tag Anlaß, bey einigen Buchdruckern, von denen ich geredet, noch etwas beyzufügen. Als:
Von Gimel Bergen III. habe zwar im III. Theil p. 261. seinen Todes-Tag gemeldet, weil aber Herr Rect.Freyberg den gantzen Lebens-Lauff in seinen Reliquien der Dreßdner Buchdr. Hist. mittheilet, wird er mir erlauben, selbigen allda zu entlehnen.
Sein Vater, Gimel Bergen, ist gebohren 1543. Er hielt ihn fleißig zur Schule, so daß er in den Spra- chen, wie auch in der Sing- und Rechen-Kunst gute profectus erlangte: welche Anstalt nicht vergebens gewesen, ungeachtet er das Studiren nicht fortsetzen können. Denn, da ihn der Vater hernach zu seiner Kunst brauchte, konte er nicht allein mit Drucken, son- dern auch mit Setzen, im Teutschen, Lateinischen, Grie- chischen und Hebräischen typis wohl fortkommen, und dem Vater, zu dessen sonderbaren Freude, helffen und beystehen. Ja nach desselben Absterben verwaltete er so wohl die Druckerey daheime, als die Hof-Buchdru- ckerey, bey welcher, aus Churfürstl. Gnade, die Frau Mutter gelassen worden, daß sie an ihm, den ältesten Sohn, und seinen zwey Brüdern, Christian und Melchior, einen rechten Trost hatte. 1640. verschenck- te er zu Leipzig sein Postulatum, und wurde, als der erste unter seinen Competitoren, zum Gesellen und zugleich zum Printz der löblichen Kunst erkläret und ge- macht, dadurch er sich eben tüchtig und geschickt zu der darauf erfolgten doppelten Verwesung gezeiget. Sei- ne Complexion war nicht die stärckste: Er hatte von Jugend auf vielfältige Anstösse, lag insonderheit an hitzigen Fiebern etliche mahl schwerlich darnieder. Um den Anfang des Junii 1643. warff ihn eben diese Kranckheit aufs Todt-Bette. Da sich eine Besse- rung spüren ließ, und die Hitze abnahm, fiel er, nach
dem
tag Anlaß, bey einigen Buchdruckern, von denen ich geredet, noch etwas beyzufuͤgen. Als:
Von Gimel Bergen III. habe zwar im III. Theil p. 261. ſeinen Todes-Tag gemeldet, weil aber Herr Rect.Freyberg den gantzen Lebens-Lauff in ſeinen Reliquien der Dreßdner Buchdr. Hiſt. mittheilet, wird er mir erlauben, ſelbigen allda zu entlehnen.
Sein Vater, Gimel Bergen, iſt gebohren 1543. Er hielt ihn fleißig zur Schule, ſo daß er in den Spra- chen, wie auch in der Sing- und Rechen-Kunſt gute profectus erlangte: welche Anſtalt nicht vergebens geweſen, ungeachtet er das Studiren nicht fortſetzen koͤnnen. Denn, da ihn der Vater hernach zu ſeiner Kunſt brauchte, konte er nicht allein mit Drucken, ſon- dern auch mit Setzen, im Teutſchen, Lateiniſchen, Grie- chiſchen und Hebraͤiſchen typis wohl fortkommen, und dem Vater, zu deſſen ſonderbaren Freude, helffen und beyſtehen. Ja nach deſſelben Abſterben verwaltete er ſo wohl die Druckerey daheime, als die Hof-Buchdru- ckerey, bey welcher, aus Churfuͤrſtl. Gnade, die Frau Mutter gelaſſen worden, daß ſie an ihm, den aͤlteſten Sohn, und ſeinen zwey Bruͤdern, Chriſtian und Melchior, einen rechten Troſt hatte. 1640. verſchenck- te er zu Leipzig ſein Poſtulatum, und wurde, als der erſte unter ſeinen Competitoren, zum Geſellen und zugleich zum Printz der loͤblichen Kunſt erklaͤret und ge- macht, dadurch er ſich eben tuͤchtig und geſchickt zu der darauf erfolgten doppelten Verweſung gezeiget. Sei- ne Complexion war nicht die ſtaͤrckſte: Er hatte von Jugend auf vielfaͤltige Anſtoͤſſe, lag inſonderheit an hitzigen Fiebern etliche mahl ſchwerlich darnieder. Um den Anfang des Junii 1643. warff ihn eben dieſe Kranckheit aufs Todt-Bette. Da ſich eine Beſſe- rung ſpuͤren ließ, und die Hitze abnahm, fiel er, nach
dem
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tag Anlaß, bey einigen Buchdruckern, von denen ich
geredet, noch etwas beyzufuͤgen. Als:
Von Gimel Bergen III. habe zwar im III. Theil
p. 261. ſeinen Todes-Tag gemeldet, weil aber Herr
Rect. Freyberg den gantzen Lebens-Lauff in ſeinen
Reliquien der Dreßdner Buchdr. Hiſt. mittheilet,
wird er mir erlauben, ſelbigen allda zu entlehnen.
Sein Vater, Gimel Bergen, iſt gebohren 1543. Er
hielt ihn fleißig zur Schule, ſo daß er in den Spra-
chen, wie auch in der Sing- und Rechen-Kunſt gute
profectus erlangte: welche Anſtalt nicht vergebens
geweſen, ungeachtet er das Studiren nicht fortſetzen
koͤnnen. Denn, da ihn der Vater hernach zu ſeiner
Kunſt brauchte, konte er nicht allein mit Drucken, ſon-
dern auch mit Setzen, im Teutſchen, Lateiniſchen, Grie-
chiſchen und Hebraͤiſchen typis wohl fortkommen, und
dem Vater, zu deſſen ſonderbaren Freude, helffen und
beyſtehen. Ja nach deſſelben Abſterben verwaltete er
ſo wohl die Druckerey daheime, als die Hof-Buchdru-
ckerey, bey welcher, aus Churfuͤrſtl. Gnade, die Frau
Mutter gelaſſen worden, daß ſie an ihm, den aͤlteſten
Sohn, und ſeinen zwey Bruͤdern, Chriſtian und
Melchior, einen rechten Troſt hatte. 1640. verſchenck-
te er zu Leipzig ſein Poſtulatum, und wurde, als der
erſte unter ſeinen Competitoren, zum Geſellen und
zugleich zum Printz der loͤblichen Kunſt erklaͤret und ge-
macht, dadurch er ſich eben tuͤchtig und geſchickt zu der
darauf erfolgten doppelten Verweſung gezeiget. Sei-
ne Complexion war nicht die ſtaͤrckſte: Er hatte von
Jugend auf vielfaͤltige Anſtoͤſſe, lag inſonderheit an
hitzigen Fiebern etliche mahl ſchwerlich darnieder. Um
den Anfang des Junii 1643. warff ihn eben dieſe
Kranckheit aufs Todt-Bette. Da ſich eine Beſſe-
rung ſpuͤren ließ, und die Hitze abnahm, fiel er, nach
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/135>, abgerufen am 27.11.2024.
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