Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

Kupferdruckerey.
oder Ecke, mit einem saubern weissen Tuch; So die-
selbige nun ziemlich warm worden, so leget man sie
auf den Tisch, schwärtzet sie alsdenn mit einem Bal-
len allenthalben fein wohl ein; Man muß aber wohl
achtung geben, daß alle Linien, oder Risse, der Ku-
pferplatten eingeschwärtzet werden. Jst der Ball
zu vor schon gebraucht worden, so darf man nicht so
viel Schwärtze darauf nehmen; Jst er aber noch
neu, so muß man drey, oder viermal mehr Schwär-
tze
, als zuvor nehmen.

Anmerckungen, welche bey Abdruckung der
Kupferplatten zu wissen nöthig sind.

1) Muß man den Ballen so wohl, als das Tuch
zum abwischen vor Sand bewahren, und an einen
saubern Ort legen. Denn wenn sich etwas unreines
anhängen sollte, so wird es viel Ritze auf der Kupfer-
platten
verursachen, und also die Arbeit sammt der
Platte verderben, welches auch geschieht, wann der
Ball von der daranhangenden Schwärtze sehr hart
und alt worden ist. Man muß also dasselbige fein rund
ab- und hinweg schneiden.

2) Wenn nun die Schwärtze auf die Kupferplat-
te
getragen, so nehme man ein anderes sauberes Tuch,
(nicht dasjenige, so man in der Hand hat, und die
Platte damit hält) und wische damit die Schwärtze
fein gleich und fleißig ab, hernach nehme man wie-
derum ein anderes sauberes Tuch wische es noch fleis-
siger und letzlich mit dem Ballen der Hand, welchen
man vorhero in ein wenig geschabte Kreiten eingedunckt,
aufs sauberste ab, wische hernach die Hand an ei-
nem saubern Tuch, entweder so du in der Hand,
oder sonsten an einem Ort liegen hast.

3)

Kupferdruckerey.
oder Ecke, mit einem ſaubern weiſſen Tuch; So die-
ſelbige nun ziemlich warm worden, ſo leget man ſie
auf den Tiſch, ſchwaͤrtzet ſie alsdenn mit einem Bal-
len allenthalben fein wohl ein; Man muß aber wohl
achtung geben, daß alle Linien, oder Riſſe, der Ku-
pferplatten eingeſchwaͤrtzet werden. Jſt der Ball
zu vor ſchon gebraucht worden, ſo darf man nicht ſo
viel Schwaͤrtze darauf nehmen; Jſt er aber noch
neu, ſo muß man drey, oder viermal mehr Schwaͤr-
tze
, als zuvor nehmen.

Anmerckungen, welche bey Abdruckung der
Kupferplatten zu wiſſen noͤthig ſind.

1) Muß man den Ballen ſo wohl, als das Tuch
zum abwiſchen vor Sand bewahren, und an einen
ſaubern Ort legen. Denn wenn ſich etwas unreines
anhaͤngen ſollte, ſo wird es viel Ritze auf der Kupfer-
platten
verurſachen, und alſo die Arbeit ſammt der
Platte verderben, welches auch geſchieht, wann der
Ball von der daranhangenden Schwaͤrtze ſehr hart
und alt worden iſt. Man muß alſo daſſelbige fein rund
ab- und hinweg ſchneiden.

2) Wenn nun die Schwaͤrtze auf die Kupferplat-
te
getragen, ſo nehme man ein anderes ſauberes Tuch,
(nicht dasjenige, ſo man in der Hand hat, und die
Platte damit haͤlt) und wiſche damit die Schwaͤrtze
fein gleich und fleißig ab, hernach nehme man wie-
derum ein anderes ſauberes Tuch wiſche es noch fleiſ-
ſiger und letzlich mit dem Ballen der Hand, welchen
man vorhero in ein wenig geſchabte Kreiten eingedunckt,
aufs ſauberſte ab, wiſche hernach die Hand an ei-
nem ſaubern Tuch, entweder ſo du in der Hand,
oder ſonſten an einem Ort liegen haſt.

3)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0516" n="413"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kupferdruckerey.</hi></fw><lb/>
oder Ecke, mit einem &#x017F;aubern wei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Tuch</hi>; So die-<lb/>
&#x017F;elbige nun ziemlich warm worden, &#x017F;o leget man &#x017F;ie<lb/>
auf den <hi rendition="#fr">Ti&#x017F;ch</hi>, &#x017F;chwa&#x0364;rtzet &#x017F;ie alsdenn mit einem Bal-<lb/>
len allenthalben fein wohl ein; Man muß aber wohl<lb/>
achtung geben, daß alle Linien, oder Ri&#x017F;&#x017F;e, der Ku-<lb/>
pferplatten einge&#x017F;chwa&#x0364;rtzet werden. J&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Ball</hi><lb/>
zu vor &#x017F;chon gebraucht worden, &#x017F;o darf man nicht &#x017F;o<lb/>
viel <hi rendition="#fr">Schwa&#x0364;rtze</hi> darauf nehmen; J&#x017F;t er aber noch<lb/>
neu, &#x017F;o muß man drey, oder viermal mehr <hi rendition="#fr">Schwa&#x0364;r-<lb/>
tze</hi>, als zuvor nehmen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen, welche bey Abdruckung der<lb/>
Kupferplatten zu wi&#x017F;&#x017F;en no&#x0364;thig &#x017F;ind.</hi> </head><lb/>
            <p>1) Muß man den Ballen &#x017F;o wohl, als das <hi rendition="#fr">Tuch</hi><lb/>
zum abwi&#x017F;chen vor Sand bewahren, und an einen<lb/>
&#x017F;aubern Ort legen. Denn wenn &#x017F;ich etwas unreines<lb/>
anha&#x0364;ngen &#x017F;ollte, &#x017F;o wird es viel Ritze auf der <hi rendition="#fr">Kupfer-<lb/>
platten</hi> verur&#x017F;achen, und al&#x017F;o die Arbeit &#x017F;ammt der<lb/>
Platte verderben, welches auch ge&#x017F;chieht, wann der<lb/>
Ball von der daranhangenden <hi rendition="#fr">Schwa&#x0364;rtze</hi> &#x017F;ehr hart<lb/>
und alt worden i&#x017F;t. Man muß al&#x017F;o da&#x017F;&#x017F;elbige fein rund<lb/>
ab- und hinweg &#x017F;chneiden.</p><lb/>
            <p>2) Wenn nun die <hi rendition="#fr">Schwa&#x0364;rtze</hi> auf die <hi rendition="#fr">Kupferplat-<lb/>
te</hi> getragen, &#x017F;o nehme man ein anderes &#x017F;auberes <hi rendition="#fr">Tuch</hi>,<lb/>
(nicht dasjenige, &#x017F;o man in der Hand hat, und die<lb/>
Platte damit ha&#x0364;lt) und wi&#x017F;che damit die Schwa&#x0364;rtze<lb/>
fein gleich und fleißig ab, hernach nehme man wie-<lb/>
derum ein anderes &#x017F;auberes Tuch wi&#x017F;che es noch flei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;iger und letzlich mit dem Ballen der Hand, welchen<lb/>
man vorhero in ein wenig ge&#x017F;chabte Kreiten eingedunckt,<lb/>
aufs &#x017F;auber&#x017F;te ab, wi&#x017F;che hernach die Hand an ei-<lb/>
nem &#x017F;aubern Tuch, entweder &#x017F;o du in der Hand,<lb/>
oder &#x017F;on&#x017F;ten an einem Ort liegen ha&#x017F;t.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">3)</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[413/0516] Kupferdruckerey. oder Ecke, mit einem ſaubern weiſſen Tuch; So die- ſelbige nun ziemlich warm worden, ſo leget man ſie auf den Tiſch, ſchwaͤrtzet ſie alsdenn mit einem Bal- len allenthalben fein wohl ein; Man muß aber wohl achtung geben, daß alle Linien, oder Riſſe, der Ku- pferplatten eingeſchwaͤrtzet werden. Jſt der Ball zu vor ſchon gebraucht worden, ſo darf man nicht ſo viel Schwaͤrtze darauf nehmen; Jſt er aber noch neu, ſo muß man drey, oder viermal mehr Schwaͤr- tze, als zuvor nehmen. Anmerckungen, welche bey Abdruckung der Kupferplatten zu wiſſen noͤthig ſind. 1) Muß man den Ballen ſo wohl, als das Tuch zum abwiſchen vor Sand bewahren, und an einen ſaubern Ort legen. Denn wenn ſich etwas unreines anhaͤngen ſollte, ſo wird es viel Ritze auf der Kupfer- platten verurſachen, und alſo die Arbeit ſammt der Platte verderben, welches auch geſchieht, wann der Ball von der daranhangenden Schwaͤrtze ſehr hart und alt worden iſt. Man muß alſo daſſelbige fein rund ab- und hinweg ſchneiden. 2) Wenn nun die Schwaͤrtze auf die Kupferplat- te getragen, ſo nehme man ein anderes ſauberes Tuch, (nicht dasjenige, ſo man in der Hand hat, und die Platte damit haͤlt) und wiſche damit die Schwaͤrtze fein gleich und fleißig ab, hernach nehme man wie- derum ein anderes ſauberes Tuch wiſche es noch fleiſ- ſiger und letzlich mit dem Ballen der Hand, welchen man vorhero in ein wenig geſchabte Kreiten eingedunckt, aufs ſauberſte ab, wiſche hernach die Hand an ei- nem ſaubern Tuch, entweder ſo du in der Hand, oder ſonſten an einem Ort liegen haſt. 3)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/516
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/516>, abgerufen am 22.11.2024.