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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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einiger Jubelschriften.
Herr Prof. Geßner, und die teutsche Gesellschaft
in Göttingen angehänget, sondern auch ein jeder ver-
nünftiger Leser wird ihm dieses billige Lob wiederfah-
ren lassen. Damit aber dessen Bemühen desto deut-
licher erhellen möge, so will ich seine gründliche Arbeit
Stück vor Stück kürtzlich durchgehen. §. 1. handelt
von dem wahren Ort, wo die Buchdruckerey erfun-
den worden ist. Und dieser ist Mayntz. §. 2. von
der gewissen Zeit, in welcher die Buchdruckerkunst
erfunden worden ist. Hier macht der Herr Ver-
fasser einen Unterschied unter der Zeit da die Kunst
angefangen und zu Stande gebracht worden ist. An-
gefangen wurde selbige 1440. und vollendet 1450.
§. 3. von dem wahren eigentlichen ersten Erfinder der
Buchdruckerey. Hier muß man wieder einen Un-
terschied machen unter den partheyischen und unpar-
theyischen Schriftstellern, unter den alten und neuen
Zeugen, unter denjenigen, so diese Sache haben wis-
sen können, oder nur von hören sagen gehabt haben.
Alle unpartheyische, alte, und glaubwürdige Schrift-
steller geben Guttenberg an; §. 4. von der gewissen
Geburthsstadt Johann Guttenbergs. Diese war
Mayntz. Es irren demnach diejenigen, welche Gut-
tenberg
zu einen Straßburger gemacht, weil er sich
eine Zeitlang daselbst aufgehalten hat; §. 5. von dem
rechten Geschlechts Namen des ersten Erfinders der
Buchdruckerey. Es ist selbiger: von Sorgenloch,
genannt Gänsfleisch; §. 6. von desselben Beyna-
men Guttenberg, welcher ihm wegen seines in
Mayntz gelegenen Hofs Gudenberg, lat. domus
boni montis,
beygeleget worden. Die Herren von
Gudenberg waren Nobiles majorum gentium, von
hohen Adel, wie ihr Wappen deutlich erweiset. Es

war
H h 5

einiger Jubelſchriften.
Herr Prof. Geßner, und die teutſche Geſellſchaft
in Goͤttingen angehaͤnget, ſondern auch ein jeder ver-
nuͤnftiger Leſer wird ihm dieſes billige Lob wiederfah-
ren laſſen. Damit aber deſſen Bemuͤhen deſto deut-
licher erhellen moͤge, ſo will ich ſeine gruͤndliche Arbeit
Stuͤck vor Stuͤck kuͤrtzlich durchgehen. §. 1. handelt
von dem wahren Ort, wo die Buchdruckerey erfun-
den worden iſt. Und dieſer iſt Mayntz. §. 2. von
der gewiſſen Zeit, in welcher die Buchdruckerkunſt
erfunden worden iſt. Hier macht der Herr Ver-
faſſer einen Unterſchied unter der Zeit da die Kunſt
angefangen und zu Stande gebracht worden iſt. An-
gefangen wurde ſelbige 1440. und vollendet 1450.
§. 3. von dem wahren eigentlichen erſten Erfinder der
Buchdruckerey. Hier muß man wieder einen Un-
terſchied machen unter den partheyiſchen und unpar-
theyiſchen Schriftſtellern, unter den alten und neuen
Zeugen, unter denjenigen, ſo dieſe Sache haben wiſ-
ſen koͤnnen, oder nur von hoͤren ſagen gehabt haben.
Alle unpartheyiſche, alte, und glaubwuͤrdige Schrift-
ſteller geben Guttenberg an; §. 4. von der gewiſſen
Geburthsſtadt Johann Guttenbergs. Dieſe war
Mayntz. Es irren demnach diejenigen, welche Gut-
tenberg
zu einen Straßburger gemacht, weil er ſich
eine Zeitlang daſelbſt aufgehalten hat; §. 5. von dem
rechten Geſchlechts Namen des erſten Erfinders der
Buchdruckerey. Es iſt ſelbiger: von Sorgenloch,
genannt Gaͤnsfleiſch; §. 6. von deſſelben Beyna-
men Guttenberg, welcher ihm wegen ſeines in
Mayntz gelegenen Hofs Gudenberg, lat. domus
boni montis,
beygeleget worden. Die Herren von
Gudenberg waren Nobiles majorum gentium, von
hohen Adel, wie ihr Wappen deutlich erweiſet. Es

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[489/0596] einiger Jubelſchriften. Herr Prof. Geßner, und die teutſche Geſellſchaft in Goͤttingen angehaͤnget, ſondern auch ein jeder ver- nuͤnftiger Leſer wird ihm dieſes billige Lob wiederfah- ren laſſen. Damit aber deſſen Bemuͤhen deſto deut- licher erhellen moͤge, ſo will ich ſeine gruͤndliche Arbeit Stuͤck vor Stuͤck kuͤrtzlich durchgehen. §. 1. handelt von dem wahren Ort, wo die Buchdruckerey erfun- den worden iſt. Und dieſer iſt Mayntz. §. 2. von der gewiſſen Zeit, in welcher die Buchdruckerkunſt erfunden worden iſt. Hier macht der Herr Ver- faſſer einen Unterſchied unter der Zeit da die Kunſt angefangen und zu Stande gebracht worden iſt. An- gefangen wurde ſelbige 1440. und vollendet 1450. §. 3. von dem wahren eigentlichen erſten Erfinder der Buchdruckerey. Hier muß man wieder einen Un- terſchied machen unter den partheyiſchen und unpar- theyiſchen Schriftſtellern, unter den alten und neuen Zeugen, unter denjenigen, ſo dieſe Sache haben wiſ- ſen koͤnnen, oder nur von hoͤren ſagen gehabt haben. Alle unpartheyiſche, alte, und glaubwuͤrdige Schrift- ſteller geben Guttenberg an; §. 4. von der gewiſſen Geburthsſtadt Johann Guttenbergs. Dieſe war Mayntz. Es irren demnach diejenigen, welche Gut- tenberg zu einen Straßburger gemacht, weil er ſich eine Zeitlang daſelbſt aufgehalten hat; §. 5. von dem rechten Geſchlechts Namen des erſten Erfinders der Buchdruckerey. Es iſt ſelbiger: von Sorgenloch, genannt Gaͤnsfleiſch; §. 6. von deſſelben Beyna- men Guttenberg, welcher ihm wegen ſeines in Mayntz gelegenen Hofs Gudenberg, lat. domus boni montis, beygeleget worden. Die Herren von Gudenberg waren Nobiles majorum gentium, von hohen Adel, wie ihr Wappen deutlich erweiſet. Es war H h 5

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/596>, abgerufen am 25.11.2024.