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[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.

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und das laute Lachen, indess dass der freundliche
Wirth die Weinflaschen wieder auffüllt und zur
Freude sie aufmahnet. Kunz erzehlt izt, wie er
grosse Reisen gethan hat, bis weit in Schwaben
hinaus, und wie er Häuser gesehen, noch grösser
und schöner als die Kirch im Dorf, und wie einen
Herren sechs schöne Rosse in einem gläsernen
Wagen gezogen haben, schöner als das beste das
der Müller im Thal hat, und wie die Bauern da
mit grünen Spizen-Hüten gehn. So erzehlt' er
vieles, indess dass der junge Knecht, aufmerksam
den offenen Mund auf die unterstüzende Hand ge-
lehnet, bald vergessen hätte, dass sein Mädchen
an seiner Seite sizt, hätte sie ihn nicht lachend in
die Wange gekneipt. Dann erzehlt Hans, wie
seinen Nachbar ein Irrwisch verfolgt hat, und wie
er ihm auf den Korb gesessen, er hätt' ihn bis un-
ter die Dachrinne verfolgt, wenn er nicht eins ge-
schworen hätte. Aber izt gehen sie aus der Hüt-
te, um beym Mondschein zu tanzen, bis die Mit-
ternacht sie zur Ruhe ruft.

Wenn

und das laute Lachen, indeſs daſs der freundliche
Wirth die Weinflaſchen wieder auffüllt und zur
Freude ſie aufmahnet. Kunz erzehlt izt, wie er
groſſe Reiſen gethan hat, bis weit in Schwaben
hinaus, und wie er Häuſer geſehen, noch gröſſer
und ſchöner als die Kirch im Dorf, und wie einen
Herren ſechs ſchöne Roſſe in einem gläſernen
Wagen gezogen haben, ſchöner als das beſte das
der Müller im Thal hat, und wie die Bauern da
mit grünen Spizen-Hüten gehn. So erzehlt’ er
vieles, indeſs daſs der junge Knecht, aufmerkſam
den offenen Mund auf die unterſtüzende Hand ge-
lehnet, bald vergeſſen hätte, daſs ſein Mädchen
an ſeiner Seite ſizt, hätte ſie ihn nicht lachend in
die Wange gekneipt. Dann erzehlt Hans, wie
ſeinen Nachbar ein Irrwiſch verfolgt hat, und wie
er ihm auf den Korb geſeſſen, er hätt’ ihn bis un-
ter die Dachrinne verfolgt, wenn er nicht eins ge-
ſchworen hätte. Aber izt gehen ſie aus der Hüt-
te, um beym Mondſchein zu tanzen, bis die Mit-
ternacht ſie zur Ruhe ruft.

Wenn
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[128/0133] und das laute Lachen, indeſs daſs der freundliche Wirth die Weinflaſchen wieder auffüllt und zur Freude ſie aufmahnet. Kunz erzehlt izt, wie er groſſe Reiſen gethan hat, bis weit in Schwaben hinaus, und wie er Häuſer geſehen, noch gröſſer und ſchöner als die Kirch im Dorf, und wie einen Herren ſechs ſchöne Roſſe in einem gläſernen Wagen gezogen haben, ſchöner als das beſte das der Müller im Thal hat, und wie die Bauern da mit grünen Spizen-Hüten gehn. So erzehlt’ er vieles, indeſs daſs der junge Knecht, aufmerkſam den offenen Mund auf die unterſtüzende Hand ge- lehnet, bald vergeſſen hätte, daſs ſein Mädchen an ſeiner Seite ſizt, hätte ſie ihn nicht lachend in die Wange gekneipt. Dann erzehlt Hans, wie ſeinen Nachbar ein Irrwiſch verfolgt hat, und wie er ihm auf den Korb geſeſſen, er hätt’ ihn bis un- ter die Dachrinne verfolgt, wenn er nicht eins ge- ſchworen hätte. Aber izt gehen ſie aus der Hüt- te, um beym Mondſchein zu tanzen, bis die Mit- ternacht ſie zur Ruhe ruft. Wenn

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Zitationshilfe: [Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_idyllen_1756/133>, abgerufen am 24.11.2024.