Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].An gedruckten alten Büchern bemerckten wir: 1.) Die schon zu Sankt Genevieve vorgekommene Mayntzer Biebel; doch 2.) Hieronymi Episteln auf Pergament in 2 Colonnen, durch Petrus An gedruckten alten Büchern bemerckten wir: 1.) Die schon zu Sankt Genevieve vorgekommene Mayntzer Biebel; doch 2.) Hieronymi Episteln auf Pergament in 2 Colonnen, durch Petrus <TEI> <text> <body> <div type="letter"> <div type="diaryEntry"> <pb facs="#f0173"/> <p> An gedruckten alten Büchern bemerckten wir: </p><lb/> <p> 1.) Die schon zu <placeName xml:id="TidB15466" corresp="register.xml#regID_66.lemID_10236"><choice><abbr>St.</abbr><expan>Sankt</expan></choice> Genevieve</placeName> vorgekommene <name type="artificialWork" xml:id="TidB15468" corresp="register.xml#regID_41.lemID_10917">Mayntzer Biebel</name>; d<unclear reason="covered">och</unclear><lb/> ist dieses Exemplar inwendig beßer conditioniret und in denen<lb/> initial-Buchstaben sauberer durchmahlet, als jenes.</p><lb/> <p> 2.) <name type="artificialWork" xml:id="TidB15469" corresp="register.xml#regID_41.lemID_13048">Hieronymi Episteln</name> auf Pergament in 2 Colonnen, durch <persName xml:id="TidB15470" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10601">Petr<unclear reason="covered">us</unclear><lb/> Schoiffer de Gernsheym</persName>, zu <placeName xml:id="TidB15471" corresp="register.xml#regID_66.lemID_11009">Mayntz</placeName> gedruckt 1470, welches nicht u<gap reason="illegible"/><lb/> hinten zu Ende des Buchs in einem weitläuffigen rothen Text<lb/> angemercket ist, sondern auch zugleich im Anfang, des Druckers fo<unclear reason="covered">lg-</unclear><lb/> gendermaßen Erwehnung geschiehet: introductorium in<lb/> Epistolare beati Jeronymi impressionis Maguntine facte pe<unclear reason="covered">r</unclear><lb/> virum famatum in hac arte <persName xml:id="TidB15472" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10601">Petrum Schoiffer de Gernsheym</persName>.<lb/> Aus einem hinten eingeklebten Extract des Necrologii der<lb/><placeName xml:id="TidB15473" corresp="register.xml#regID_66.lemID_13045">Abtey <choice><abbr>St.</abbr><expan>Sankt</expan></choice> Victor</placeName> ist zu ersehen, daß <persName xml:id="TidB15475" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10601">Petrus Schoiffer</persName> und <persName xml:id="TidB15476" corresp="register.xml#regID_37.lemID_13052">Conra<unclear reason="covered">d</unclear><lb/><add place="across">Hienlif</add></persName> dieses Buch hirher geschenckt, und nur eine kleine Geg<unclear reason="covered">en-</unclear><lb/> Ergötzligkeit von <hi rendition="#u">12 Scutatis</hi> davor genommen haben, da hingegen<lb/> die Canonici dieser Abtey vor diese Generositas ihnen beyden<lb/> sowol, als dem <persName xml:id="TidB15478" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12082" ref="http://d-nb.info/gnd/118838881">Johann Fust</persName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> ihren allerseitigen Weibern,<lb/> Kindern und Anverwandten III<hi rendition="#sup">tli</hi> <choice><abbr>Calend:</abbr><expan>Calender</expan></choice> <choice><abbr>Novembr:</abbr><expan>November</expan></choice> ein annivers<unclear reason="covered">a-</unclear><lb/> rium zu halten versprochen. Vorbenannte 3 Personen werden<lb/> in dieser Acte <hi rendition="#u">primi impressores Moguatini</hi> genennet.<lb/> Wir wurden von dem Bibliothecario hiernächst auf die so-<lb/> genannte kleine Bibliothec geführet, welche aus <choice><abbr>etl:</abbr><expan>etlichen</expan></choice> mit<lb/> Büchern angefülleten Zimmern, <choice><abbr>vornehml:</abbr><expan>vornehmlich</expan></choice> aber aus ein<unclear reason="covered">er</unclear><lb/> ungemein reichen Collection von Geographischen Charten<lb/> und Kupfer-Stichen bestehet. Diese Collection nimmt ein<lb/> gantzes Zimmer ein, und sind die Charten nach denen Wel<unclear reason="covered">t-</unclear><lb/> Theilen, Ländern und Provintzien in großen Regal-Tectu<unclear reason="covered">ren</unclear><lb/> iedoch ungebunden, rangiret, damit man desto ungehinderter<lb/> das von Zeit zu Zeit neu herauskommende an denen gehörig<unclear reason="covered">en</unclear><lb/> Orten Suppliren könne. 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An gedruckten alten Büchern bemerckten wir:
1.) Die schon zu St. Genevieve vorgekommene Mayntzer Biebel; doch
ist dieses Exemplar inwendig beßer conditioniret und in denen
initial-Buchstaben sauberer durchmahlet, als jenes.
2.) Hieronymi Episteln auf Pergament in 2 Colonnen, durch Petrus
Schoiffer de Gernsheym, zu Mayntz gedruckt 1470, welches nicht u_
hinten zu Ende des Buchs in einem weitläuffigen rothen Text
angemercket ist, sondern auch zugleich im Anfang, des Druckers folg-
gendermaßen Erwehnung geschiehet: introductorium in
Epistolare beati Jeronymi impressionis Maguntine facte per
virum famatum in hac arte Petrum Schoiffer de Gernsheym.
Aus einem hinten eingeklebten Extract des Necrologii der
Abtey St. Victor ist zu ersehen, daß Petrus Schoiffer und Conrad
Hienlif dieses Buch hirher geschenckt, und nur eine kleine Gegen-
Ergötzligkeit von 12 Scutatis davor genommen haben, da hingegen
die Canonici dieser Abtey vor diese Generositas ihnen beyden
sowol, als dem Johann Fust u. ihren allerseitigen Weibern,
Kindern und Anverwandten IIItli Calend: Novembr: ein anniversa-
rium zu halten versprochen. Vorbenannte 3 Personen werden
in dieser Acte primi impressores Moguatini genennet.
Wir wurden von dem Bibliothecario hiernächst auf die so-
genannte kleine Bibliothec geführet, welche aus etl: mit
Büchern angefülleten Zimmern, vornehml: aber aus einer
ungemein reichen Collection von Geographischen Charten
und Kupfer-Stichen bestehet. Diese Collection nimmt ein
gantzes Zimmer ein, und sind die Charten nach denen Welt-
Theilen, Ländern und Provintzien in großen Regal-Tecturen
iedoch ungebunden, rangiret, damit man desto ungehinderter
das von Zeit zu Zeit neu herauskommende an denen gehörigen
Orten Suppliren könne. Der Bibliothecarius erzehlte, daß
vor etl: Jahren ein mit sehr guten Recommendationen versehener
Frembder zu diesem Cabinet den Access gehabt, man ihm
auch den Schlüßel anvertraut, um desto ungehinderter das
ihm anständige abzeichnen zu können; innerhalb 6 Monaten
aber habe dieser Mensch durch allmähliges unvermercktes Ab-
schleppen an die 4000 Stück derer besten Charten entwendet.
Doch sey er der Bibliothecarius es noch a tempo inne worden, und
habe denselben in seinem Quartier unverhoft supreniret,
folgl: auf diese Weise alles gestohlne auf einmal wider erobert.
Es ist diese Abtey sonst noch gut Jansenistisch, und zeigte uns
der Bibliothecarius des Montgeron bekantes Buch, was auch
bey unsrer Ankunft eben mit Lesung der nouvelles ecclessiasti-
ques beschäftiget. Weil wir in der Nähe von Mr. Rollin waren,
so sprachen wir in seinem Quartier an, hatten auch das
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Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate
Weitere Informationen:Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;
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