Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Fan
Fanaticus, heist ein Schwär-
mer, der die Heil. Schrift
verwirft, und wunderliche
und gefährliche Lehren he-
get.
Famon, heisset die Fahne, so
bey dem Troß einer Ar-
mee
geführet wird.
Fantaisie, die Einbildungs-
Kraft. it. Meynung,
Wille.
Fantasiren, eine besondere
Einbildung haben, när-
risch thun.
Fantassin, ein Musquetirer
oder Fuß Knecht.
Fantast, ein wunderlicher,
seltsamer, abentheurlicher,
einbildischer, närrischer
Kerl und Grillen Kopf.
Faquir, ein Mahometani
scher Geistlicher, der von
Allmosen leben, und stets
von einem Ort zum an
dern wandern muß.
Farabutin, Farabotti, heist
so viel, als ein Freybeuter,
der ohne gegebenes Com-
mando
bey dem Feinde
Beute suchet, wo er kan.
Faschinen, seynd Reiß-Ge-
bünde, die nach ihrem un-
terschiedlichen Gebrauch
[Spaltenumbruch]
Fat
groß und klein gemacht
werden, wann man eine
Vestung belagern oder
bestürmen will. Es wer-
den Brustwehren und
Batterien damit aufge-
führet, oder auch die Grä-
ben ausgefüllet, und wird
die Reuterey gebraucht,
sie gemeiniglich des
Nachts zusammen zu
bringen.
Fascicul, ein Bündel, Pa-
quet, Convolut,
z. E.
ein Fascicul unterschied-
licher Documenten oder
anderer Schriften.
Fatal, von GOtt versehen,
verhängt, zufällig, sonder-
bar gefährlich, und unum-
gänglich.
Fatalia, heissen bey den Ju-
rist
en gewisse Täge und
Termine, die nach An-
weisung der Process-
Ordnung eines jeden Lan-
des genau müssen beob-
achtet werden.
Fatalität, Schickung oder
Vorsehung GOttes, das
Geschicke, ein unversehe-
ner Zufall.
Fatigiren, ermüden, müde
und
R
[Spaltenumbruch]
Fan
Fanaticus, heiſt ein Schwaͤꝛ-
mer, der die Heil. Schrift
verwirft, und wunderliche
und gefaͤhrliche Lehren he-
get.
Famon, heiſſet die Fahne, ſo
bey dem Troß einer Ar-
mee
gefuͤhret wird.
Fantaiſie, die Einbildungs-
Kraft. it. Meynung,
Wille.
Fantaſiren, eine beſondere
Einbildung haben, naͤr-
riſch thun.
Fantaſſin, ein Muſquetirer
oder Fuß Knecht.
Fantaſt, ein wunderlicher,
ſeltſamer, abentheurlicher,
einbildiſcher, naͤrriſcher
Kerl und Grillen Kopf.
Faquir, ein Mahometani
ſcher Geiſtlicher, der von
Allmoſen leben, und ſtets
von einem Ort zum an
dern wandern muß.
Farabutin, Farabotti, heiſt
ſo viel, als ein Freybeuter,
der ohne gegebenes Com-
mando
bey dem Feinde
Beute ſuchet, wo er kan.
Faſchinen, ſeynd Reiß-Ge-
buͤnde, die nach ihrem un-
terſchiedlichen Gebrauch
[Spaltenumbruch]
Fat
groß und klein gemacht
werden, wann man eine
Veſtung belagern oder
beſtuͤrmen will. Es wer-
den Bruſtwehren und
Batterien damit aufge-
fuͤhret, oder auch die Graͤ-
ben ausgefuͤllet, und wird
die Reuterey gebraucht,
ſie gemeiniglich des
Nachts zuſammen zu
bringen.
Faſcicul, ein Buͤndel, Pa-
quet, Convolut,
z. E.
ein Faſcicul unterſchied-
licher Documenten oder
anderer Schriften.
Fatal, von GOtt verſehen,
verhaͤngt, zufaͤllig, ſonder-
bar gefaͤhrlich, und unum-
gaͤnglich.
Fatalia, heiſſen bey den Ju-
riſt
en gewiſſe Taͤge und
Termine, die nach An-
weiſung der Proceſs-
Ordnung eines jeden Lan-
des genau muͤſſen beob-
achtet werden.
Fatalitaͤt, Schickung oder
Vorſehung GOttes, das
Geſchicke, ein unverſehe-
ner Zufall.
Fatigiren, ermuͤden, muͤde
und
R
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0275" n="257"/>
        <cb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Fan</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Fanaticus,</hi> hei&#x017F;t ein Schwa&#x0364;&#xA75B;-<lb/>
mer, der die Heil. Schrift<lb/>
verwirft, und wunderliche<lb/>
und gefa&#x0364;hrliche Lehren he-<lb/>
get.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Famon,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et die Fahne, &#x017F;o<lb/>
bey dem Troß einer <hi rendition="#aq">Ar-<lb/>
mee</hi> gefu&#x0364;hret wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fantai&#x017F;ie,</hi> die Einbildungs-<lb/>
Kraft. <hi rendition="#aq">it.</hi> Meynung,<lb/>
Wille.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fanta&#x017F;i</hi>ren, eine be&#x017F;ondere<lb/>
Einbildung haben, na&#x0364;r-<lb/>
ri&#x017F;ch thun.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fanta&#x017F;&#x017F;in,</hi> ein <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;queti</hi>rer<lb/>
oder Fuß Knecht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fanta&#x017F;t,</hi> ein wunderlicher,<lb/>
&#x017F;elt&#x017F;amer, abentheurlicher,<lb/>
einbildi&#x017F;cher, na&#x0364;rri&#x017F;cher<lb/>
Kerl und Grillen Kopf.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Faquir,</hi> ein Mahometani<lb/>
&#x017F;cher Gei&#x017F;tlicher, der von<lb/>
Allmo&#x017F;en leben, und &#x017F;tets<lb/>
von einem Ort zum an<lb/>
dern wandern muß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Farabutin, Farabotti,</hi> hei&#x017F;t<lb/>
&#x017F;o viel, als ein Freybeuter,<lb/>
der ohne gegebenes <hi rendition="#aq">Com-<lb/>
mando</hi> bey dem Feinde<lb/>
Beute &#x017F;uchet, wo er kan.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;chin</hi>en, &#x017F;eynd Reiß-Ge-<lb/>
bu&#x0364;nde, die nach ihrem un-<lb/>
ter&#x017F;chiedlichen Gebrauch<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Fat</hi></fw><lb/>
groß und klein gemacht<lb/>
werden, wann man eine<lb/>
Ve&#x017F;tung belagern oder<lb/>
be&#x017F;tu&#x0364;rmen will. Es wer-<lb/>
den Bru&#x017F;twehren und<lb/><hi rendition="#aq">Batteri</hi>en damit aufge-<lb/>
fu&#x0364;hret, oder auch die Gra&#x0364;-<lb/>
ben ausgefu&#x0364;llet, und wird<lb/>
die Reuterey gebraucht,<lb/>
&#x017F;ie gemeiniglich des<lb/>
Nachts zu&#x017F;ammen zu<lb/>
bringen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cicul,</hi> ein Bu&#x0364;ndel, <hi rendition="#aq">Pa-<lb/>
quet, Convolut,</hi> z. E.<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cicul</hi> unter&#x017F;chied-<lb/>
licher <hi rendition="#aq">Document</hi>en oder<lb/>
anderer Schriften.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fatal,</hi> von GOtt ver&#x017F;ehen,<lb/>
verha&#x0364;ngt, zufa&#x0364;llig, &#x017F;onder-<lb/>
bar gefa&#x0364;hrlich, und unum-<lb/>
ga&#x0364;nglich.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fatalia,</hi> hei&#x017F;&#x017F;en bey den <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
ri&#x017F;t</hi>en gewi&#x017F;&#x017F;e Ta&#x0364;ge und<lb/><hi rendition="#aq">Termin</hi>e, die nach An-<lb/>
wei&#x017F;ung der <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;s-</hi><lb/>
Ordnung eines jeden Lan-<lb/>
des genau mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en beob-<lb/>
achtet werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fatalit</hi>a&#x0364;t, Schickung oder<lb/>
Vor&#x017F;ehung GOttes, das<lb/>
Ge&#x017F;chicke, ein unver&#x017F;ehe-<lb/>
ner Zufall.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Fatigi</hi>ren, ermu&#x0364;den, mu&#x0364;de<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">R</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0275] Fan Fat Fanaticus, heiſt ein Schwaͤꝛ- mer, der die Heil. Schrift verwirft, und wunderliche und gefaͤhrliche Lehren he- get. Famon, heiſſet die Fahne, ſo bey dem Troß einer Ar- mee gefuͤhret wird. Fantaiſie, die Einbildungs- Kraft. it. Meynung, Wille. Fantaſiren, eine beſondere Einbildung haben, naͤr- riſch thun. Fantaſſin, ein Muſquetirer oder Fuß Knecht. Fantaſt, ein wunderlicher, ſeltſamer, abentheurlicher, einbildiſcher, naͤrriſcher Kerl und Grillen Kopf. Faquir, ein Mahometani ſcher Geiſtlicher, der von Allmoſen leben, und ſtets von einem Ort zum an dern wandern muß. Farabutin, Farabotti, heiſt ſo viel, als ein Freybeuter, der ohne gegebenes Com- mando bey dem Feinde Beute ſuchet, wo er kan. Faſchinen, ſeynd Reiß-Ge- buͤnde, die nach ihrem un- terſchiedlichen Gebrauch groß und klein gemacht werden, wann man eine Veſtung belagern oder beſtuͤrmen will. Es wer- den Bruſtwehren und Batterien damit aufge- fuͤhret, oder auch die Graͤ- ben ausgefuͤllet, und wird die Reuterey gebraucht, ſie gemeiniglich des Nachts zuſammen zu bringen. Faſcicul, ein Buͤndel, Pa- quet, Convolut, z. E. ein Faſcicul unterſchied- licher Documenten oder anderer Schriften. Fatal, von GOtt verſehen, verhaͤngt, zufaͤllig, ſonder- bar gefaͤhrlich, und unum- gaͤnglich. Fatalia, heiſſen bey den Ju- riſten gewiſſe Taͤge und Termine, die nach An- weiſung der Proceſs- Ordnung eines jeden Lan- des genau muͤſſen beob- achtet werden. Fatalitaͤt, Schickung oder Vorſehung GOttes, das Geſchicke, ein unverſehe- ner Zufall. Fatigiren, ermuͤden, muͤde und R

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/275
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/275>, abgerufen am 24.11.2024.