[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.von einigen Buchdruckern. Würckt trillich Futter offt, statt fein Marseilgeweb; Und macht die blöde Welt ohn Wolcken Anbeginnen, Daß oft für helle Sonn, ein Schattenirrwisch schweb; Wann aber Wolckenhand den Künsten Hülfe reichet, Gewinnt das Exemplar schnur graden Lini Lauf. Die Farbe haltet aus und aller Schmutz entweichet, Von Kegel reicher Form, Quadrat und Letterhauf: Weil Fitzky Druckereyn mit solchen Wercken prangen, Jn die der Einfluß sinckt von hohen Wolckenplan; Sie zum gewünschten Ziel mit schönsten Druck ge- langen, Dann GOtt ihr Führer ist, die Kunst ihr Mit- gespan. So bracht mit Wunsch das Reymley bey Der Königshöfschen Buchdruckerey. Joseph Frantz Anton Kraus. VI. Erleuterung des Hrabischen Symboli: Uberschrift: Qui non colligit mecum dispergit. Wer nicht mit mir zu ärndten sucht Umsonst zerstreut nur Garb und Frucht. Hraba ein Rechen heist, der Lettres weiß zu rechen, Doch schicket Gottes-Aug nach Arbeit ruhestund; Kein Mensch ohn diesem kan von Nutz und Vortheil sprechen, Der Bau besteht allein, wo dieß gelegt der Grund. Wer ohne diesem ärndt, vielmehr die Frucht zer- streuet, Da
von einigen Buchdruckern. Wuͤrckt trillich Futter offt, ſtatt fein Marſeilgeweb; Und macht die bloͤde Welt ohn Wolcken Anbeginnen, Daß oft fuͤr helle Sonn, ein Schattenirrwiſch ſchweb; Wann aber Wolckenhand den Kuͤnſten Huͤlfe reichet, Gewinnt das Exemplar ſchnur graden Lini Lauf. Die Farbe haltet aus und aller Schmutz entweichet, Von Kegel reicher Form, Quadrat und Letterhauf: Weil Fitzky Druckereyn mit ſolchen Wercken prangen, Jn die der Einfluß ſinckt von hohen Wolckenplan; Sie zum gewuͤnſchten Ziel mit ſchoͤnſten Druck ge- langen, Dann GOtt ihr Fuͤhrer iſt, die Kunſt ihr Mit- geſpan. So bracht mit Wunſch das Reymley bey Der Koͤnigshoͤfſchen Buchdruckerey. Joſeph Frantz Anton Kraus. VI. Erleuterung des Hrabiſchen Symboli: Uberſchrift: Qui non colligit mecum diſpergit. Wer nicht mit mir zu aͤrndten ſucht Umſonſt zerſtreut nur Garb und Frucht. Hraba ein Rechen heiſt, der Lettres weiß zu rechen, Doch ſchicket Gottes-Aug nach Arbeit ruheſtund; Kein Menſch ohn dieſem kan von Nutz und Vortheil ſprechen, Der Bau beſteht allein, wo dieß gelegt der Grund. Wer ohne dieſem aͤrndt, vielmehr die Frucht zer- ſtreuet, Da
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0427" n="347"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem"> <l>Wuͤrckt trillich Futter offt, ſtatt fein Marſeilgeweb;</l><lb/> <l>Und macht die bloͤde Welt ohn Wolcken Anbeginnen,</l><lb/> <l>Daß oft fuͤr helle Sonn, ein Schattenirrwiſch</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchweb;</hi> </l><lb/> <l>Wann aber Wolckenhand den Kuͤnſten Huͤlfe reichet,</l><lb/> <l>Gewinnt das Exemplar ſchnur graden Lini Lauf.</l><lb/> <l>Die Farbe haltet aus und aller Schmutz entweichet,</l><lb/> <l>Von Kegel reicher Form, Quadrat und Letterhauf:</l><lb/> <l>Weil <hi rendition="#fr">Fitzky</hi> Druckereyn mit ſolchen Wercken prangen,</l><lb/> <l>Jn die der Einfluß ſinckt von hohen Wolckenplan;</l><lb/> <l>Sie zum gewuͤnſchten Ziel mit ſchoͤnſten Druck ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">langen,</hi> </l><lb/> <l>Dann <hi rendition="#fr">GOtt ihr Fuͤhrer iſt,</hi> die <hi rendition="#fr">Kunſt ihr Mit-</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">geſpan.</hi> </hi> </l><lb/> <l>So bracht mit Wunſch das Reymley bey</l><lb/> <l>Der <hi rendition="#fr">Koͤnigshoͤfſchen</hi> Buchdruckerey.</l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Joſeph Frantz Anton Kraus.</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/> Erleuterung des Hrabiſchen Symboli:</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Uberſchrift:</hi> </p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Qui non colligit mecum diſpergit.</hi> </hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Wer nicht mit mir zu aͤrndten ſucht</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Umſonſt zerſtreut nur Garb und Frucht.</hi> </l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#fr">Hraba</hi> ein Rechen heiſt, der Lettres weiß zu rechen,</l><lb/> <l>Doch ſchicket <hi rendition="#fr">Gottes-Aug</hi> nach Arbeit ruheſtund;</l><lb/> <l>Kein Menſch ohn dieſem kan von Nutz und Vortheil</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſprechen,</hi> </l><lb/> <l>Der Bau beſteht allein, wo dieß gelegt der Grund.</l><lb/> <l>Wer ohne dieſem aͤrndt, vielmehr die Frucht zer-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtreuet,</hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Da</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [347/0427]
von einigen Buchdruckern.
Wuͤrckt trillich Futter offt, ſtatt fein Marſeilgeweb;
Und macht die bloͤde Welt ohn Wolcken Anbeginnen,
Daß oft fuͤr helle Sonn, ein Schattenirrwiſch
ſchweb;
Wann aber Wolckenhand den Kuͤnſten Huͤlfe reichet,
Gewinnt das Exemplar ſchnur graden Lini Lauf.
Die Farbe haltet aus und aller Schmutz entweichet,
Von Kegel reicher Form, Quadrat und Letterhauf:
Weil Fitzky Druckereyn mit ſolchen Wercken prangen,
Jn die der Einfluß ſinckt von hohen Wolckenplan;
Sie zum gewuͤnſchten Ziel mit ſchoͤnſten Druck ge-
langen,
Dann GOtt ihr Fuͤhrer iſt, die Kunſt ihr Mit-
geſpan.
So bracht mit Wunſch das Reymley bey
Der Koͤnigshoͤfſchen Buchdruckerey.
Joſeph Frantz Anton Kraus.
VI.
Erleuterung des Hrabiſchen Symboli:
Uberſchrift:
Qui non colligit mecum diſpergit.
Wer nicht mit mir zu aͤrndten ſucht
Umſonſt zerſtreut nur Garb und Frucht.
Hraba ein Rechen heiſt, der Lettres weiß zu rechen,
Doch ſchicket Gottes-Aug nach Arbeit ruheſtund;
Kein Menſch ohn dieſem kan von Nutz und Vortheil
ſprechen,
Der Bau beſteht allein, wo dieß gelegt der Grund.
Wer ohne dieſem aͤrndt, vielmehr die Frucht zer-
ſtreuet,
Da
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/427 |
Zitationshilfe: | [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/427>, abgerufen am 16.02.2025. |