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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Kupferdruckerey.
men, daß die Druckschwärtze auf versilberten und
vergüldeten Pappier nicht hafften wollen, diesen ab-
zuhelffen, darf man nur, wenn man ungefehr eines
Eys groß Schwärtze hat, einen Löffel Ochsen Gallen,
ein wenig Eßig, und Saltz darunter mischen, man
muß aber nicht mehr Schwärtze mit Gallen vermi-
schen, als man brauchen will, denn sonsten verdirbt
selbige, und hält nicht.

Wie man mit Farben drucken soll.

Gesetzt man hätte eine solche Platte, welche man
mit zwey- oder dreyerley Farben abdrucken wollte.
Z. E. es stünde ein Mann auf der Platte, der sollte
einen grauen Hut, braune Haare, einen rothen
Mantel, Hosen
und Kleides gleich einer Farbe
und andere Strümpfe haben. So muß man noch
eine andere Platte in gleicher Grösse und mit gleichen
Bildern bezeichnet haben, die alle auf einander
treffen. Wann nun der erste Abdruck und der blosse
Umriß auf einem Kupfer, auf starckes und dickes
Pappier gedrucket ist, so muß man auf das andere
Kupfer Z. E. nur den Hut, oder alles was man an
dem Bild grau haben will, mit solcher Farbe ein-
schmieren, oder mit einem Pinsel auftragen, und es
so vielmahl abdrucken, als man Exemplar begehret.

Ferner kan man eben auf solches Kupfer mit einer
andern Farbe, das Haare, den Mantel die Strümp-
fe
, jedes absonderlich stechen, und mit bunter Farben
besagter massen nach und nach zu wege bringen. Da-
bey ist zu mercken, daß man das Pappier jedesmal
darzwischen wieder trocknen lassen muß, und es denn
also netzen, daß sich die Farbe nicht fletschet, und aus-
lauffet, deßwegen muß auch gemeldtes Pappier dick

seyn,

Kupferdruckerey.
men, daß die Druckſchwaͤrtze auf verſilberten und
verguͤldeten Pappier nicht hafften wollen, dieſen ab-
zuhelffen, darf man nur, wenn man ungefehr eines
Eys groß Schwaͤrtze hat, einen Loͤffel Ochſen Gallen,
ein wenig Eßig, und Saltz darunter miſchen, man
muß aber nicht mehr Schwaͤrtze mit Gallen vermi-
ſchen, als man brauchen will, denn ſonſten verdirbt
ſelbige, und haͤlt nicht.

Wie man mit Farben drucken ſoll.

Geſetzt man haͤtte eine ſolche Platte, welche man
mit zwey- oder dreyerley Farben abdrucken wollte.
Z. E. es ſtuͤnde ein Mann auf der Platte, der ſollte
einen grauen Hut, braune Haare, einen rothen
Mantel, Hoſen
und Kleides gleich einer Farbe
und andere Struͤmpfe haben. So muß man noch
eine andere Platte in gleicher Groͤſſe und mit gleichen
Bildern bezeichnet haben, die alle auf einander
treffen. Wann nun der erſte Abdruck und der bloſſe
Umriß auf einem Kupfer, auf ſtarckes und dickes
Pappier gedrucket iſt, ſo muß man auf das andere
Kupfer Z. E. nur den Hut, oder alles was man an
dem Bild grau haben will, mit ſolcher Farbe ein-
ſchmieren, oder mit einem Pinſel auftragen, und es
ſo vielmahl abdrucken, als man Exemplar begehret.

Ferner kan man eben auf ſolches Kupfer mit einer
andern Farbe, das Haare, den Mantel die Struͤmp-
fe
, jedes abſonderlich ſtechen, und mit bunter Farben
beſagter maſſen nach und nach zu wege bringen. Da-
bey iſt zu mercken, daß man das Pappier jedesmal
darzwiſchen wieder trocknen laſſen muß, und es denn
alſo netzen, daß ſich die Farbe nicht fletſchet, und aus-
lauffet, deßwegen muß auch gemeldtes Pappier dick

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[415/0518] Kupferdruckerey. men, daß die Druckſchwaͤrtze auf verſilberten und verguͤldeten Pappier nicht hafften wollen, dieſen ab- zuhelffen, darf man nur, wenn man ungefehr eines Eys groß Schwaͤrtze hat, einen Loͤffel Ochſen Gallen, ein wenig Eßig, und Saltz darunter miſchen, man muß aber nicht mehr Schwaͤrtze mit Gallen vermi- ſchen, als man brauchen will, denn ſonſten verdirbt ſelbige, und haͤlt nicht. Wie man mit Farben drucken ſoll. Geſetzt man haͤtte eine ſolche Platte, welche man mit zwey- oder dreyerley Farben abdrucken wollte. Z. E. es ſtuͤnde ein Mann auf der Platte, der ſollte einen grauen Hut, braune Haare, einen rothen Mantel, Hoſen und Kleides gleich einer Farbe und andere Struͤmpfe haben. So muß man noch eine andere Platte in gleicher Groͤſſe und mit gleichen Bildern bezeichnet haben, die alle auf einander treffen. Wann nun der erſte Abdruck und der bloſſe Umriß auf einem Kupfer, auf ſtarckes und dickes Pappier gedrucket iſt, ſo muß man auf das andere Kupfer Z. E. nur den Hut, oder alles was man an dem Bild grau haben will, mit ſolcher Farbe ein- ſchmieren, oder mit einem Pinſel auftragen, und es ſo vielmahl abdrucken, als man Exemplar begehret. Ferner kan man eben auf ſolches Kupfer mit einer andern Farbe, das Haare, den Mantel die Struͤmp- fe, jedes abſonderlich ſtechen, und mit bunter Farben beſagter maſſen nach und nach zu wege bringen. Da- bey iſt zu mercken, daß man das Pappier jedesmal darzwiſchen wieder trocknen laſſen muß, und es denn alſo netzen, daß ſich die Farbe nicht fletſchet, und aus- lauffet, deßwegen muß auch gemeldtes Pappier dick ſeyn,

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/518>, abgerufen am 22.11.2024.