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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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daselbst gedruckt hat, ob gleich sein Nahme selten auf
Büchern erscheinet. Der berühmte Conrad Gott-
lieb Schwartz
* hat in dem Bücher-Vorrath der
hohen Schule zu Altdorff folgendes Buch angetrof-
fen, welches vor Rumeln ein Zeugniß ableget. Es
ist folgendes: Comestorium Vitiorum. An des-
sen Ende folgende Worte zu lesen: Hic codex egre-
gius Comestorii vitiorum, sacre thelogiae Professo-
ris eximii, Francisci de Retza, ordinis Predicato-
rum, finit feliciter. Nuremberge Anno &c. LXX.
(i. e. 1470.) patronarum formarumque concor-
dia & proportione impressus.
Hinten dran steht
von einer alten Handschrifft, vermuthlich eines Car-
theuser-Mönchs, weil dieses Buch dem Closter zu
Nürnberg dieses Ordens ehedessen gehöret, diese Nach-
richt: Hunc librum propinavit (i. e. honorariae
stipis caussa dedit) nobis henricvs rvmel cum
suis impressoribus, eo quod plures libros ex nostra
libraria eis accommodaverimus. Anno
1472.

Von Heinrich Kefern weiß man, daß er mit
Sensenschmidten um das Jahr 1473. gedruckt.
Herr Schwartz hat an angeführtem Orte bemercket,
daß er 1455. in des Johann Guttenbergs Druck rey
zu Mayntz gestanden, wie aus der Streuschrifft Gut-
tenbergs
mit Fausten erhellet, von dar er sich also
nach Nürnberg gewendet haben mag.

Johann Montanus oder von Berg, welcher mit
Ulrich Neuber in Compagnie gestanden, wie im II.
Theil p. 88. gedacht worden, findet sich nachfolgen-
des Signet: Jn einer runden Einfassung stellet sich ein
Berg dar, aus welchem zu beyden Seiten eine Hand

her-
* Er berichtet dieses in einer Anmerckung zu seiner männ-
lichen lateinischen Ode, welche er auf das Jubelfest 1740.
verfertiget hat.

daſelbſt gedruckt hat, ob gleich ſein Nahme ſelten auf
Buͤchern erſcheinet. Der beruͤhmte Conrad Gott-
lieb Schwartz
* hat in dem Buͤcher-Vorrath der
hohen Schule zu Altdorff folgendes Buch angetrof-
fen, welches vor Rumeln ein Zeugniß ableget. Es
iſt folgendes: Comeſtorium Vitiorum. An deſ-
ſen Ende folgende Worte zu leſen: Hic codex egre-
gius Comeſtorii vitiorum, ſacre thelogiæ Profeſſo-
ris eximii, Franciſci de Retza, ordinis Predicato-
rum, finit feliciter. Nuremberge Anno &c. LXX.
(i. e. 1470.) patronarum formarumque concor-
dia & proportione impreſſus.
Hinten dran ſteht
von einer alten Handſchrifft, vermuthlich eines Car-
theuſer-Moͤnchs, weil dieſes Buch dem Cloſter zu
Nuͤrnberg dieſes Ordens ehedeſſen gehoͤret, dieſe Nach-
richt: Hunc librum propinavit (i. e. honorariæ
ſtipis cauſſa dedit) nobis henricvs rvmel cum
ſuis impreſſoribus, eo quod plures libros ex noſtra
libraria eis accommodaverimus. Anno
1472.

Von Heinrich Kefern weiß man, daß er mit
Senſenſchmidten um das Jahr 1473. gedruckt.
Herr Schwartz hat an angefuͤhrtem Orte bemercket,
daß er 1455. in des Johann Guttenbergs Druck rey
zu Mayntz geſtanden, wie aus der Streuſchrifft Gut-
tenbergs
mit Fauſten erhellet, von dar er ſich alſo
nach Nuͤrnberg gewendet haben mag.

Johann Montanus oder von Berg, welcher mit
Ulrich Neuber in Compagnie geſtanden, wie im II.
Theil p. 88. gedacht worden, findet ſich nachfolgen-
des Signet: Jn einer runden Einfaſſung ſtellet ſich ein
Berg dar, aus welchem zu beyden Seiten eine Hand

her-
* Er berichtet dieſes in einer Anmerckung zu ſeiner maͤnn-
lichen lateiniſchen Ode, welche er auf das Jubelfeſt 1740.
verfertiget hat.
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[192/0231] daſelbſt gedruckt hat, ob gleich ſein Nahme ſelten auf Buͤchern erſcheinet. Der beruͤhmte Conrad Gott- lieb Schwartz * hat in dem Buͤcher-Vorrath der hohen Schule zu Altdorff folgendes Buch angetrof- fen, welches vor Rumeln ein Zeugniß ableget. Es iſt folgendes: Comeſtorium Vitiorum. An deſ- ſen Ende folgende Worte zu leſen: Hic codex egre- gius Comeſtorii vitiorum, ſacre thelogiæ Profeſſo- ris eximii, Franciſci de Retza, ordinis Predicato- rum, finit feliciter. Nuremberge Anno &c. LXX. (i. e. 1470.) patronarum formarumque concor- dia & proportione impreſſus. Hinten dran ſteht von einer alten Handſchrifft, vermuthlich eines Car- theuſer-Moͤnchs, weil dieſes Buch dem Cloſter zu Nuͤrnberg dieſes Ordens ehedeſſen gehoͤret, dieſe Nach- richt: Hunc librum propinavit (i. e. honorariæ ſtipis cauſſa dedit) nobis henricvs rvmel cum ſuis impreſſoribus, eo quod plures libros ex noſtra libraria eis accommodaverimus. Anno 1472. Von Heinrich Kefern weiß man, daß er mit Senſenſchmidten um das Jahr 1473. gedruckt. Herr Schwartz hat an angefuͤhrtem Orte bemercket, daß er 1455. in des Johann Guttenbergs Druck rey zu Mayntz geſtanden, wie aus der Streuſchrifft Gut- tenbergs mit Fauſten erhellet, von dar er ſich alſo nach Nuͤrnberg gewendet haben mag. Johann Montanus oder von Berg, welcher mit Ulrich Neuber in Compagnie geſtanden, wie im II. Theil p. 88. gedacht worden, findet ſich nachfolgen- des Signet: Jn einer runden Einfaſſung ſtellet ſich ein Berg dar, aus welchem zu beyden Seiten eine Hand her- * Er berichtet dieſes in einer Anmerckung zu ſeiner maͤnn- lichen lateiniſchen Ode, welche er auf das Jubelfeſt 1740. verfertiget hat.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/231>, abgerufen am 24.11.2024.