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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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Gentiluomini, che lo accompagnano, e che hanno
tanta soddisfazione del loro allievo. Supplico
l'Emza Vra di essere persuasa che non hanno
gli anni punto scemata l'antica mia divo-
tissima amicizia verso di lei, e che le bacios
col medesimo Cervore umilissimamente le
mani
Di Vra Emzza
Parigi 6 Giugno 1741. umilissimo e divmo Serv.
MonseigneurCardinal di Polignac.

Mittags hatten wir den prince de Turenne mit
Monsieur de la Lande, Monsieur Treuil und den Abbe Coyer
zu Gaste, weil Monsieur de Ramsay und seine Frau
sich auf den Sontag unsre Suppe ausgebeten, um
desto freyer und vertraulicher sprechen zu können.
Indeßen waren unsre Gäste so vergnügt, als
wohl gezogen, und wurde meist von Kriegs-Sachen
gesprochen, da Monsieur de la Lande und Monsieur Treuil
ihre ehemaligen Campagnes erzehleten. Nachdem
die Gesellschaft sich eine Stunde nach Eßens
beurlaubet, meldete sich ein Cavalier des
Cardinals nehmlich der Stallmeister
, welcher
im Nahmen seines HerrnG nochmals Abschied nahm
und von wegen Ihro Eminentz abermalige
glückliche Reise wünschte. Wir ließen uns
durch ihn noch zur letzten Gnade des Cardinals
in Kupfer gestochenes portrait ausbitten, wel-
ches er bestens auszurichten versprach. Auch hatten
wir von dem Graf Knuth Visite, welcher
einen Dänischen Cavalier von Fleuth prae-
sentirete, und beschloßen darauf diesen Tag
mit einer kleinen promenade au Cours

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Gentiluomini, che lo accompagnano, e che hanno
tanta soddisfazione del loro allievo. Supplico
l'Emza Vrâ di essere persuasa che non hanno
gli anni punto scemata l'antica mia divo-
tissima amicizia verso di lei, e che le bacios
col medesimo Cervore umilissimamente le
mani
Di Vrâ Emzza
Parigi 6 Giugno 1741. umilissimo e divmo Serv.
MonseigneurCardinal di Polignac.

Mittags hatten wir den prince de Turenne mit
Monsieur de la Lande, Monsieur Treuil und den Abbé Coyer
zu Gaste, weil Monsieur de Ramsay und seine Frau
sich auf den Sontag unsre Suppe ausgebeten, um
desto freyer und vertraulicher sprechen zu können.
Indeßen waren unsre Gäste so vergnügt, als
wohl gezogen, und wurde meist von Kriegs-Sachen
gesprochen, da Monsieur de la Lande und Monsieur Treuil
ihre ehemaligen Campagnes erzehleten. Nachdem
die Gesellschaft sich eine Stunde nach Eßens
beurlaubet, meldete sich ein Cavalier des
Cardinals nehmlich der Stallmeister
, welcher
im Nahmen seines HerrnG nochmals Abschied nahm
und von wegen Ihro Eminentz abermalige
glückliche Reise wünschte. Wir ließen uns
durch ihn noch zur letzten Gnade des Cardinals
in Kupfer gestochenes portrait ausbitten, wel-
ches er bestens auszurichten versprach. Auch hatten
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einen Dänischen Cavalier von Fleuth prae-
sentirete, und beschloßen darauf diesen Tag
mit einer kleinen promenade au Cours

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[0344] 165 Gentiluomini, che lo accompagnano, e che hanno tanta soddisfazione del loro allievo. Supplico l'Emza Vrâ di essere persuasa che non hanno gli anni punto scemata l'antica mia divo- tissima amicizia verso di lei, e che le bacio col medesimo Cervore umilissimamente le mani Di Vrâ Emzza Parigi 6 Giugno 1741. Vmilmo e divmo Serv. MCardle di Polignac. Mittags hatten wir den prince de Turenne mit Mr. de la Lande, Mr. Treuil und den Abbé Coyer zu Gaste, weil Mr. de Ramsay u. seine Frau sich auf den Sontag unsre Suppe ausgebeten, um desto freyer u. vertraulicher sprechen zu können. Indeßen waren unsre Gäste so vergnügt, als wohl gezogen, und wurde meist von Kriegs-Sachen gesprochen, da Mr. de la Lande und Mr. Treuil ihre ehemaligen Campagnes erzehleten. Nachdem die Gesellschaft sich eine Stunde nach Eßens beurlaubet, meldete sich ein Cavalier des Cardinals nehml: der Stallmeister, welcher im Nahmen seines Hl: nochmals Abschied nahm und von wegen Ihro Eminentz abermalige glückl: Reise wünschte. Wir ließen uns durch ihn noch zur letzten Gnade des Cardinals in Kupfer gestochenes portrait ausbitten, wel- ches er bestens auszurichten versprach. Auch hatten wir von dem Graf Knuth Visite, welcher einen Dänischen Cavalier von Fleuth prae- sentirete, und beschloßen darauf diesen Tag mit einer kleinen promenade au Cours

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/344>, abgerufen am 17.09.2024.