Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Kar Beförderung der Exe-cution gehöret, verstan- den. K. Kaa, Kaai, Quai, ist ein Mauerwerck von Stei- nen, welches man längst dem Ufer eines Flusses oder eines andern Was sers, aufrichtet, um selbi- ges in seinem Flut-Bett zu erhalten. Es heisset auch ein abgesonderter Platz, oder Schiff- lände am Ufer eines Ha- fens, um daselbst die Waaren aus-und einzu- laden. Kan, nennen die Türcken ihre Wirths-Häuser. Kanaster, ein Korb, darein man in Spanien den Ta- back packet; dahero der- selbe Taback Kanaster- Taback genennet wird. Karat, ist der Nahme eines Gewichts, und hat dassel- be 4. Gran. Es werden damit die Edelgesteine und Perlen abgewogen: auch wird dadurch die Güte des Goldes ange- [Spaltenumbruch] Kni deutet, als welches imhöchsten Grad fein heisset, wann es von 24. Karaten ist. Kartetsche, ist eine höltzerne Büchse mit Nägeln und Eisenstücken angefüllet, so in das Geschütze geladen wird. Knees, ist bey denen Mosco- witern ein Fürstlicher Nahme und Würde, und der Geburt nach der näch- ste nach dem Czaar, glei- chet aber kaum einem Gra- fen in Teutschland. Knight, ist eine Ehren- Würde in Engelland, die nächste nach den Baro- nen, und bedeutet so viel als einen Ritter. Knittelverse/ sind bey de- nen Lateinischen Poeten solche, deren sich die Mön- che in denen mitlern Jahr- hunderten bedienet, sie in der Mitten und am Ende gereimet, und nicht so- wohl auf die wahre Quan- titäten der Syllaben, als auf die Reimung acht ge- geben, so aber nach der Zeit gäntzlich abgekommen. Knut-
[Spaltenumbruch]
Kar Befoͤrderung der Exe-cution gehoͤret, verſtan- den. K. Kaa, Kaai, Quai, iſt ein Mauerwerck von Stei- nen, welches man laͤngſt dem Ufer eines Fluſſes oder eines andern Waſ ſers, aufrichtet, um ſelbi- ges in ſeinem Flut-Bett zu erhalten. Es heiſſet auch ein abgeſonderter Platz, oder Schiff- laͤnde am Ufer eines Ha- fens, um daſelbſt die Waaren aus-und einzu- laden. Kan, nennen die Tuͤrcken ihre Wirths-Haͤuſer. Kanaſter, ein Korb, darein man in Spanien den Ta- back packet; dahero der- ſelbe Taback Kanaſter- Taback genennet wird. Karat, iſt der Nahme eines Gewichts, und hat daſſel- be 4. Gran. Es werden damit die Edelgeſteine und Perlen abgewogen: auch wird dadurch die Guͤte des Goldes ange- [Spaltenumbruch] Kni deutet, als welches imhoͤchſten Grad fein heiſſet, wann es von 24. Karaten iſt. Kartetſche, iſt eine hoͤltzerne Buͤchſe mit Naͤgeln und Eiſenſtuͤcken angefuͤllet, ſo in das Geſchuͤtze geladen wird. Knees, iſt bey denen Moſco- witern ein Fuͤrſtlicher Nahme und Wuͤrde, und der Geburt nach der naͤch- ſte nach dem Czaar, glei- chet abeꝛ kaum einem Gꝛa- fen in Teutſchland. Knight, iſt eine Ehren- Wuͤrde in Engelland, die naͤchſte nach den Baro- nen, und bedeutet ſo viel als einen Ritter. Knittelverſe/ ſind bey de- nen Lateiniſchen Poeten ſolche, deren ſich die Moͤn- che in denen mitlern Jahr- hunderten bedienet, ſie in der Mitten und am Ende gereimet, und nicht ſo- wohl auf die wahꝛe Quan- titaͤten der Syllaben, als auf die Reimung acht ge- geben, ſo aber nach der Zeit gaͤntzlich abgekommen. Knut-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0351" n="333"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Kar</hi></fw><lb/> Befoͤrderung der <hi rendition="#aq">Exe-<lb/> cution</hi> gehoͤret, verſtan-<lb/> den.</item> </list> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">K.</hi> </hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Kaa, Kaai, Quai,</hi> iſt ein<lb/> Mauerwerck von Stei-<lb/> nen, welches man laͤngſt<lb/> dem Ufer eines Fluſſes<lb/> oder eines andern Waſ<lb/> ſers, aufrichtet, um ſelbi-<lb/> ges in ſeinem Flut-Bett<lb/> zu erhalten. Es heiſſet<lb/> auch ein abgeſonderter<lb/> Platz, oder Schiff-<lb/> laͤnde am Ufer eines Ha-<lb/> fens, um daſelbſt die<lb/> Waaren aus-und einzu-<lb/> laden.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Kan,</hi> nennen die Tuͤrcken<lb/> ihre Wirths-Haͤuſer.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Kanaſter,</hi> ein Korb, darein<lb/> man in Spanien den Ta-<lb/> back packet; dahero der-<lb/> ſelbe Taback <hi rendition="#aq">Kanaſter-</hi><lb/><hi rendition="#fr">Taback</hi> genennet wird.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Karat,</hi> iſt der Nahme eines<lb/> Gewichts, und hat daſſel-<lb/> be 4. <hi rendition="#aq">Gran.</hi> Es werden<lb/> damit die Edelgeſteine<lb/> und Perlen abgewogen:<lb/> auch wird dadurch die<lb/> Guͤte des Goldes ange-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Kni</hi></fw><lb/> deutet, als welches im<lb/> hoͤchſten <hi rendition="#aq">Grad</hi> fein heiſſet,<lb/> wann es von 24. Karaten<lb/> iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Kartetſche,</hi> iſt eine hoͤltzerne<lb/> Buͤchſe mit Naͤgeln und<lb/> Eiſenſtuͤcken angefuͤllet, ſo<lb/> in das Geſchuͤtze geladen<lb/> wird.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Knees,</hi> iſt bey denen Moſco-<lb/> witern ein Fuͤrſtlicher<lb/> Nahme und Wuͤrde, und<lb/> der Geburt nach der naͤch-<lb/> ſte nach dem Czaar, glei-<lb/> chet abeꝛ kaum einem Gꝛa-<lb/> fen in Teutſchland.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Knight,</hi> iſt eine Ehren-<lb/> Wuͤrde in Engelland, die<lb/> naͤchſte nach den <hi rendition="#aq">Baro-<lb/> n</hi>en, und bedeutet ſo viel<lb/> als einen Ritter.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Knittelverſe/</hi> ſind bey de-<lb/> nen Lateiniſchen Poeten<lb/> ſolche, deren ſich die Moͤn-<lb/> che in denen mitlern Jahr-<lb/> hunderten bedienet, ſie in<lb/> der Mitten und am Ende<lb/> gereimet, und nicht ſo-<lb/> wohl auf die wahꝛe <hi rendition="#aq">Quan-<lb/> tit</hi>aͤten der Syllaben, als<lb/> auf die Reimung acht ge-<lb/> geben, ſo aber nach der Zeit<lb/> gaͤntzlich abgekommen.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Knut-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [333/0351]
Kar
Kni
Befoͤrderung der Exe-
cution gehoͤret, verſtan-
den.
K.
Kaa, Kaai, Quai, iſt ein
Mauerwerck von Stei-
nen, welches man laͤngſt
dem Ufer eines Fluſſes
oder eines andern Waſ
ſers, aufrichtet, um ſelbi-
ges in ſeinem Flut-Bett
zu erhalten. Es heiſſet
auch ein abgeſonderter
Platz, oder Schiff-
laͤnde am Ufer eines Ha-
fens, um daſelbſt die
Waaren aus-und einzu-
laden.
Kan, nennen die Tuͤrcken
ihre Wirths-Haͤuſer.
Kanaſter, ein Korb, darein
man in Spanien den Ta-
back packet; dahero der-
ſelbe Taback Kanaſter-
Taback genennet wird.
Karat, iſt der Nahme eines
Gewichts, und hat daſſel-
be 4. Gran. Es werden
damit die Edelgeſteine
und Perlen abgewogen:
auch wird dadurch die
Guͤte des Goldes ange-
deutet, als welches im
hoͤchſten Grad fein heiſſet,
wann es von 24. Karaten
iſt.
Kartetſche, iſt eine hoͤltzerne
Buͤchſe mit Naͤgeln und
Eiſenſtuͤcken angefuͤllet, ſo
in das Geſchuͤtze geladen
wird.
Knees, iſt bey denen Moſco-
witern ein Fuͤrſtlicher
Nahme und Wuͤrde, und
der Geburt nach der naͤch-
ſte nach dem Czaar, glei-
chet abeꝛ kaum einem Gꝛa-
fen in Teutſchland.
Knight, iſt eine Ehren-
Wuͤrde in Engelland, die
naͤchſte nach den Baro-
nen, und bedeutet ſo viel
als einen Ritter.
Knittelverſe/ ſind bey de-
nen Lateiniſchen Poeten
ſolche, deren ſich die Moͤn-
che in denen mitlern Jahr-
hunderten bedienet, ſie in
der Mitten und am Ende
gereimet, und nicht ſo-
wohl auf die wahꝛe Quan-
titaͤten der Syllaben, als
auf die Reimung acht ge-
geben, ſo aber nach der Zeit
gaͤntzlich abgekommen.
Knut-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |