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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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ckerkunst sind nicht nur vor sich dieser ihrer Pflicht
wohl eingedenck gewesen, sondern haben sich auch
durch die aus gantz Teutschland eingelauffenen Nach-
richten, dieses 300jährige Andencken aller Orten, und
absonderlich auf denen Universitäten, wie solches fey-
erlich begangen worden, noch mehr darzu aufmuntern
lassen. Dahero die Herren Vorsteher dieser Kunst
ihre Meynung denen dasigen Professoribus insbeson-
dere, als auch dem gantzen Rath, als ihrer unmittelba-
ren Obrigkeit, eröffnet, um die Erlaubniß dieses Fe-
stins gebührend und gehorsamst angesuchet, und die
obrigkeitliche Direction, Assistenz und Beyhülfe sich
ausgebeten, worinnen ihnen auch gewillfahrt worden.
Darauf sie denn mit einem unterthänigsten Memo-
rial
bey gnädigster Lands-Herrschaft um Vergünsti-
gung eingekommen, und um gnädigste Conceßion, die-
se Wohlthat in einer öffentlichen Predigt preisen zu
dörfen, angesucht, sie sind auch so glücklich gewesen,
die gnädigste Erlaubniß ohne Anstand zu erhalten,
sondern noch über dieses zu ihrem Jubelfestin mit ei-
nem Hochfürstl. Präsent an Wein mildigst be-
gabt und beschenckt worden. Hierauf hat ein Hoch-
löbl. Senatus Academicus befohlen und die Ver-
ordnung gemacht, daß dieses Jubelfest auf den
Feyertag Jacobi angestellet, da denn Herr D. Joh.
Christian Klemm
die Frühpredigt über sich nahm.
Denen Herren Kunstverwandten vergönnten die aedes
Amplissimae Facultatis Philosophicae
des Tages dar-
auf in der so genannten Aula Nova und dem größten
Auditorio daselbst eine öffentliche teutsche Rede, wel-
che von dem Herrn D. Cotta, Professore der Wohl-
redenheit, Dicht-Kunst, und den Geschichten gehal-
ten wurde, dieses wurde durch ein Programma der
gesammten Universität intimirt, und denen Kunstver-

wand-

ckerkunſt ſind nicht nur vor ſich dieſer ihrer Pflicht
wohl eingedenck geweſen, ſondern haben ſich auch
durch die aus gantz Teutſchland eingelauffenen Nach-
richten, dieſes 300jaͤhrige Andencken aller Orten, und
abſonderlich auf denen Univerſitaͤten, wie ſolches fey-
erlich begangen worden, noch mehr darzu aufmuntern
laſſen. Dahero die Herren Vorſteher dieſer Kunſt
ihre Meynung denen daſigen Profeſſoribus insbeſon-
dere, als auch dem gantzen Rath, als ihrer unmittelba-
ren Obrigkeit, eroͤffnet, um die Erlaubniß dieſes Fe-
ſtins gebuͤhrend und gehorſamſt angeſuchet, und die
obrigkeitliche Direction, Aſſiſtenz und Beyhuͤlfe ſich
ausgebeten, worinnen ihnen auch gewillfahrt worden.
Darauf ſie denn mit einem unterthaͤnigſten Memo-
rial
bey gnaͤdigſter Lands-Herrſchaft um Verguͤnſti-
gung eingekommen, und um gnaͤdigſte Conceßion, die-
ſe Wohlthat in einer oͤffentlichen Predigt preiſen zu
doͤrfen, angeſucht, ſie ſind auch ſo gluͤcklich geweſen,
die gnaͤdigſte Erlaubniß ohne Anſtand zu erhalten,
ſondern noch uͤber dieſes zu ihrem Jubelfeſtin mit ei-
nem Hochfuͤrſtl. Praͤſent an Wein mildigſt be-
gabt und beſchenckt worden. Hierauf hat ein Hoch-
loͤbl. Senatus Academicus befohlen und die Ver-
ordnung gemacht, daß dieſes Jubelfeſt auf den
Feyertag Jacobi angeſtellet, da denn Herr D. Joh.
Chriſtian Klemm
die Fruͤhpredigt uͤber ſich nahm.
Denen Herren Kunſtverwandten vergoͤnnten die ædes
Ampliſſimæ Facultatis Philoſophicæ
des Tages dar-
auf in der ſo genannten Aula Nova und dem groͤßten
Auditorio daſelbſt eine oͤffentliche teutſche Rede, wel-
che von dem Herrn D. Cotta, Profeſſore der Wohl-
redenheit, Dicht-Kunſt, und den Geſchichten gehal-
ten wurde, dieſes wurde durch ein Programma der
geſammten Univerſitaͤt intimirt, und denen Kunſtver-

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[58/0082] ckerkunſt ſind nicht nur vor ſich dieſer ihrer Pflicht wohl eingedenck geweſen, ſondern haben ſich auch durch die aus gantz Teutſchland eingelauffenen Nach- richten, dieſes 300jaͤhrige Andencken aller Orten, und abſonderlich auf denen Univerſitaͤten, wie ſolches fey- erlich begangen worden, noch mehr darzu aufmuntern laſſen. Dahero die Herren Vorſteher dieſer Kunſt ihre Meynung denen daſigen Profeſſoribus insbeſon- dere, als auch dem gantzen Rath, als ihrer unmittelba- ren Obrigkeit, eroͤffnet, um die Erlaubniß dieſes Fe- ſtins gebuͤhrend und gehorſamſt angeſuchet, und die obrigkeitliche Direction, Aſſiſtenz und Beyhuͤlfe ſich ausgebeten, worinnen ihnen auch gewillfahrt worden. Darauf ſie denn mit einem unterthaͤnigſten Memo- rial bey gnaͤdigſter Lands-Herrſchaft um Verguͤnſti- gung eingekommen, und um gnaͤdigſte Conceßion, die- ſe Wohlthat in einer oͤffentlichen Predigt preiſen zu doͤrfen, angeſucht, ſie ſind auch ſo gluͤcklich geweſen, die gnaͤdigſte Erlaubniß ohne Anſtand zu erhalten, ſondern noch uͤber dieſes zu ihrem Jubelfeſtin mit ei- nem Hochfuͤrſtl. Praͤſent an Wein mildigſt be- gabt und beſchenckt worden. Hierauf hat ein Hoch- loͤbl. Senatus Academicus befohlen und die Ver- ordnung gemacht, daß dieſes Jubelfeſt auf den Feyertag Jacobi angeſtellet, da denn Herr D. Joh. Chriſtian Klemm die Fruͤhpredigt uͤber ſich nahm. Denen Herren Kunſtverwandten vergoͤnnten die ædes Ampliſſimæ Facultatis Philoſophicæ des Tages dar- auf in der ſo genannten Aula Nova und dem groͤßten Auditorio daſelbſt eine oͤffentliche teutſche Rede, wel- che von dem Herrn D. Cotta, Profeſſore der Wohl- redenheit, Dicht-Kunſt, und den Geſchichten gehal- ten wurde, dieſes wurde durch ein Programma der geſammten Univerſitaͤt intimirt, und denen Kunſtver- wand-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/82>, abgerufen am 27.11.2024.