manchen ansehnlichen Kosten, welche die An- schaffung der Bücher erfordern, können erspahret werden, so werden vorietzo die Studien und der- selben Erlernung annehmlicher und leichter ge- macht. Denn man darff sich die nöthigen Bücher nicht mehr mühsam abschreiben, wie vor 300. Jah- ren geschehen muste. (b) Ja hierdurch werden die göttlichen und menschlichen Wahrheiten bequem, und in kurtzer Zeit in die entlegensten Enden der Erden gebracht. Zudem ist kein Theil der Gelehrsamkeit zu finden, der nicht an der Buch- druckerey die gröste Stütze fände. Denn ist nicht alles dadurch zum grösten Nutzen der Stu- direnden, mit solchen Bibliothecken angefüllet worden, davon eine iede jener Alexandrinischen ei- nen Wettstreit anbieten kan? (c) Daß ich nichts von der Wohlthat gedencke, daß durch die Buch- druckerey viele Bücher vom Untergange bereits errettet worden, und noch errettet werden, die sonst ohne Zweifel würden verlohren gegangen seyn; oder noch verlohren gehen. (d) Jedoch diese Materie ist so wichtig, daß sie allerdings eine eigene Betrachtung verdienet.
(a) Herr M.Clessen stellt dieses sehr weitläufftig und erbaulich vor in seinem Denck- und Danckmahl der Buchdruckerkunst, sonderlich p. 100. 108. 115. Herr Lesser aber thut dieses in seiner Typographia jubi- lante in dem gantzen VI. Capitel, als welches von dem mannigfaltigen Nutzen derselben handelt.
(b) Besiehe Zach. von Beichlingen wahren Unterricht vom Ursprung und Fortgang der Buchdruckerkunst, der zu Eisleben 1669 in 4. herausgekommen ist.
(c) So
manchen anſehnlichen Koſten, welche die An- ſchaffung der Buͤcher erfordern, koͤnnen erſpahret werden, ſo werden vorietzo die Studien und der- ſelben Erlernung annehmlicher und leichter ge- macht. Denn man darff ſich die noͤthigen Buͤcher nicht mehr muͤhſam abſchreiben, wie vor 300. Jah- ren geſchehen muſte. (b) Ja hierdurch werden die goͤttlichen und menſchlichen Wahrheiten bequem, und in kurtzer Zeit in die entlegenſten Enden der Erden gebracht. Zudem iſt kein Theil der Gelehrſamkeit zu finden, der nicht an der Buch- druckerey die groͤſte Stuͤtze faͤnde. Denn iſt nicht alles dadurch zum groͤſten Nutzen der Stu- direnden, mit ſolchen Bibliothecken angefuͤllet worden, davon eine iede jener Alexandriniſchen ei- nen Wettſtreit anbieten kan? (c) Daß ich nichts von der Wohlthat gedencke, daß durch die Buch- druckerey viele Buͤcher vom Untergange bereits errettet worden, und noch errettet werden, die ſonſt ohne Zweifel wuͤrden verlohren gegangen ſeyn; oder noch verlohren gehen. (d) Jedoch dieſe Materie iſt ſo wichtig, daß ſie allerdings eine eigene Betrachtung verdienet.
(a) Herr M.Cleſſen ſtellt dieſes ſehr weitlaͤufftig und erbaulich vor in ſeinem Denck- und Danckmahl der Buchdruckerkunſt, ſonderlich p. 100. 108. 115. Herr Leſſer aber thut dieſes in ſeiner Typographia jubi- lante in dem gantzen VI. Capitel, als welches von dem mannigfaltigen Nutzen derſelben handelt.
(b) Beſiehe Zach. von Beichlingen wahren Unterricht vom Urſprung und Fortgang der Buchdruckerkunſt, der zu Eisleben 1669 in 4. herausgekommen iſt.
(c) So
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manchen anſehnlichen Koſten, welche die An-
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werden, ſo werden vorietzo die Studien und der-
ſelben Erlernung annehmlicher und leichter ge-
macht. Denn man darff ſich die noͤthigen Buͤcher
nicht mehr muͤhſam abſchreiben, wie vor 300. Jah-
ren geſchehen muſte.
⁽b⁾
Ja hierdurch werden die
goͤttlichen und menſchlichen Wahrheiten bequem,
und in kurtzer Zeit in die entlegenſten Enden der
Erden gebracht. Zudem iſt kein Theil der
Gelehrſamkeit zu finden, der nicht an der Buch-
druckerey die groͤſte Stuͤtze faͤnde. Denn iſt
nicht alles dadurch zum groͤſten Nutzen der Stu-
direnden, mit ſolchen Bibliothecken angefuͤllet
worden, davon eine iede jener Alexandriniſchen ei-
nen Wettſtreit anbieten kan?
⁽c⁾
Daß ich nichts
von der Wohlthat gedencke, daß durch die Buch-
druckerey viele Buͤcher vom Untergange bereits
errettet worden, und noch errettet werden, die
ſonſt ohne Zweifel wuͤrden verlohren gegangen
ſeyn; oder noch verlohren gehen.
⁽d⁾
Jedoch
dieſe Materie iſt ſo wichtig, daß ſie allerdings eine
eigene Betrachtung verdienet.
⁽a⁾ Herr M. Cleſſen ſtellt dieſes ſehr weitlaͤufftig und
erbaulich vor in ſeinem Denck- und Danckmahl der
Buchdruckerkunſt, ſonderlich p. 100. 108. 115. Herr
Leſſer aber thut dieſes in ſeiner Typographia jubi-
lante in dem gantzen VI. Capitel, als welches von
dem mannigfaltigen Nutzen derſelben handelt.
⁽b⁾ Beſiehe Zach. von Beichlingen wahren Unterricht
vom Urſprung und Fortgang der Buchdruckerkunſt,
der zu Eisleben 1669 in 4. herausgekommen iſt.
(c) So
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/399>, abgerufen am 16.02.2025.
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