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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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genungsam zu erkennen. Unser erstes Compliment an ihn war, in frantzö-
sischer Sprache welche er sehr gut redet: daß der Zweck unsrer Reisen
nicht nur sey, merckwürdige Sachen zu sehen, sondern hauptsächlich
große Leute kennen zu lernen, und wir uns also glücklich schätzten,
daß Ihro Eminentz durch Verstattung des Zutritts diesem unsern
Haupt-Zweck hatten favorisiren wollen. Seine Antwort war:
Le compliment est tres-obligeant, Messieurs, et je vous en suis
tres-oblige: mais je crains que vous ne trouviez en moi ce que
vous cherchez. Nach einigen fernern reciproquen Ehren-Worten
fragte er, was wir neues mit brächten? Wie nun bey dieser
Visite unsre Absicht mit war, discursive zu erwehnen, was wegen
der Spanier vor uns zu hoffen, oder zu fürchten sey: also er-
zehleten wir ihm, was wir in Genua von der Spanischen Flotte
gesehen und gehöret, und wie wir dadurch bewogen worden,
unsre tour nicht erst nach Mayland, sondern geschwinder hieher
zu nehmen und durch Piacenza und Parma ohne Anstoß zu passiren.
Er sagte darauf, vous avez fort bien fuit, Messieurs. Als wir
aber weiter referireten, wie wir hingegen kein Bedencken hätten,
nunmehro den Weg nach Rom über Florentz zu nehmen, weil
ohne allen Zweifel, wegen des Lothringischen Tausch-Tractats, in
Toscana Ruhe und Friede bleiben würde; so schwieg er dazu
gantz stille, blieb auch bey diesem seinem Stillschweigen, ohner-
achtet, nach verschiedentlichem Dazwischen-reden, der discours
zu zweyen malen wieder auf diesen punct gelencket wurde.
Uberhau[unleserliches Material]pt stellete er sich so innocent an, als ob er an dem Spani-
schen interesse gar keinen Theil nähme, da man doch weiß, daß
er die Spanischen Werbungen, auch wieder das Päbstliche Verbot,
in Bologna unter der Hand verstattet. Auf unsre obgedachte
Genuesische Nachrichten von der Spanier Ankunft, hieß es: Ha!
sont ils en fin arrive? C'est bon pour la Reine, mais ce n'est
pas bon pour l'Espagne. Ja er redete von der Königin in
Ungarn
gantz mitleidig also: cette pauvre princesse! tout
le monde en vent a elle. Vos trouppes de Saxe sont aussi
entre en Boheme. Wir erkläreten ihm, daß Illustrissimus zwar
mit ihrem Lande zum Ober-Sächsischen Creyß, aber nicht zum
Chur fürstenthum gehöre, und sagten übrigens, daß noch nicht
bekannt sey, ob daß Chur Sächsische corps vor, oder wieder die
Königin agiren werde. Die gantze materie von dem ietzigen
Zustande in der Europäischen Welt endigte er endlich mit die-
sem Seufzer, quel brouillamini! setzte auch hinzu, daß er
gerne noch erleben mögte, wie sichs doch aus einander wickeln
würde. Weil er Posttag hatte, so beurlaubeten wir uns, und
wurden von ihm bis in die antichambre begleitet, auch mit

genungsam zu erkennen. Unser erstes Compliment an ihn war, in frantzö-
sischer Sprache welche er sehr gut redet: daß der Zweck unsrer Reisen
nicht nur sey, merckwürdige Sachen zu sehen, sondern hauptsächlich
große Leute kennen zu lernen, und wir uns also glücklich schätzten,
daß Ihro Eminentz durch Verstattung des Zutritts diesem unsern
Haupt-Zweck hatten favorisiren wollen. Seine Antwort war:
Le compliment est tres-obligeant, Messieurs, et je vous en suis
tres-obligé: mais je crains que vous ne trouviez en moi ce que
vous cherchez. Nach einigen fernern reciproquen Ehren-Worten
fragte er, was wir neues mit brächten? Wie nun bey dieser
Visite unsre Absicht mit war, discursive zu erwehnen, was wegen
der Spanier vor uns zu hoffen, oder zu fürchten sey: also er-
zehleten wir ihm, was wir in Genua von der Spanischen Flotte
gesehen und gehöret, und wie wir dadurch bewogen worden,
unsre tour nicht erst nach Mayland, sondern geschwinder hieher
zu nehmen und durch Piacenza und Parma ohne Anstoß zu passiren.
Er sagte darauf, vous avez fort bien fuit, Messieurs. Als wir
aber weiter referireten, wie wir hingegen kein Bedencken hätten,
nunmehro den Weg nach Rom über Florentz zu nehmen, weil
ohne allen Zweifel, wegen des Lothringischen Tausch-Tractats, in
Toscana Ruhe und Friede bleiben würde; so schwieg er dazu
gantz stille, blieb auch bey diesem seinem Stillschweigen, ohner-
achtet, nach verschiedentlichem Dazwischen-reden, der discours
zu zweyen malen wieder auf diesen punct gelencket wurde.
Uberhau[unleserliches Material]pt stellete er sich so innocent an, als ob er an dem Spani-
schen interesse gar keinen Theil nähme, da man doch weiß, daß
er die Spanischen Werbungen, auch wieder das Päbstliche Verbot,
in Bologna unter der Hand verstattet. Auf unsre obgedachte
Genuesische Nachrichten von der Spanier Ankunft, hieß es: Ha!
sont ils en fin arrivé? C'est bon pour la Reine, mais ce n'est
pas bon pour l'Espagne. Ja er redete von der Königin in
Ungarn
gantz mitleidig also: cette pauvre princesse! tout
le monde en vent á elle. Vos trouppes de Saxe sont aussi
entré en Boheme. Wir erkläreten ihm, daß Illustrissimus zwar
mit ihrem Lande zum Ober-Sächsischen Creyß, aber nicht zum
Chur fürstenthum gehöre, und sagten übrigens, daß noch nicht
bekannt sey, ob daß Chur Sächsische corps vor, oder wieder die
Königin agiren werde. Die gantze materie von dem ietzigen
Zustande in der Europäischen Welt endigte er endlich mit die-
sem Seufzer, quel brouillamini! setzte auch hinzu, daß er
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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/517>, abgerufen am 17.09.2024.