ter ist Samuel Wunderlich, welcher nunmehro in die 40. Jahre das Amt eines Schulmeisters daselbst verwaltet und annoch am Leben ist. Dessen gleich- fals annoch lebende Mutter ist Maria Wunderli- chin, eine gebohrne Morgensternin aus der Augu- stusburg. Die Kunst erlernete er zu Schneeberg bey Herrn Heinrich Fulden, allda er 1719. am Tage Maria Magdalena angenommen, und 1724. den 27. Jul. wiederum losgesprochen worden. Er postulirte 1726. den 2 Febr. in Zwickau bey Herrn Johann David Friderici. Nach Ableben des Herrn Jo- hann Friedrichen, gleichfalls gewesenen Buchdru- ckers in Zwickau, wurde er Anno 1729. von Leipzig als Factor in dessen Officin verschrieben, allwo er auch bis 1732. verblieben. Er verheyrathete sich in eben diesem Jahr den 25. Febr. mit Frau Eva Ma- ria, des Herrn Friedrichs Wittwe, und lebet bis hieher ohne Kinder. Dessen Druckerey bestehet in 2. Pressen und arbeitet meistentheils in seinem eigenen Verlag.
Beschluß dieses Capitels.
Und hiemit beschliese ich vor dieses mal meine Nachrichten von einigen Buchdruckern, sowohl inn-als ausserhalb Teutschland, welche ich nach und nach ge- sammlet habe. Man wird mir hoffentlich zugestehen mussen, daß es ein ziemlicher Vorrath gewesen: Al- leine, wenn ich die aufrichtige Wahrheit sagen darf, so habe ich niemand weniger, als mir selbsten, ein Ge- nüge damit gethan. Denn ich weiß noch überaus viel Buchdrucker, die nur in Teutschland und angrän- tzenden Ländern gelebet, von welchen ich weiter nichts, als ihre Nahmen gefunden habe. Jch will nur etliche
Städ-
von einigen Buchdruckern.
ter iſt Samuel Wunderlich, welcher nunmehro in die 40. Jahre das Amt eines Schulmeiſters daſelbſt verwaltet und annoch am Leben iſt. Deſſen gleich- fals annoch lebende Mutter iſt Maria Wunderli- chin, eine gebohrne Morgenſternin aus der Augu- ſtusburg. Die Kunſt erlernete er zu Schneeberg bey Herrn Heinrich Fulden, allda er 1719. am Tage Maria Magdalena angenommen, und 1724. den 27. Jul. wiederum losgeſprochen worden. Er poſtulirte 1726. den 2 Febr. in Zwickau bey Herrn Johann David Friderici. Nach Ableben des Herrn Jo- hann Friedrichen, gleichfalls geweſenen Buchdru- ckers in Zwickau, wurde er Anno 1729. von Leipzig als Factor in deſſen Officin verſchrieben, allwo er auch bis 1732. verblieben. Er verheyrathete ſich in eben dieſem Jahr den 25. Febr. mit Frau Eva Ma- ria, des Herrn Friedrichs Wittwe, und lebet bis hieher ohne Kinder. Deſſen Druckerey beſtehet in 2. Preſſen und arbeitet meiſtentheils in ſeinem eigenen Verlag.
Beſchluß dieſes Capitels.
Und hiemit beſchlieſe ich vor dieſes mal meine Nachrichten von einigen Buchdruckern, ſowohl inn-als auſſerhalb Teutſchland, welche ich nach und nach ge- ſammlet habe. Man wird mir hoffentlich zugeſtehen muſſen, daß es ein ziemlicher Vorrath geweſen: Al- leine, wenn ich die aufrichtige Wahrheit ſagen darf, ſo habe ich niemand weniger, als mir ſelbſten, ein Ge- nuͤge damit gethan. Denn ich weiß noch uͤberaus viel Buchdrucker, die nur in Teutſchland und angraͤn- tzenden Laͤndern gelebet, von welchen ich weiter nichts, als ihre Nahmen gefunden habe. Jch will nur etliche
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von einigen Buchdruckern.
ter iſt Samuel Wunderlich, welcher nunmehro in
die 40. Jahre das Amt eines Schulmeiſters daſelbſt
verwaltet und annoch am Leben iſt. Deſſen gleich-
fals annoch lebende Mutter iſt Maria Wunderli-
chin, eine gebohrne Morgenſternin aus der Augu-
ſtusburg. Die Kunſt erlernete er zu Schneeberg bey
Herrn Heinrich Fulden, allda er 1719. am Tage
Maria Magdalena angenommen, und 1724. den 27.
Jul. wiederum losgeſprochen worden. Er poſtulirte
1726. den 2 Febr. in Zwickau bey Herrn Johann
David Friderici. Nach Ableben des Herrn Jo-
hann Friedrichen, gleichfalls geweſenen Buchdru-
ckers in Zwickau, wurde er Anno 1729. von Leipzig
als Factor in deſſen Officin verſchrieben, allwo er
auch bis 1732. verblieben. Er verheyrathete ſich in
eben dieſem Jahr den 25. Febr. mit Frau Eva Ma-
ria, des Herrn Friedrichs Wittwe, und lebet bis
hieher ohne Kinder. Deſſen Druckerey beſtehet in
2. Preſſen und arbeitet meiſtentheils in ſeinem eigenen
Verlag.
Beſchluß dieſes Capitels.
Und hiemit beſchlieſe ich vor dieſes mal meine
Nachrichten von einigen Buchdruckern, ſowohl inn-als
auſſerhalb Teutſchland, welche ich nach und nach ge-
ſammlet habe. Man wird mir hoffentlich zugeſtehen
muſſen, daß es ein ziemlicher Vorrath geweſen: Al-
leine, wenn ich die aufrichtige Wahrheit ſagen darf,
ſo habe ich niemand weniger, als mir ſelbſten, ein Ge-
nuͤge damit gethan. Denn ich weiß noch uͤberaus
viel Buchdrucker, die nur in Teutſchland und angraͤn-
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als ihre Nahmen gefunden habe. Jch will nur etliche
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/491>, abgerufen am 16.02.2025.
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