desJubiloei Typographiciheraus gegeben von Christian Ludwig HofmannJ. V. P.Königl. Preußis. wie auch Hochgräfl LippischenManda- tario Fisciund Stadt-Gograven in Lippstadt.
Lippstadt und Mengeringhausen, 1740. in 8. von 7 Bogen.
Ob es dem Hrn. Verfasser gleich an einer judicieusen Crisi und anderweit nöthigen Adminiculis ermangelte, wie er in seinem Avant-Propos )( 3. selbsten beken- net, so hat ihn doch sein eigenes Plaisirs angetrieben, dieses taliter qualiter zusammen getragene Pele-Mele ans Licht zu stellen. Er bekennet ferner, daß er alles ex longinquo zusammen gescharret, und wenn man dieses wieder wegnehmen würde, so würden nichts, als leere Blätter, übrig bleiben. Unterdessen giebt er uns auch die Versicherung, insoferne jemand von die- sen zusammen geraften Gedancken ein widriges Ur- theil fällen würde, daß er nicht dagegen appelliren, oder ein anderes Remedium Juris darwider interpo- niren würde. Dahero er auch seinen Avant-Propos also schließt!
Wenn du gelesen hast, so dencke was du wilst Es ist mir einerley, du lobest, oder schilst.
Ob wir nun gleich gerechte Ursache hätten vieles wider dieses Pele-Mele zu erinnern, so wollen wir es dennoch mit Stillschweigen übergehen, und uns nur schlechter- dings bemühen, aus diesen recht eckelhaft geschrieben Blättern dasjenige uns zu Nutze zu machen, was uns merckwürdig scheinet: Jn der I. Section handelt der Hr. Verfasser von der Schöpffung der Welt, hernach von der Erschaffung der Menschen, deren Sprache, und alsdenn von der Erfindung der Schreibkunst; Jn der II. Section handelt er von der Erfindung und
Aus-
einiger Jubelſchriften.
desJubilœi Typographiciheraus gegeben von Chriſtian Ludwig HofmannJ. V. P.Koͤnigl. Preußiſ. wie auch Hochgraͤfl LippiſchenManda- tario Fiſciund Stadt-Gograven in Lippſtadt.
Lippſtadt und Mengeringhauſen, 1740. in 8. von 7 Bogen.
Ob es dem Hrn. Verfaſſer gleich an einer judicieuſen Criſi und anderweit noͤthigen Adminiculis ermangelte, wie er in ſeinem Avant-Propos )( 3. ſelbſten beken- net, ſo hat ihn doch ſein eigenes Plaiſirs angetrieben, dieſes taliter qualiter zuſammen getragene Pêle-Mêle ans Licht zu ſtellen. Er bekennet ferner, daß er alles ex longinquo zuſammen geſcharret, und wenn man dieſes wieder wegnehmen wuͤrde, ſo wuͤrden nichts, als leere Blaͤtter, uͤbrig bleiben. Unterdeſſen giebt er uns auch die Verſicherung, inſoferne jemand von die- ſen zuſammen geraften Gedancken ein widriges Ur- theil faͤllen wuͤrde, daß er nicht dagegen appelliren, oder ein anderes Remedium Juris darwider interpo- niren wuͤrde. Dahero er auch ſeinen Avant-Propos alſo ſchließt¡
Wenn du geleſen haſt, ſo dencke was du wilſt Es iſt mir einerley, du lobeſt, oder ſchilſt.
Ob wir nun gleich gerechte Urſache haͤtten vieles wider dieſes Pêle-Mêle zu erinnern, ſo wollen wir es dennoch mit Stillſchweigen uͤbergehen, und uns nur ſchlechter- dings bemuͤhen, aus dieſen recht eckelhaft geſchrieben Blaͤttern dasjenige uns zu Nutze zu machen, was uns merckwuͤrdig ſcheinet: Jn der I. Section handelt der Hr. Verfaſſer von der Schoͤpffung der Welt, hernach von der Erſchaffung der Menſchen, deren Sprache, und alsdenn von der Erfindung der Schreibkunſt; Jn der II. Section handelt er von der Erfindung und
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einiger Jubelſchriften.
des Jubilœi Typographici heraus gegeben von
Chriſtian Ludwig Hofmann J. V. P. Koͤnigl.
Preußiſ. wie auch Hochgraͤfl Lippiſchen Manda-
tario Fiſci und Stadt-Gograven in Lippſtadt.
Lippſtadt und Mengeringhauſen, 1740. in 8.
von 7 Bogen.
Ob es dem Hrn. Verfaſſer gleich an einer judicieuſen
Criſi und anderweit noͤthigen Adminiculis ermangelte,
wie er in ſeinem Avant-Propos )( 3. ſelbſten beken-
net, ſo hat ihn doch ſein eigenes Plaiſirs angetrieben,
dieſes taliter qualiter zuſammen getragene Pêle-Mêle
ans Licht zu ſtellen. Er bekennet ferner, daß er alles
ex longinquo zuſammen geſcharret, und wenn man
dieſes wieder wegnehmen wuͤrde, ſo wuͤrden nichts,
als leere Blaͤtter, uͤbrig bleiben. Unterdeſſen giebt er
uns auch die Verſicherung, inſoferne jemand von die-
ſen zuſammen geraften Gedancken ein widriges Ur-
theil faͤllen wuͤrde, daß er nicht dagegen appelliren,
oder ein anderes Remedium Juris darwider interpo-
niren wuͤrde. Dahero er auch ſeinen Avant-Propos
alſo ſchließt¡
Wenn du geleſen haſt, ſo dencke was du wilſt
Es iſt mir einerley, du lobeſt, oder ſchilſt.
Ob wir nun gleich gerechte Urſache haͤtten vieles wider
dieſes Pêle-Mêle zu erinnern, ſo wollen wir es dennoch
mit Stillſchweigen uͤbergehen, und uns nur ſchlechter-
dings bemuͤhen, aus dieſen recht eckelhaft geſchrieben
Blaͤttern dasjenige uns zu Nutze zu machen, was uns
merckwuͤrdig ſcheinet: Jn der I. Section handelt der
Hr. Verfaſſer von der Schoͤpffung der Welt, hernach
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und alsdenn von der Erfindung der Schreibkunſt;
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/604>, abgerufen am 23.11.2024.
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