Joh. Steph. Dankau, D. Jur. und Synd. bey der Univer- sität, wie auch Prof. Extraord. und lebet nun noch hier als Wittbe.
Martin Hübners und Siegmund Gabriel Alex Leben, siehe im II. Theil der Buchdrucker-Kunst p. 45. seqq.
Ausser denen ordentlichen Buchdruckern allhier ist noch zu mercken,
Daß des Herrn M.Wegners,Diaconi an der Ober-Kirche, Sohn, weil er taub und stumm gewe- sen, die von Landsberg an der Warte an sich ge- kauffte Druckerey eine kurtze Zeit geführet habe. Es hat sichs dessen Herr Vater in Verlegung verschie- dener Bücher ziemlich viel kosten lassen, und ohne Zweifel das Werck dirigiret. Die Worte vor dem Breviario Politicorum secundum Rubricas Maza- rinicas: Typographus Lectori. Quem ad me Princeps Italus tractatum hunc Politicum in lucem edendum miserat &c. zeugen davon; scheinen aber auch ein Beweiß zu seyn, daß er starcke Correspon- denz gehabt, wenn es nicht ein Gedichte ist, dem Bu- che ein Ansehen zu machen. Das Signet auf die- sem Buch war ein Krannich, von welchem Buchdru- cker Signete Franz in Hist. Animal. p. m. 368. spricht: Signum gruis, tenentis lapillum pede, aliqui typo- graphi sibi selegerunt pro signo diligentiae maxi- mae, qualem certe imprimis hoc genus hominum adhibere debeat. D. i. das Zeichen des Krannichs, der in der Klaue einen Stein hält, haben sich einige Buchdrucker zum Zeichen des höchsten Fleisses aus- erlesen, welchen gewiß diese Art Menschen vornem- lich anwenden solte. Sonst hat er auch einen Peli- can geführet.
2) So haben auch die Juden allhier eine Dru- ckerey. Es hat nemlich nach Beckmanns Tode ein
wohl-
Joh. Steph. Dankau, D. Jur. und Synd. bey der Univer- ſitaͤt, wie auch Prof. Extraord. und lebet nun noch hier als Wittbe.
Martin Hübners und Siegmund Gabriel Alex Leben, ſiehe im II. Theil der Buchdrucker-Kunſt p. 45. ſeqq.
Auſſer denen ordentlichen Buchdruckern allhier iſt noch zu mercken,
Daß des Herrn M.Wegners,Diaconi an der Ober-Kirche, Sohn, weil er taub und ſtumm gewe- ſen, die von Landsberg an der Warte an ſich ge- kauffte Druckerey eine kurtze Zeit gefuͤhret habe. Es hat ſichs deſſen Herr Vater in Verlegung verſchie- dener Buͤcher ziemlich viel koſten laſſen, und ohne Zweifel das Werck dirigiret. Die Worte vor dem Breviario Politicorum ſecundum Rubricas Maza- rinicas: Typographus Lectori. Quem ad me Princeps Italus tractatum hunc Politicum in lucem edendum miſerat &c. zeugen davon; ſcheinen aber auch ein Beweiß zu ſeyn, daß er ſtarcke Correſpon- denz gehabt, wenn es nicht ein Gedichte iſt, dem Bu- che ein Anſehen zu machen. Das Signet auf die- ſem Buch war ein Krannich, von welchem Buchdru- cker Signete Franz in Hiſt. Animal. p. m. 368. ſpricht: Signum gruis, tenentis lapillum pede, aliqui typo- graphi ſibi ſelegerunt pro ſigno diligentiæ maxi- mæ, qualem certe imprimis hoc genus hominum adhibere debeat. D. i. das Zeichen des Krannichs, der in der Klaue einen Stein haͤlt, haben ſich einige Buchdrucker zum Zeichen des hoͤchſten Fleiſſes aus- erleſen, welchen gewiß dieſe Art Menſchen vornem- lich anwenden ſolte. Sonſt hat er auch einen Peli- can gefuͤhret.
2) So haben auch die Juden allhier eine Dru- ckerey. Es hat nemlich nach Beckmanns Tode ein
wohl-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0168"n="141"/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Joh. Steph. Dankau</hi>, D. Jur.</hi> und <hirendition="#aq">Synd.</hi> bey der Univer-<lb/>ſitaͤt, wie auch <hirendition="#aq">Prof. Extraord.</hi> und lebet nun noch<lb/>
hier als Wittbe.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Martin Hübners</hi> und <hirendition="#fr">Siegmund Gabriel Alex</hi><lb/>
Leben, ſiehe im <hirendition="#aq">II.</hi> Theil der Buchdrucker-Kunſt <hirendition="#aq">p.<lb/>
45. ſeqq.</hi></p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Auſſer denen ordentlichen Buchdruckern allhier<lb/>
iſt noch zu mercken,</hi></hi></p><lb/><p>Daß des Herrn <hirendition="#aq">M.</hi><hirendition="#fr">Wegners,</hi><hirendition="#aq">Diaconi</hi> an der<lb/>
Ober-Kirche, Sohn, weil er taub und ſtumm gewe-<lb/>ſen, die von <hirendition="#fr">Landsberg an der Warte</hi> an ſich ge-<lb/>
kauffte Druckerey eine kurtze Zeit gefuͤhret habe. Es<lb/>
hat ſichs deſſen Herr Vater in Verlegung verſchie-<lb/>
dener Buͤcher ziemlich viel koſten laſſen, und ohne<lb/>
Zweifel das Werck <hirendition="#aq">dirigi</hi>ret. Die Worte vor dem<lb/><hirendition="#aq">Breviario Politicorum ſecundum Rubricas Maza-<lb/>
rinicas: Typographus Lectori. Quem ad me<lb/>
Princeps Italus tractatum hunc Politicum in lucem<lb/>
edendum miſerat &c.</hi> zeugen davon; ſcheinen aber<lb/>
auch ein Beweiß zu ſeyn, daß er ſtarcke <hirendition="#aq">Correſpon-<lb/>
denz</hi> gehabt, wenn es nicht ein Gedichte iſt, dem Bu-<lb/>
che ein Anſehen zu machen. Das Signet auf die-<lb/>ſem Buch war ein Krannich, von welchem Buchdru-<lb/>
cker Signete <hirendition="#aq">Franz in Hiſt. Animal. p. m.</hi> 368. ſpricht:<lb/><hirendition="#aq">Signum gruis, tenentis lapillum pede, aliqui typo-<lb/>
graphi ſibi ſelegerunt pro ſigno diligentiæ maxi-<lb/>
mæ, qualem certe imprimis hoc genus hominum<lb/>
adhibere debeat.</hi> D. i. das Zeichen des Krannichs,<lb/>
der in der Klaue einen Stein haͤlt, haben ſich einige<lb/>
Buchdrucker zum Zeichen des hoͤchſten Fleiſſes aus-<lb/>
erleſen, welchen gewiß dieſe Art Menſchen vornem-<lb/>
lich anwenden ſolte. Sonſt hat er auch einen Peli-<lb/>
can gefuͤhret.</p><lb/><p>2) So haben auch die Juden allhier eine Dru-<lb/>
ckerey. Es hat nemlich nach <hirendition="#fr">Beckmanns</hi> Tode ein<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wohl-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[141/0168]
Joh. Steph. Dankau, D. Jur. und Synd. bey der Univer-
ſitaͤt, wie auch Prof. Extraord. und lebet nun noch
hier als Wittbe.
Martin Hübners und Siegmund Gabriel Alex
Leben, ſiehe im II. Theil der Buchdrucker-Kunſt p.
45. ſeqq.
Auſſer denen ordentlichen Buchdruckern allhier
iſt noch zu mercken,
Daß des Herrn M. Wegners, Diaconi an der
Ober-Kirche, Sohn, weil er taub und ſtumm gewe-
ſen, die von Landsberg an der Warte an ſich ge-
kauffte Druckerey eine kurtze Zeit gefuͤhret habe. Es
hat ſichs deſſen Herr Vater in Verlegung verſchie-
dener Buͤcher ziemlich viel koſten laſſen, und ohne
Zweifel das Werck dirigiret. Die Worte vor dem
Breviario Politicorum ſecundum Rubricas Maza-
rinicas: Typographus Lectori. Quem ad me
Princeps Italus tractatum hunc Politicum in lucem
edendum miſerat &c. zeugen davon; ſcheinen aber
auch ein Beweiß zu ſeyn, daß er ſtarcke Correſpon-
denz gehabt, wenn es nicht ein Gedichte iſt, dem Bu-
che ein Anſehen zu machen. Das Signet auf die-
ſem Buch war ein Krannich, von welchem Buchdru-
cker Signete Franz in Hiſt. Animal. p. m. 368. ſpricht:
Signum gruis, tenentis lapillum pede, aliqui typo-
graphi ſibi ſelegerunt pro ſigno diligentiæ maxi-
mæ, qualem certe imprimis hoc genus hominum
adhibere debeat. D. i. das Zeichen des Krannichs,
der in der Klaue einen Stein haͤlt, haben ſich einige
Buchdrucker zum Zeichen des hoͤchſten Fleiſſes aus-
erleſen, welchen gewiß dieſe Art Menſchen vornem-
lich anwenden ſolte. Sonſt hat er auch einen Peli-
can gefuͤhret.
2) So haben auch die Juden allhier eine Dru-
ckerey. Es hat nemlich nach Beckmanns Tode ein
wohl-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/168>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.