nehmen ihrer Nahrung, und wegen der bisher treuge- leisteten Dienste und Vorsorge, sich mit ihm verehli- chen wolte, so aber durch seinen Tod verhindert wur- de. Denn Anno 1674. den 1. Sept. hub sich die Kranckheit an, und den 5. Nachts um 11. Uhr erfolgte das Ende, nachdem er seine Begierde aufgelöset zu seyn, insonderheit um deswillen ex Rom. VII. an Tag gegeben, weil man doch in der Welt nichts als sündi- gen könte und lernte, daher er sich zu einem seel. Ab- schied wohl bereitet, und mit der gesamten Bergischen Familie, theils als ein Hertzens-Freund, theils als ein Vater geletzet hatte. Er mochte ohngefehr 40. Jahr alt seyn.
Hierbey gedencke auch an mehrere, deren Ruhm auch in der Ferne bekannt ist, nemlich Herrn Johann Conrad Stössels hinterlassenen Wittwe ihren Factor,
Jacob Jentzschen, dieser war gebohren zu Quoh- ren bey Possendorff, in Dreßdnischer Nachbarschafft, Anno 1674. den 14. Dec. stund in der Lehre bey dem Herrn Hof-Buchdrucker Riedel,postulirte auch bey ihm, that 9. Jahr zu Pirna und Lauban nützliche Dienste, und kam hernach wieder in die Hof-Buch- druckerey, die er, nach Ableben Herrn Stössels, in die 4. Jahr sorgfältig verwaltete, bis er 1737. den 4. Octobr. in die Ewigkeit ihm nachfolgte. Der Frau Wittwe ietziger Factor ist
Johann George Strauß, von Lausa bey Herms- dorff, auch in Dreßdnischer Pflege, gebürtig, der in der RiedelischenOfficin gleichfalls aufgezogen wor- den, und zur Belohnung seines Fleisses in Dreßden wohl fortgekommen. Man wird auch künfftig meh- rere Proben seines Fleisses spüren.
Eißleben.
1558. Urban Gaubisch, dessen Leben und Bildniß siehe im I. Th. p. 97.
1584.
nehmen ihrer Nahrung, und wegen der bisher treuge- leiſteten Dienſte und Vorſorge, ſich mit ihm verehli- chen wolte, ſo aber durch ſeinen Tod verhindert wur- de. Denn Anno 1674. den 1. Sept. hub ſich die Kranckheit an, und den 5. Nachts um 11. Uhr erfolgte das Ende, nachdem er ſeine Begierde aufgeloͤſet zu ſeyn, inſonderheit um deswillen ex Rom. VII. an Tag gegeben, weil man doch in der Welt nichts als ſuͤndi- gen koͤnte und lernte, daher er ſich zu einem ſeel. Ab- ſchied wohl bereitet, und mit der geſamten Bergiſchen Familie, theils als ein Hertzens-Freund, theils als ein Vater geletzet hatte. Er mochte ohngefehr 40. Jahr alt ſeyn.
Hierbey gedencke auch an mehrere, deren Ruhm auch in der Ferne bekannt iſt, nemlich Herrn Johann Conrad Stoͤſſels hinterlaſſenen Wittwe ihren Factor,
Jacob Jentzſchen, dieſer war gebohren zu Quoh- ren bey Poſſendorff, in Dreßdniſcher Nachbarſchafft, Anno 1674. den 14. Dec. ſtund in der Lehre bey dem Herrn Hof-Buchdrucker Riedel,poſtulirte auch bey ihm, that 9. Jahr zu Pirna und Lauban nuͤtzliche Dienſte, und kam hernach wieder in die Hof-Buch- druckerey, die er, nach Ableben Herrn Stöſſels, in die 4. Jahr ſorgfaͤltig verwaltete, bis er 1737. den 4. Octobr. in die Ewigkeit ihm nachfolgte. Der Frau Wittwe ietziger Factor iſt
Johann George Strauß, von Lauſa bey Herms- dorff, auch in Dreßdniſcher Pflege, gebuͤrtig, der in der RiedeliſchenOfficin gleichfalls aufgezogen wor- den, und zur Belohnung ſeines Fleiſſes in Dreßden wohl fortgekommen. Man wird auch kuͤnfftig meh- rere Proben ſeines Fleiſſes ſpuͤren.
Eißleben.
1558. Urban Gaubiſch, deſſen Leben und Bildniß ſiehe im I. Th. p. 97.
1584.
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nehmen ihrer Nahrung, und wegen der bisher treuge-
leiſteten Dienſte und Vorſorge, ſich mit ihm verehli-
chen wolte, ſo aber durch ſeinen Tod verhindert wur-
de. Denn Anno 1674. den 1. Sept. hub ſich die
Kranckheit an, und den 5. Nachts um 11. Uhr erfolgte
das Ende, nachdem er ſeine Begierde aufgeloͤſet zu
ſeyn, inſonderheit um deswillen ex Rom. VII. an Tag
gegeben, weil man doch in der Welt nichts als ſuͤndi-
gen koͤnte und lernte, daher er ſich zu einem ſeel. Ab-
ſchied wohl bereitet, und mit der geſamten Bergiſchen
Familie, theils als ein Hertzens-Freund, theils als ein
Vater geletzet hatte. Er mochte ohngefehr 40. Jahr
alt ſeyn.
Hierbey gedencke auch an mehrere, deren Ruhm
auch in der Ferne bekannt iſt, nemlich Herrn Johann
Conrad Stoͤſſels hinterlaſſenen Wittwe ihren Factor,
Jacob Jentzſchen, dieſer war gebohren zu Quoh-
ren bey Poſſendorff, in Dreßdniſcher Nachbarſchafft,
Anno 1674. den 14. Dec. ſtund in der Lehre bey dem
Herrn Hof-Buchdrucker Riedel, poſtulirte auch bey
ihm, that 9. Jahr zu Pirna und Lauban nuͤtzliche
Dienſte, und kam hernach wieder in die Hof-Buch-
druckerey, die er, nach Ableben Herrn Stöſſels, in
die 4. Jahr ſorgfaͤltig verwaltete, bis er 1737. den 4.
Octobr. in die Ewigkeit ihm nachfolgte. Der Frau
Wittwe ietziger Factor iſt
Johann George Strauß, von Lauſa bey Herms-
dorff, auch in Dreßdniſcher Pflege, gebuͤrtig, der in
der Riedeliſchen Officin gleichfalls aufgezogen wor-
den, und zur Belohnung ſeines Fleiſſes in Dreßden
wohl fortgekommen. Man wird auch kuͤnfftig meh-
rere Proben ſeines Fleiſſes ſpuͤren.
Eißleben.
1558. Urban Gaubiſch, deſſen Leben und Bildniß
ſiehe im I. Th. p. 97.
1584.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/139>, abgerufen am 16.02.2025.
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