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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Kupferdruckerey.
gebraucht worden wäre, und dieses ist auch den Plat-
ten dienlich.

Also wendet, oder ziehet der Drucker mit dem Ra-
de
allgemach herum, und so die Kupferplatten nicht
allenthalben gleich dick sind, so leget der Kupferdru-
cker zwischen der Tafel und die Kupferplatte etliche
Stücke grobes Pappier, nachdem solches die Ungleich-
heit der Kupferplatte erfordern möchte. Wann also die
Kupferplatte auf die Seite A kommt, also, daß das
Pappier nicht mehr unter der Rolle, oder Waltze
stecket, noch dieselbige anrühret, sondern nur die Tü-
cher
, oder Filtz B, so hebet er auf der Seite A alle Tü-
cher
zugleich auf, und schlägt dieselbige über die obe-
re Rolle, oder Waltze, wie oben gelehrt worden,
hernach nimmt er das Maculaturpappier herab.

Ferner nimmt er mit beyden Händen an den bey-
den Ecken des Pappiers, so auf der Kupferplatte
liegt, und hebet selbiges allgemach auf, damit die
Schärffe der Schwärtze das Pappier nicht zerreis-
se; Man muß aber dabey zu sehen, ob alles auf dem
Pappier wohlangekommen, und so es also ist, so
schwärtzet er seine Kupferplatte vom neuen ein.

So nun dieselbige wiederum geschwärtzet, so ver-
fähret der Drucker mit derselbigen wie zu vor, so lan-
ge es ihm beliebet.

Jch muß auch noch sagen, daß der Drucker an
jedem Ende der Presse A. B. an einem nicht unbe-
quemen Ort insgemein zwey Tische setzet, mit sau-
bern Pappier bedeckt, damit man die Abdrücke dar-
auf legen könne; Das genetzte Pappier kan der Dru-
cker auf den obern Zwerchbalcken der Presse legen
und zur Hand haben, wie in der Figur bey C zu se-
hen ist.

Nach-

Kupferdruckerey.
gebraucht worden waͤre, und dieſes iſt auch den Plat-
ten dienlich.

Alſo wendet, oder ziehet der Drucker mit dem Ra-
de
allgemach herum, und ſo die Kupferplatten nicht
allenthalben gleich dick ſind, ſo leget der Kupferdru-
cker zwiſchen der Tafel und die Kupferplatte etliche
Stuͤcke grobes Pappier, nachdem ſolches die Ungleich-
heit der Kupferplatte erfordern moͤchte. Wann alſo die
Kupferplatte auf die Seite A kommt, alſo, daß das
Pappier nicht mehr unter der Rolle, oder Waltze
ſtecket, noch dieſelbige anruͤhret, ſondern nur die Tuͤ-
cher
, oder Filtz B, ſo hebet er auf der Seite A alle Tuͤ-
cher
zugleich auf, und ſchlaͤgt dieſelbige uͤber die obe-
re Rolle, oder Waltze, wie oben gelehrt worden,
hernach nimmt er das Maculaturpappier herab.

Ferner nimmt er mit beyden Haͤnden an den bey-
den Ecken des Pappiers, ſo auf der Kupferplatte
liegt, und hebet ſelbiges allgemach auf, damit die
Schaͤrffe der Schwaͤrtze das Pappier nicht zerreiſ-
ſe; Man muß aber dabey zu ſehen, ob alles auf dem
Pappier wohlangekommen, und ſo es alſo iſt, ſo
ſchwaͤrtzet er ſeine Kupferplatte vom neuen ein.

So nun dieſelbige wiederum geſchwaͤrtzet, ſo ver-
faͤhret der Drucker mit derſelbigen wie zu vor, ſo lan-
ge es ihm beliebet.

Jch muß auch noch ſagen, daß der Drucker an
jedem Ende der Preſſe A. B. an einem nicht unbe-
quemen Ort insgemein zwey Tiſche ſetzet, mit ſau-
bern Pappier bedeckt, damit man die Abdruͤcke dar-
auf legen koͤnne; Das genetzte Pappier kan der Dru-
cker auf den obern Zwerchbalcken der Preſſe legen
und zur Hand haben, wie in der Figur bey C zu ſe-
hen iſt.

Nach-
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[411/0514] Kupferdruckerey. gebraucht worden waͤre, und dieſes iſt auch den Plat- ten dienlich. Alſo wendet, oder ziehet der Drucker mit dem Ra- de allgemach herum, und ſo die Kupferplatten nicht allenthalben gleich dick ſind, ſo leget der Kupferdru- cker zwiſchen der Tafel und die Kupferplatte etliche Stuͤcke grobes Pappier, nachdem ſolches die Ungleich- heit der Kupferplatte erfordern moͤchte. Wann alſo die Kupferplatte auf die Seite A kommt, alſo, daß das Pappier nicht mehr unter der Rolle, oder Waltze ſtecket, noch dieſelbige anruͤhret, ſondern nur die Tuͤ- cher, oder Filtz B, ſo hebet er auf der Seite A alle Tuͤ- cher zugleich auf, und ſchlaͤgt dieſelbige uͤber die obe- re Rolle, oder Waltze, wie oben gelehrt worden, hernach nimmt er das Maculaturpappier herab. Ferner nimmt er mit beyden Haͤnden an den bey- den Ecken des Pappiers, ſo auf der Kupferplatte liegt, und hebet ſelbiges allgemach auf, damit die Schaͤrffe der Schwaͤrtze das Pappier nicht zerreiſ- ſe; Man muß aber dabey zu ſehen, ob alles auf dem Pappier wohlangekommen, und ſo es alſo iſt, ſo ſchwaͤrtzet er ſeine Kupferplatte vom neuen ein. So nun dieſelbige wiederum geſchwaͤrtzet, ſo ver- faͤhret der Drucker mit derſelbigen wie zu vor, ſo lan- ge es ihm beliebet. Jch muß auch noch ſagen, daß der Drucker an jedem Ende der Preſſe A. B. an einem nicht unbe- quemen Ort insgemein zwey Tiſche ſetzet, mit ſau- bern Pappier bedeckt, damit man die Abdruͤcke dar- auf legen koͤnne; Das genetzte Pappier kan der Dru- cker auf den obern Zwerchbalcken der Preſſe legen und zur Hand haben, wie in der Figur bey C zu ſe- hen iſt. Nach-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/514>, abgerufen am 30.07.2024.