Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].339 - Wolfgangi Bethlem historiarum sub Ferdinando II. Imp. liber I.fol. welches höchst rare Buch das Haus Oesterreich sorgfältig Sup- primiren laßen, und den fernern Druck verhindert hat. 4.) Das Müntz-Cabinet auf der Vaticanl: Bibliothec, welches 339 - Wolfgangi Bethlem historiarum sub Ferdinando II. Imp. liber I.fol. welches höchst rare Buch das Haus Oesterreich sorgfältig Sup- primiren laßen, und den fernern Druck verhindert hat. 4.) Das Müntz-Cabinet auf der Vaticanl: Bibliothec, welches <TEI> <text> <body> <div type="letter"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0692"/><fw type="folNum" place="top">339</fw><lb/> - Wolfgangi Bethlem historiarum sub Ferdinando II. Imp. liber I.<lb/> fol. welches höchst rare Buch das Haus Oesterreich sorgfältig Sup-<lb/> primiren laßen, und den fernern Druck verhindert hat.</p><lb/> <p> 4.) Das <hi rendition="#u">Müntz-Cabinet </hi>a<hi rendition="#u">uf der Vaticanl: Bibliothec</hi>, welches<lb/> Msgr. Assemani uns selbst zeigete. Es bestehet in Grichisch-<lb/> und Römischen Stücken, und enthält gröstentheils medaglioni,<lb/> deren iedoch die allermeisten nur von Kupfer sind. Die<lb/> Art des arrangements ist sehr bequem und artig. Man hat<lb/> nehml: kleine leichte Breter von Nußbaumen Holtz mit<lb/> so viel Löchern durchschnitten, als Müntzen auf einem<lb/> solchen Bret raum haben. In iedwedem Loch ist eine<lb/> Müntze mittelst zweyer spitzen Stiffte oder Schrauben der-<lb/> gestalt befestiget, daß man sie, wie an einer Axe, herum<lb/> drehen kan. Jedwedes dergl: Loch ist mit einem runden<lb/> goldnen Rähmgen eingefaßet, die Breter aber werden,<lb/> gleich denen Schub-Laden, in den Schranck hinein u. wieder<lb/> heraus geschoben. Gedachter Msgr. Assemani zeigete uns<lb/> bey dieser Gelegenheit einige antiquitaeten, welche er<lb/> auf seinen Reisen in Egypten gesammlet, nehml: 2 trefl<hi rendition="#sup"><hi rendition="#u">e</hi></hi>.<lb/> Camayeux, die Cleopatram vorstellend, und noch eines dergl.<lb/> mit dem Brust-Bilde der Agrippinae, ferner 2 Kupfer –<lb/> Tafeln, welche er in denen Ruinen der Stadt Thebaidis<lb/> in einem silbernen Kästgen verwahret gefunden. Die<lb/> auf solche Tafeln gegrabene Schrifft enthält ein privilegium<lb/> Kaysers Domitiani, Krafft deßen er denen Römil: Schiff-<lb/> Soldaten auf der Egyptischen Flotte, auch ihren ietzig- und<lb/> künfftigen Weibern und Nachkommen das Römil: Bürger-Recht<lb/> geschencket. Daß diese Kupfer-Tafeln aber nicht das Original<lb/> des Kayl: Privilegii, sondern nur eine avthentique Abschrifft<lb/> deßelben seyn, zeigen folgende Schluß-Worte: descriptum<lb/> ex tabula aenea Romae in Capitolio Suspensa. Wir er-<lb/> kundigten uns nach dem ehemals erwehnten Original der<lb/> aureae bullae, u. der Praelat Assemani schlug deswegen den<lb/> Haupt-Catalogum auf. Es ward aber in demselben nur<lb/> eine alte Copie dieses Reichs-Gesetzes angegeben, u. als<lb/> dieselbe herbey gebracht wurde, befanden wir, daß auch diese<lb/> piece nicht den Nahmen einer eigentl:<hi rendition="#sup">n</hi> Copie verdiene: denn </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0692]
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- Wolfgangi Bethlem historiarum sub Ferdinando II. Imp. liber I.
fol. welches höchst rare Buch das Haus Oesterreich sorgfältig Sup-
primiren laßen, und den fernern Druck verhindert hat.
4.) Das Müntz-Cabinet auf der Vaticanl: Bibliothec, welches
Msgr. Assemani uns selbst zeigete. Es bestehet in Grichisch-
und Römischen Stücken, und enthält gröstentheils medaglioni,
deren iedoch die allermeisten nur von Kupfer sind. Die
Art des arrangements ist sehr bequem und artig. Man hat
nehml: kleine leichte Breter von Nußbaumen Holtz mit
so viel Löchern durchschnitten, als Müntzen auf einem
solchen Bret raum haben. In iedwedem Loch ist eine
Müntze mittelst zweyer spitzen Stiffte oder Schrauben der-
gestalt befestiget, daß man sie, wie an einer Axe, herum
drehen kan. Jedwedes dergl: Loch ist mit einem runden
goldnen Rähmgen eingefaßet, die Breter aber werden,
gleich denen Schub-Laden, in den Schranck hinein u. wieder
heraus geschoben. Gedachter Msgr. Assemani zeigete uns
bey dieser Gelegenheit einige antiquitaeten, welche er
auf seinen Reisen in Egypten gesammlet, nehml: 2 trefle.
Camayeux, die Cleopatram vorstellend, und noch eines dergl.
mit dem Brust-Bilde der Agrippinae, ferner 2 Kupfer –
Tafeln, welche er in denen Ruinen der Stadt Thebaidis
in einem silbernen Kästgen verwahret gefunden. Die
auf solche Tafeln gegrabene Schrifft enthält ein privilegium
Kaysers Domitiani, Krafft deßen er denen Römil: Schiff-
Soldaten auf der Egyptischen Flotte, auch ihren ietzig- und
künfftigen Weibern und Nachkommen das Römil: Bürger-Recht
geschencket. Daß diese Kupfer-Tafeln aber nicht das Original
des Kayl: Privilegii, sondern nur eine avthentique Abschrifft
deßelben seyn, zeigen folgende Schluß-Worte: descriptum
ex tabula aenea Romae in Capitolio Suspensa. Wir er-
kundigten uns nach dem ehemals erwehnten Original der
aureae bullae, u. der Praelat Assemani schlug deswegen den
Haupt-Catalogum auf. Es ward aber in demselben nur
eine alte Copie dieses Reichs-Gesetzes angegeben, u. als
dieselbe herbey gebracht wurde, befanden wir, daß auch diese
piece nicht den Nahmen einer eigentl:n Copie verdiene: denn
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Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate
Weitere Informationen:Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;
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