Caressiren, liebhaben, buh- len, schmeicheln, gute Worte geben, einem alle Frenndschafft erweisen, einem mehr Ehre erweisen als nöthig ist, Caressen machen.
Carett, Cariol, eine Art kleiner Carossen, ein Kar- ren, kleiner Wagen.
Cariren, mangeln, fehlen, entbehren.
Carlet, eine grosse deyeckigte Nadel der Wund-Aertz- te zum Schnurziehen.
Carmen, ein Gedicht, Lied, Verse.
[Spaltenumbruch]
Car
Carmin, eine schöne hoch- rothe Farbe, die man auch sonst Carmesin-roth nen- net, sie wird von Bresilien- Holtz, Fernambuck und Gold-Farbe gemacht.
Carminativ, ein Mittel, die Winde im Leibe zu ver- theilen, und zu vertreiben.
Carminice, Vers-weise.
Carnaval, Carneval, Fast- nacht, die Kurtzweil in der Fastnacht, die tollen Tage, des Bacchi Fest, oder die- jenige Zeit vom Fest der Heil. 3. Könige an bis zum Anfang der 40. tägigen Fasten, welche Zeit an vie- len Orten in der Christen- heit sonderlich aber zu Venedig (welches das be- rühmteste ist) mit aller- hand Masqueraden, Opern, Comoedien, u. d. m. zugebracht wird. Die Türcken, haben von dieser Lustbarkeit ein Sprüchwort, daß sie sa- gen, es überfalle die Chri- sten zu einer gewissen Jah- res-Zeit eine Kranckheit, davon sie vom Verstand kommen, und wie die un-
sinni-
[Spaltenumbruch]
Car
ſen Cardinal zum Pro- tectore zu erwehlen.
Cardinalat, die Cardinals- Wuͤrde.
Cardinals-Hut, eine be- ſondere Muͤtze, welche die alſo genannten Cardinaͤle zu tragen pflegen.
Carême, iſt die Zeit der Fa- ſten, von Aſcher-Mitwo- che an, biß auf Oſtern.
Careſſiren, liebhaben, buh- len, ſchmeicheln, gute Worte geben, einem alle Frenndſchafft erweiſen, einem mehr Ehre erweiſen als noͤthig iſt, Careſſen machen.
Carett, Cariol, eine Art kleiner Caroſſen, ein Kar- ren, kleiner Wagen.
Cariren, mangeln, fehlen, entbehren.
Carlet, eine groſſe deyeckigte Nadel der Wund-Aertz- te zum Schnurziehen.
Carmen, ein Gedicht, Lied, Verſe.
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Car
Carmin, eine ſchoͤne hoch- rothe Farbe, die man auch ſonſt Carmeſin-roth nen- net, ſie wird von Breſilien- Holtz, Fernambuck und Gold-Farbe gemacht.
Carminativ, ein Mittel, die Winde im Leibe zu ver- theilen, und zu vertreiben.
Carminice, Vers-weiſe.
Carnaval, Carneval, Faſt- nacht, die Kurtzweil in der Faſtnacht, die tollen Tage, des Bacchi Feſt, oder die- jenige Zeit vom Feſt der Heil. 3. Koͤnige an bis zum Anfang der 40. taͤgigen Faſten, welche Zeit an vie- len Orten in der Chriſten- heit ſonderlich aber zu Venedig (welches das be- ruͤhmteſte iſt) mit aller- hand Masqueraden, Opern, Comœdien, u. d. m. zugebracht wird. Die Tuͤrcken, haben von dieſer Luſtbarkeit ein Spruͤchwort, daß ſie ſa- gen, es uͤberfalle die Chri- ſten zu einer gewiſſen Jah- res-Zeit eine Kranckheit, davon ſie vom Verſtand kommen, und wie die un-
ſinni-
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ſen Cardinal zum Pro-
tectore zu erwehlen.
Cardinalat, die Cardinals-
Wuͤrde.
Cardinals-Hut, eine be-
ſondere Muͤtze, welche die
alſo genannten Cardinaͤle
zu tragen pflegen.
Carême, iſt die Zeit der Fa-
ſten, von Aſcher-Mitwo-
che an, biß auf Oſtern.
Careſſe, Schmeichelung,
Liebkoſung, freundliche
glatte Worte, Freund-
lichkeit, freundliche An-
ſprache.
Careſſiren, liebhaben, buh-
len, ſchmeicheln, gute
Worte geben, einem alle
Frenndſchafft erweiſen,
einem mehr Ehre erweiſen
als noͤthig iſt, Careſſen
machen.
Carett, Cariol, eine Art
kleiner Caroſſen, ein Kar-
ren, kleiner Wagen.
Cariren, mangeln, fehlen,
entbehren.
Carlet, eine groſſe deyeckigte
Nadel der Wund-Aertz-
te zum Schnurziehen.
Carmen, ein Gedicht, Lied,
Verſe.
Carmin, eine ſchoͤne hoch-
rothe Farbe, die man auch
ſonſt Carmeſin-roth nen-
net, ſie wird von Breſilien-
Holtz, Fernambuck und
Gold-Farbe gemacht.
Carminativ, ein Mittel, die
Winde im Leibe zu ver-
theilen, und zu vertreiben.
Carminice, Vers-weiſe.
Carnaval, Carneval, Faſt-
nacht, die Kurtzweil in der
Faſtnacht, die tollen Tage,
des Bacchi Feſt, oder die-
jenige Zeit vom Feſt der
Heil. 3. Koͤnige an bis zum
Anfang der 40. taͤgigen
Faſten, welche Zeit an vie-
len Orten in der Chriſten-
heit ſonderlich aber zu
Venedig (welches das be-
ruͤhmteſte iſt) mit aller-
hand Masqueraden,
Opern, Comœdien, u.
d. m. zugebracht wird.
Die Tuͤrcken, haben von
dieſer Luſtbarkeit ein
Spruͤchwort, daß ſie ſa-
gen, es uͤberfalle die Chri-
ſten zu einer gewiſſen Jah-
res-Zeit eine Kranckheit,
davon ſie vom Verſtand
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/112>, abgerufen am 28.07.2024.
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