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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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gleichfalls schon 1623. aus der Presse geliefert. We-
gen des bekümmerten Zustandes in der Stadt, begab
er sich mit seiner Buchdruckerey nach Zerbst, und hat
allda seine Nachkommen hinterlassen.

1646. Die Müllerische Familie will sich aus Mag-
deburg herschreiben, und rechnet bey 150. Jahr ihre
Vorfahren dasiges Orts. Der Herr R. Walther
hat selbiges untersucht, meldet aber, daß er es von dem
männlichen Geschlecht nicht finden können. Von den
mütterlichen Vorfahren aber, spricht er, ist es anzu-
nehmen. Setzt dahero Johann Daniel Müllers
seine eigene Worte, welche er in der Vorrede des
Magdeburgischen Gesang-Buchs, welches er 1712.
gedruckt, also: "Es haben meine Uhr-Eltern 1596.
"allhier in Magdeburg ein Gesang-Buch in 8. und
"zwar in Platteutscher Sprache gedruckt, welches
"vorhero der seel. Lutherus vermehret, und davon noch
"ein Exemplar bey mir zu finden. So hat es denn
"mein seel. Groß-Vater 1654. in Hochteutscher
"Sprache in duodez aufgeleget. 1660. hat mein
"seel. Vater selbiges durch den seel. Ammersbach ver-
"mehren und corrigiren lassen. Nun dieses Gesang-
"Buch wird von mir zum achtzehenden mahl aufge-
"legt, und mit vielen geistreichen Gesängen vermeh-
"ret.
Hieraus zieht der Herr R. Walther folgende
Sätze: 1) Daß, da Johann Müllers Uhr-Eltern hier
im 16. Seculo als Buchdrucker gewohnet, man muth-
massen könte, ob es nicht etwa die zu Helmstädt gewe-
sen seyn?* Müller hätte am besten gethan, wenn er
es dazu gesetzt hätte. Zwar so viel hat man Nach-

richt,
* Zu Helmstädt starb 1675. der Universitäts-Buchdrucker,
Henning Müller, dessen Vater vor ihm eben die Bedie-
nung versehen. Siehe Meibomii Progr. fun. auf gedach-
ten Müller.

gleichfalls ſchon 1623. aus der Preſſe geliefert. We-
gen des bekuͤmmerten Zuſtandes in der Stadt, begab
er ſich mit ſeiner Buchdruckerey nach Zerbſt, und hat
allda ſeine Nachkommen hinterlaſſen.

1646. Die Mülleriſche Familie will ſich aus Mag-
deburg herſchreiben, und rechnet bey 150. Jahr ihre
Vorfahren daſiges Orts. Der Herr R. Walther
hat ſelbiges unterſucht, meldet aber, daß er es von dem
maͤnnlichen Geſchlecht nicht finden koͤnnen. Von den
muͤtterlichen Vorfahren aber, ſpricht er, iſt es anzu-
nehmen. Setzt dahero Johann Daniel Müllers
ſeine eigene Worte, welche er in der Vorrede des
Magdeburgiſchen Geſang-Buchs, welches er 1712.
gedruckt, alſo: „Es haben meine Uhr-Eltern 1596.
„allhier in Magdeburg ein Geſang-Buch in 8. und
„zwar in Platteutſcher Sprache gedruckt, welches
„vorhero der ſeel. Lutherus vermehret, und davon noch
„ein Exemplar bey mir zu finden. So hat es denn
„mein ſeel. Groß-Vater 1654. in Hochteutſcher
„Sprache in duodez aufgeleget. 1660. hat mein
„ſeel. Vater ſelbiges durch den ſeel. Ammersbach ver-
„mehren und corrigiren laſſen. Nun dieſes Geſang-
„Buch wird von mir zum achtzehenden mahl aufge-
„legt, und mit vielen geiſtreichen Geſaͤngen vermeh-
„ret.
Hieraus zieht der Herr R. Walther folgende
Saͤtze: 1) Daß, da Johann Muͤllers Uhr-Eltern hier
im 16. Seculo als Buchdrucker gewohnet, man muth-
maſſen koͤnte, ob es nicht etwa die zu Helmſtaͤdt gewe-
ſen ſeyn?* Müller haͤtte am beſten gethan, wenn er
es dazu geſetzt haͤtte. Zwar ſo viel hat man Nach-

richt,
* Zu Helmſtaͤdt ſtarb 1675. der Univerſitaͤts-Buchdrucker,
Henning Muͤller, deſſen Vater vor ihm eben die Bedie-
nung verſehen. Siehe Meibomii Progr. fun. auf gedach-
ten Muͤller.
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[178/0215] gleichfalls ſchon 1623. aus der Preſſe geliefert. We- gen des bekuͤmmerten Zuſtandes in der Stadt, begab er ſich mit ſeiner Buchdruckerey nach Zerbſt, und hat allda ſeine Nachkommen hinterlaſſen. 1646. Die Mülleriſche Familie will ſich aus Mag- deburg herſchreiben, und rechnet bey 150. Jahr ihre Vorfahren daſiges Orts. Der Herr R. Walther hat ſelbiges unterſucht, meldet aber, daß er es von dem maͤnnlichen Geſchlecht nicht finden koͤnnen. Von den muͤtterlichen Vorfahren aber, ſpricht er, iſt es anzu- nehmen. Setzt dahero Johann Daniel Müllers ſeine eigene Worte, welche er in der Vorrede des Magdeburgiſchen Geſang-Buchs, welches er 1712. gedruckt, alſo: „Es haben meine Uhr-Eltern 1596. „allhier in Magdeburg ein Geſang-Buch in 8. und „zwar in Platteutſcher Sprache gedruckt, welches „vorhero der ſeel. Lutherus vermehret, und davon noch „ein Exemplar bey mir zu finden. So hat es denn „mein ſeel. Groß-Vater 1654. in Hochteutſcher „Sprache in duodez aufgeleget. 1660. hat mein „ſeel. Vater ſelbiges durch den ſeel. Ammersbach ver- „mehren und corrigiren laſſen. Nun dieſes Geſang- „Buch wird von mir zum achtzehenden mahl aufge- „legt, und mit vielen geiſtreichen Geſaͤngen vermeh- „ret. Hieraus zieht der Herr R. Walther folgende Saͤtze: 1) Daß, da Johann Muͤllers Uhr-Eltern hier im 16. Seculo als Buchdrucker gewohnet, man muth- maſſen koͤnte, ob es nicht etwa die zu Helmſtaͤdt gewe- ſen ſeyn? * Müller haͤtte am beſten gethan, wenn er es dazu geſetzt haͤtte. Zwar ſo viel hat man Nach- richt, * Zu Helmſtaͤdt ſtarb 1675. der Univerſitaͤts-Buchdrucker, Henning Muͤller, deſſen Vater vor ihm eben die Bedie- nung verſehen. Siehe Meibomii Progr. fun. auf gedach- ten Muͤller.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/215>, abgerufen am 26.11.2024.