; die Sitten- oder Tugend-Lehre.
Morales leges, ſind die Goͤttlichen Geſetze, welche alle Menſchen verbinden.
Moraliſiren, im Sitten un- terrichten.
Moraliſte, ein Ethieus, Sitten-Lehrer.
Moralitaͤt, die Sitten-Leh- [Spaltenumbruch]
Mor
re, z. E. die moralitaͤt lehret, daß man nieman- den offendiren ſoll.
Moratorium indultum, heiſt bey denen Juriſten ein Anſtands Brief, ſo der Debitor odeꝛ Schuld- ner erlanget, daß er von ſeinen Creditoren inner- halb einer gewiſſen Zeit nicht kan zur Zahlung an- geſtrenget werden.
Mores, die Sitten, z.E. er wird ihn ſchon mores lehren, den Kopſf zu rech- te bringen.
Morganatica,einige Rechts-Gelehrte brau- chen dieſes Wort, das jeni- ge zu bedeuten, was ſonſt auf teutſch Moꝛgengabe/ heiſſet. Eigentlich aber iſt es eine Ehe mit einem Weib ungleichen und ge- ringern Standes geſchloſ- ſen, mit dem Beding, daß die aus ſolcher Ehe erzeug- te Kinder an dem Vatter nichts erben, auch ſeinen Titul nicht fuͤhren, ſon- dern ſich mit einer gewiſ- ſen Abfindung begnuͤgen
zu
B b 3
<TEI><text><body><divn="1"><list><item><pbfacs="#f0407"n="389"/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Mon</hi></fw><lb/>
gewaffnete Mannſchafft<lb/>
und das Geſchuͤtz dar-<lb/>
unter verſtanden. Es heiſ-<lb/>ſet auch der Schafft an<lb/>
einem jeden Schieß-Ge-<lb/>
wehr.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Monument,</hi> ein Grabmahl,<lb/>
Denckmahl, Gedenck-<lb/>
Zeichen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moquerie,</hi> die Auslachung,<lb/>
Verſpottung. <hirendition="#aq">Moqueur,</hi><lb/>
ein Spoͤtteꝛ, Poſſenreiſſeꝛ.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moqui</hi>ren, verlachen, ver-<lb/>ſpotten, z. E. ſie <hirendition="#aq">moqui-</hi><lb/>
ren ſich vielleicht daruͤber.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Mora,</hi> Verzug, Hinder-<lb/>
nuͤs, Aufſchub, Verwei-<lb/>
lung, <hirendition="#aq">Periculum in mo-<lb/>
ra,</hi> wird geſagt, wann ei-<lb/>
ne Sache keinen Aufſchub<lb/>
leiden kan.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moral,</hi>ſo da lehret von chr-<lb/>
barlichen Wandel und<lb/>
Sitten; die Sitten- oder<lb/>
Tugend-Lehre.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Morales leges,</hi>ſind die<lb/>
Goͤttlichen Geſetze, welche<lb/>
alle Menſchen verbinden.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moraliſi</hi>ren, im Sitten un-<lb/>
terrichten.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moraliſte,</hi> ein <hirendition="#aq">Ethieus,</hi><lb/>
Sitten-Lehrer.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moralit</hi>aͤt, die Sitten-Leh-<lb/><cb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">Mor</hi></fw><lb/>
re, z. E. die <hirendition="#aq">moralit</hi>aͤt<lb/>
lehret, daß man nieman-<lb/>
den <hirendition="#aq">offendi</hi>ren ſoll.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Moratorium indultum,</hi><lb/>
heiſt bey denen Juriſten<lb/>
ein Anſtands Brief, ſo<lb/>
der <hirendition="#aq">Debitor</hi> odeꝛ Schuld-<lb/>
ner erlanget, daß er von<lb/>ſeinen <hirendition="#aq">Credito</hi>ren inner-<lb/>
halb einer gewiſſen Zeit<lb/>
nicht kan zur Zahlung an-<lb/>
geſtrenget werden.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Mores,</hi> die Sitten, z.E. er<lb/>
wird ihn ſchon <hirendition="#aq">mores</hi><lb/>
lehren, den Kopſf zu rech-<lb/>
te bringen.</item><lb/><item><hirendition="#aq">Morganatica,</hi><hirendition="#g">einige</hi><lb/>
Rechts-Gelehrte brau-<lb/>
chen dieſes Wort, das jeni-<lb/>
ge zu bedeuten, was ſonſt<lb/>
auf teutſch <hirendition="#fr">Moꝛgengabe/</hi><lb/>
heiſſet. Eigentlich aber iſt<lb/>
es eine Ehe mit einem<lb/>
Weib ungleichen und ge-<lb/>
ringern Standes geſchloſ-<lb/>ſen, mit dem Beding, daß<lb/>
die aus ſolcher Ehe erzeug-<lb/>
te Kinder an dem Vatter<lb/>
nichts erben, auch ſeinen<lb/>
Titul nicht fuͤhren, ſon-<lb/>
dern ſich mit einer gewiſ-<lb/>ſen Abfindung begnuͤgen<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">B b</hi> 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">zu</fw><lb/></item></list></div></body></text></TEI>
[389/0407]
Mon
Mor
gewaffnete Mannſchafft
und das Geſchuͤtz dar-
unter verſtanden. Es heiſ-
ſet auch der Schafft an
einem jeden Schieß-Ge-
wehr.
Monument, ein Grabmahl,
Denckmahl, Gedenck-
Zeichen.
Moquerie, die Auslachung,
Verſpottung. Moqueur,
ein Spoͤtteꝛ, Poſſenreiſſeꝛ.
Moquiren, verlachen, ver-
ſpotten, z. E. ſie moqui-
ren ſich vielleicht daruͤber.
Mora, Verzug, Hinder-
nuͤs, Aufſchub, Verwei-
lung, Periculum in mo-
ra, wird geſagt, wann ei-
ne Sache keinen Aufſchub
leiden kan.
Moral, ſo da lehret von chr-
barlichen Wandel und
Sitten; die Sitten- oder
Tugend-Lehre.
Morales leges, ſind die
Goͤttlichen Geſetze, welche
alle Menſchen verbinden.
Moraliſiren, im Sitten un-
terrichten.
Moraliſte, ein Ethieus,
Sitten-Lehrer.
Moralitaͤt, die Sitten-Leh-
re, z. E. die moralitaͤt
lehret, daß man nieman-
den offendiren ſoll.
Moratorium indultum,
heiſt bey denen Juriſten
ein Anſtands Brief, ſo
der Debitor odeꝛ Schuld-
ner erlanget, daß er von
ſeinen Creditoren inner-
halb einer gewiſſen Zeit
nicht kan zur Zahlung an-
geſtrenget werden.
Mores, die Sitten, z.E. er
wird ihn ſchon mores
lehren, den Kopſf zu rech-
te bringen.
Morganatica, einige
Rechts-Gelehrte brau-
chen dieſes Wort, das jeni-
ge zu bedeuten, was ſonſt
auf teutſch Moꝛgengabe/
heiſſet. Eigentlich aber iſt
es eine Ehe mit einem
Weib ungleichen und ge-
ringern Standes geſchloſ-
ſen, mit dem Beding, daß
die aus ſolcher Ehe erzeug-
te Kinder an dem Vatter
nichts erben, auch ſeinen
Titul nicht fuͤhren, ſon-
dern ſich mit einer gewiſ-
ſen Abfindung begnuͤgen
zu
B b 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/407>, abgerufen am 28.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.