te eine Rednerübung an, darzu er mit einer lateini- schen Jnnschrift einlud. Einige wohlgerathene Reden dieser jungen Redner werden eingerückt und etliche Glückwünsche angehängt. Das Titulkupfer soll ver- muthlich die Abbildung von der Jllumination seyn. Es sind recht artige Sinnbilder darauf zu sehen.
§ 29. Zeitz.
Herr Melchior Hucho erblickte zu Jchstädt den 25. Jul. 1664 das Licht dieser Welt. Sein Va- ter war Thomas Hucho Gerichtsschöppe und Ein- wohner daselbst. Er erlernte bey Herrn Johann Werthern in Jena die Buchdruckerkunst, worauf er hernach zu Leipzig postuliret hat. Jm Jahr 1693. trat er zu Zeitz in den Herrnstand, da er privilegir- ter Stiftsbuchdrucker wurde und verehlichte sich her- nach mit des seel Herrn Johann Heinrich Am- merbachs hinterlassenen Wittwe, einer gebohrnen Meltzerin, den 1. May 1694. Jm Jahr 1700. kam er daselbst in Rath und 1723 wurde er er zum Baumeister erwehlet, welche Ehrenstelle er bis 1732. mit Ruhm verwaltet hat, da er dieses zeitliche wie- der geseegnet hat. Aus seiner Officin sind ungemein viele Schriften sehr sauber der gelehrten Welt vor Augen geleget worden, indem er beständig vor die berühmtesten Buchhandlungen in Leipzig gearbeitet hat. Jm Jahr 1719. hatte er das Unglück, daß er grossen Feuerschaden erlitte, welcher über 2500. Tha- ler geschätzet wurde. Mit seiner Ehefrau lebte er 38. Jahr sehr vergnügt und zeugte mit ihr 9. Kinder, wovon noch 6. nemlich 2. Söhne und 4. Töchter am Leben sind.
Jo-
J i 3
einiger Jubelſchriften.
te eine Redneruͤbung an, darzu er mit einer lateini- ſchen Jnnſchrift einlud. Einige wohlgerathene Reden dieſer jungen Redner werden eingeruͤckt und etliche Gluͤckwuͤnſche angehaͤngt. Das Titulkupfer ſoll ver- muthlich die Abbildung von der Jllumination ſeyn. Es ſind recht artige Sinnbilder darauf zu ſehen.
§ 29. Zeitz.
Herr Melchior Hucho erblickte zu Jchſtaͤdt den 25. Jul. 1664 das Licht dieſer Welt. Sein Va- ter war Thomas Hucho Gerichtsſchoͤppe und Ein- wohner daſelbſt. Er erlernte bey Herrn Johann Werthern in Jena die Buchdruckerkunſt, worauf er hernach zu Leipzig poſtuliret hat. Jm Jahr 1693. trat er zu Zeitz in den Herrnſtand, da er privilegir- ter Stiftsbuchdrucker wurde und verehlichte ſich her- nach mit des ſeel Herrn Johann Heinrich Am- merbachs hinterlaſſenen Wittwe, einer gebohrnen Meltzerin, den 1. May 1694. Jm Jahr 1700. kam er daſelbſt in Rath und 1723 wurde er er zum Baumeiſter erwehlet, welche Ehrenſtelle er bis 1732. mit Ruhm verwaltet hat, da er dieſes zeitliche wie- der geſeegnet hat. Aus ſeiner Officin ſind ungemein viele Schriften ſehr ſauber der gelehrten Welt vor Augen geleget worden, indem er beſtaͤndig vor die beruͤhmteſten Buchhandlungen in Leipzig gearbeitet hat. Jm Jahr 1719. hatte er das Ungluͤck, daß er groſſen Feuerſchaden erlitte, welcher uͤber 2500. Tha- ler geſchaͤtzet wurde. Mit ſeiner Ehefrau lebte er 38. Jahr ſehr vergnuͤgt und zeugte mit ihr 9. Kinder, wovon noch 6. nemlich 2. Soͤhne und 4. Toͤchter am Leben ſind.
Jo-
J i 3
<TEI><text><back><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0610"n="501"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">einiger Jubelſchriften.</hi></fw><lb/>
te eine Redneruͤbung an, darzu er mit einer lateini-<lb/>ſchen Jnnſchrift einlud. Einige wohlgerathene Reden<lb/>
dieſer jungen Redner werden eingeruͤckt und etliche<lb/>
Gluͤckwuͤnſche angehaͤngt. Das Titulkupfer ſoll ver-<lb/>
muthlich die Abbildung von der Jllumination ſeyn.<lb/>
Es ſind recht artige Sinnbilder darauf zu ſehen.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">§ 29. Zeitz.</hi></head><lb/><p>Herr <hirendition="#fr">Melchior Hucho</hi> erblickte zu Jchſtaͤdt den<lb/>
25. Jul. 1664 das Licht dieſer Welt. Sein Va-<lb/>
ter war <hirendition="#fr">Thomas Hucho</hi> Gerichtsſchoͤppe und Ein-<lb/>
wohner daſelbſt. Er erlernte bey Herrn <hirendition="#fr">Johann<lb/>
Werthern</hi> in Jena die Buchdruckerkunſt, worauf<lb/>
er hernach zu Leipzig poſtuliret hat. Jm Jahr 1693.<lb/>
trat er zu Zeitz in den Herrnſtand, da er privilegir-<lb/>
ter Stiftsbuchdrucker wurde und verehlichte ſich her-<lb/>
nach mit des ſeel Herrn <hirendition="#fr">Johann Heinrich Am-<lb/>
merbachs</hi> hinterlaſſenen Wittwe, einer gebohrnen<lb/><hirendition="#fr">Meltzerin</hi>, den 1. May 1694. Jm Jahr 1700.<lb/>
kam er daſelbſt in Rath und 1723 wurde er er zum<lb/>
Baumeiſter erwehlet, welche Ehrenſtelle er bis 1732.<lb/>
mit Ruhm verwaltet hat, da er dieſes zeitliche wie-<lb/>
der geſeegnet hat. Aus ſeiner Officin ſind ungemein<lb/>
viele Schriften ſehr ſauber der gelehrten Welt vor<lb/>
Augen geleget worden, indem er beſtaͤndig vor die<lb/>
beruͤhmteſten Buchhandlungen in Leipzig gearbeitet<lb/>
hat. Jm Jahr 1719. hatte er das Ungluͤck, daß er<lb/>
groſſen Feuerſchaden erlitte, welcher uͤber 2500. Tha-<lb/>
ler geſchaͤtzet wurde. Mit ſeiner Ehefrau lebte er 38.<lb/>
Jahr ſehr vergnuͤgt und zeugte mit ihr 9. Kinder,<lb/>
wovon noch 6. nemlich 2. Soͤhne und 4. Toͤchter am<lb/>
Leben ſind.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">J i 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Jo-</hi></fw><lb/></div></div></back></text></TEI>
[501/0610]
einiger Jubelſchriften.
te eine Redneruͤbung an, darzu er mit einer lateini-
ſchen Jnnſchrift einlud. Einige wohlgerathene Reden
dieſer jungen Redner werden eingeruͤckt und etliche
Gluͤckwuͤnſche angehaͤngt. Das Titulkupfer ſoll ver-
muthlich die Abbildung von der Jllumination ſeyn.
Es ſind recht artige Sinnbilder darauf zu ſehen.
§ 29. Zeitz.
Herr Melchior Hucho erblickte zu Jchſtaͤdt den
25. Jul. 1664 das Licht dieſer Welt. Sein Va-
ter war Thomas Hucho Gerichtsſchoͤppe und Ein-
wohner daſelbſt. Er erlernte bey Herrn Johann
Werthern in Jena die Buchdruckerkunſt, worauf
er hernach zu Leipzig poſtuliret hat. Jm Jahr 1693.
trat er zu Zeitz in den Herrnſtand, da er privilegir-
ter Stiftsbuchdrucker wurde und verehlichte ſich her-
nach mit des ſeel Herrn Johann Heinrich Am-
merbachs hinterlaſſenen Wittwe, einer gebohrnen
Meltzerin, den 1. May 1694. Jm Jahr 1700.
kam er daſelbſt in Rath und 1723 wurde er er zum
Baumeiſter erwehlet, welche Ehrenſtelle er bis 1732.
mit Ruhm verwaltet hat, da er dieſes zeitliche wie-
der geſeegnet hat. Aus ſeiner Officin ſind ungemein
viele Schriften ſehr ſauber der gelehrten Welt vor
Augen geleget worden, indem er beſtaͤndig vor die
beruͤhmteſten Buchhandlungen in Leipzig gearbeitet
hat. Jm Jahr 1719. hatte er das Ungluͤck, daß er
groſſen Feuerſchaden erlitte, welcher uͤber 2500. Tha-
ler geſchaͤtzet wurde. Mit ſeiner Ehefrau lebte er 38.
Jahr ſehr vergnuͤgt und zeugte mit ihr 9. Kinder,
wovon noch 6. nemlich 2. Soͤhne und 4. Toͤchter am
Leben ſind.
Jo-
J i 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/610>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.