Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Coa ihnen die Last der Regie-rung tragen hilfft. Ein Statthalter. Coagulation, Gerinnung, heist in der Chymie durch Ausdämpffung etwas dick machen. Coaguliren, zusammen rin- nen, machen, daß die Milch zusammen rinnt, auch einsieden, einkochen. Coalesciren, zusammen wachsen, vereinigen. Coarctiren, drücken, pres- sen. Coarguiren, schelten, straf- fen. Coccus, ist eine Frucht, dar- aus man nebst noch eini- gen andern Specereyen Schocolade macht. Cochenille, eine Art Jn- dianischer Würme, die zur Scharlach-Farb die- nen. Coction, Kochung, Däu- ung. Cocu, eigentlich ein Guck- guck, sonsten aber bedeu- tet es auch einen Hahn- rey. Codex, heisset bey denen Lateinern das unter der [Spaltenumbruch] Cod Rinde liegende Holtz ei-nes Baumes, weil aber die Alten ehe man das Papier erfunden hat, auf höltzerne mit Wachse ü- berzogene Tafeln geschrie- ben, so wurden nicht nur solche beschriebene in Form eines Buchs zu- sammen gelegte Tafeln, sondern auch nachgehends, da man schon auf Papier geschrieben, ein jedes gros- ses Buch Codex ge- nannt. Sonderlich aber verstehen nunmehr die Gelehrten unter diesem Nahmen, dasjenige Stück vom Corpore Ju- ris civilis, worinnen der Kayser Justinianus die von den Kaysern seinen Vorfahrern aus gelassene Gesetze und Verordnun- gen, die zu einer grossen Weitläufftigkeit erwach- sen waren, kurtz zusam- men ziehen, in gewisse Ordnung bringen, und Codicem Justinianeum nennen lassen. Codicill, die Zugabe eines Testaments; letzter Wille eines
[Spaltenumbruch]
Coa ihnen die Laſt der Regie-rung tragen hilfft. Ein Statthalter. Coagulation, Gerinnung, heiſt in der Chymie durch Ausdaͤmpffung etwas dick machen. Coaguliren, zuſammen rin- nen, machen, daß die Milch zuſammen rinnt, auch einſieden, einkochen. Coaleſciren, zuſammen wachſen, vereinigen. Coarctiren, druͤcken, preſ- ſen. Coarguiren, ſchelten, ſtraf- fen. Coccus, iſt eine Frucht, dar- aus man nebſt noch eini- gen andern Specereyen Schocolade macht. Cochenille, eine Art Jn- dianiſcher Wuͤrme, die zur Scharlach-Farb die- nen. Coction, Kochung, Daͤu- ung. Cocu, eigentlich ein Guck- guck, ſonſten aber bedeu- tet es auch einen Hahn- rey. Codex, heiſſet bey denen Lateinern das unter der [Spaltenumbruch] Cod Rinde liegende Holtz ei-nes Baumes, weil aber die Alten ehe man das Papier erfunden hat, auf hoͤltzerne mit Wachſe uͤ- berzogene Tafeln geſchrie- ben, ſo wurden nicht nur ſolche beſchriebene in Form eines Buchs zu- ſammen gelegte Tafeln, ſondeꝛn auch nachgehends, da man ſchon auf Papier geſchrieben, ein jedes groſ- ſes Buch Codex ge- nannt. Sonderlich aber verſtehen nunmehr die Gelehrten unter dieſem Nahmen, dasjenige Stuͤck vom Corpore Ju- ris civilis, worinnen der Kayſer Juſtinianus die von den Kayſern ſeinen Vorfahrern aus gelaſſene Geſetze und Verordnun- gen, die zu einer groſſen Weitlaͤufftigkeit erwach- ſen waren, kurtz zuſam- men ziehen, in gewiſſe Ordnung bringen, und Codicem Juſtinianeum nennen laſſen. Codicill, die Zugabe eines Teſtaments; letzter Wille eines
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0136" n="120"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Coa</hi></fw><lb/> ihnen die Laſt der Regie-<lb/> rung tragen hilfft. Ein<lb/> Statthalter.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coagulation,</hi> Gerinnung,<lb/> heiſt in der <hi rendition="#aq">Chymie</hi> durch<lb/> Ausdaͤmpffung etwas<lb/> dick machen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coaguli</hi>ren, zuſammen rin-<lb/> nen, machen, daß die<lb/> Milch zuſammen rinnt,<lb/> auch einſieden, einkochen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coaleſci</hi>ren, zuſammen<lb/> wachſen, vereinigen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coarcti</hi>ren, druͤcken, preſ-<lb/> ſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coargui</hi>ren, ſchelten, ſtraf-<lb/> fen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coccus,</hi> iſt eine Frucht, dar-<lb/> aus man nebſt noch eini-<lb/> gen andern <hi rendition="#aq">Specerey</hi>en<lb/> Schocolade macht.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cochenille,</hi> eine Art Jn-<lb/> dianiſcher Wuͤrme, die<lb/> zur Scharlach-Farb die-<lb/> nen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Coction,</hi> Kochung, Daͤu-<lb/> ung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cocu,</hi> eigentlich ein Guck-<lb/> guck, ſonſten aber bedeu-<lb/> tet es auch einen Hahn-<lb/> rey.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Codex,</hi> heiſſet bey denen<lb/> Lateinern das unter der<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cod</hi></fw><lb/> Rinde liegende Holtz ei-<lb/> nes Baumes, weil aber<lb/> die Alten ehe man das<lb/> Papier erfunden hat, auf<lb/> hoͤltzerne mit Wachſe uͤ-<lb/> berzogene Tafeln geſchrie-<lb/> ben, ſo wurden nicht nur<lb/> ſolche beſchriebene in<lb/> Form eines Buchs zu-<lb/> ſammen gelegte Tafeln,<lb/> ſondeꝛn auch nachgehends,<lb/> da man ſchon auf Papier<lb/> geſchrieben, ein jedes groſ-<lb/> ſes Buch <hi rendition="#aq">Codex</hi> ge-<lb/> nannt. Sonderlich aber<lb/> verſtehen nunmehr die<lb/> Gelehrten unter dieſem<lb/> Nahmen, dasjenige<lb/> Stuͤck vom <hi rendition="#aq">Corpore Ju-<lb/> ris civilis,</hi> worinnen der<lb/> Kayſer <hi rendition="#aq">Juſtinianus</hi> die<lb/> von den Kayſern ſeinen<lb/> Vorfahrern aus gelaſſene<lb/> Geſetze und Verordnun-<lb/> gen, die zu einer groſſen<lb/> Weitlaͤufftigkeit erwach-<lb/> ſen waren, kurtz zuſam-<lb/> men ziehen, in gewiſſe<lb/> Ordnung bringen, und<lb/><hi rendition="#aq">Codicem Juſtinianeum</hi><lb/> nennen laſſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Codicill,</hi> die Zugabe eines<lb/> Teſtaments; letzter Wille<lb/> <fw place="bottom" type="catch">eines</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [120/0136]
Coa
Cod
ihnen die Laſt der Regie-
rung tragen hilfft. Ein
Statthalter.
Coagulation, Gerinnung,
heiſt in der Chymie durch
Ausdaͤmpffung etwas
dick machen.
Coaguliren, zuſammen rin-
nen, machen, daß die
Milch zuſammen rinnt,
auch einſieden, einkochen.
Coaleſciren, zuſammen
wachſen, vereinigen.
Coarctiren, druͤcken, preſ-
ſen.
Coarguiren, ſchelten, ſtraf-
fen.
Coccus, iſt eine Frucht, dar-
aus man nebſt noch eini-
gen andern Specereyen
Schocolade macht.
Cochenille, eine Art Jn-
dianiſcher Wuͤrme, die
zur Scharlach-Farb die-
nen.
Coction, Kochung, Daͤu-
ung.
Cocu, eigentlich ein Guck-
guck, ſonſten aber bedeu-
tet es auch einen Hahn-
rey.
Codex, heiſſet bey denen
Lateinern das unter der
Rinde liegende Holtz ei-
nes Baumes, weil aber
die Alten ehe man das
Papier erfunden hat, auf
hoͤltzerne mit Wachſe uͤ-
berzogene Tafeln geſchrie-
ben, ſo wurden nicht nur
ſolche beſchriebene in
Form eines Buchs zu-
ſammen gelegte Tafeln,
ſondeꝛn auch nachgehends,
da man ſchon auf Papier
geſchrieben, ein jedes groſ-
ſes Buch Codex ge-
nannt. Sonderlich aber
verſtehen nunmehr die
Gelehrten unter dieſem
Nahmen, dasjenige
Stuͤck vom Corpore Ju-
ris civilis, worinnen der
Kayſer Juſtinianus die
von den Kayſern ſeinen
Vorfahrern aus gelaſſene
Geſetze und Verordnun-
gen, die zu einer groſſen
Weitlaͤufftigkeit erwach-
ſen waren, kurtz zuſam-
men ziehen, in gewiſſe
Ordnung bringen, und
Codicem Juſtinianeum
nennen laſſen.
Codicill, die Zugabe eines
Teſtaments; letzter Wille
eines
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |