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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. V. Fortgesetzte Nachricht
war ein hoher Felsen, auf dessen Spitze ein Pelican
die Jungen mit seinem Blute fütterte. Siehe TAB.
XIV. n.
3.

Helmstädt.

Der ehemahls berühmte Evangelische Lehrer der
Gottesgelahrheit Georg Calixtus hatte ehedessen eine
Druckerey auf seine eigene Kosten erhalten, und durch
Factors verwalten lassen. Von denselben sind nur
zwey bekannt; Der erste ist Henning Müller, und
der andere Johann Georg Täger. Von dem letz-
ten habe folgendes Buchdruckerzeichen gesehen, dar-
innen die Buchstaben C. F. V. verzogen sind, mit der
Uberschrift: Virescit vulnere virtus. Siehe TAB.
XIV. n.
4.

Von den jetzigen Buchdruckern dieses Orts habe
ich bereits im andern Theil p. 64. gehandelt. Man
lese l. 5. vor 13 31. und l. 7. vor 12. lese 17.

Heydelberg.

Jn dieser Bischöflichen Residentzstadt bekam die
Buchdruckerkunst frühzeitig ihren Wohnplatz, ob ich
gleich nicht sagen kan, wie der erste Buchdrucker ge-
heissen hat. Herr Marchand berichtet p. 73. daß
Jodoci Galli opusculum, nosce te ipsum inscri-
ptum,
daselbst 1480. gedruckt worden sey. Herr
Lesser hingegen erzehlet p. 54. daß Heinrich Kno-
blötzer
im Jahr 1494. lateinische hymnos aus Licht
gestellet habe. Nach dessen Bericht hat auch Hanns
von Laudenbach daselbst eine Druckerey gehabt,
und sein Grab gesunden, indem er daselbst 1514. ge-
storben ist. An dem Augustinerkloster war vor der

Zer-

Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
war ein hoher Felſen, auf deſſen Spitze ein Pelican
die Jungen mit ſeinem Blute fuͤtterte. Siehe TAB.
XIV. n.
3.

Helmſtaͤdt.

Der ehemahls beruͤhmte Evangeliſche Lehrer der
Gottesgelahrheit Georg Calixtus hatte ehedeſſen eine
Druckerey auf ſeine eigene Koſten erhalten, und durch
Factors verwalten laſſen. Von denſelben ſind nur
zwey bekannt; Der erſte iſt Henning Muͤller, und
der andere Johann Georg Taͤger. Von dem letz-
ten habe folgendes Buchdruckerzeichen geſehen, dar-
innen die Buchſtaben C. F. V. verzogen ſind, mit der
Uberſchrift: Vireſcit vulnere virtus. Siehe TAB.
XIV. n.
4.

Von den jetzigen Buchdruckern dieſes Orts habe
ich bereits im andern Theil p. 64. gehandelt. Man
leſe l. 5. vor 13 31. und l. 7. vor 12. leſe 17.

Heydelberg.

Jn dieſer Biſchoͤflichen Reſidentzſtadt bekam die
Buchdruckerkunſt fruͤhzeitig ihren Wohnplatz, ob ich
gleich nicht ſagen kan, wie der erſte Buchdrucker ge-
heiſſen hat. Herr Marchand berichtet p. 73. daß
Jodoci Galli opuſculum, noſce te ipſum inſcri-
ptum,
daſelbſt 1480. gedruckt worden ſey. Herr
Leſſer hingegen erzehlet p. 54. daß Heinrich Kno-
bloͤtzer
im Jahr 1494. lateiniſche hymnos aus Licht
geſtellet habe. Nach deſſen Bericht hat auch Hanns
von Laudenbach daſelbſt eine Druckerey gehabt,
und ſein Grab geſunden, indem er daſelbſt 1514. ge-
ſtorben iſt. An dem Auguſtinerkloſter war vor der

Zer-
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[296/0354] Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht war ein hoher Felſen, auf deſſen Spitze ein Pelican die Jungen mit ſeinem Blute fuͤtterte. Siehe TAB. XIV. n. 3. Helmſtaͤdt. Der ehemahls beruͤhmte Evangeliſche Lehrer der Gottesgelahrheit Georg Calixtus hatte ehedeſſen eine Druckerey auf ſeine eigene Koſten erhalten, und durch Factors verwalten laſſen. Von denſelben ſind nur zwey bekannt; Der erſte iſt Henning Muͤller, und der andere Johann Georg Taͤger. Von dem letz- ten habe folgendes Buchdruckerzeichen geſehen, dar- innen die Buchſtaben C. F. V. verzogen ſind, mit der Uberſchrift: Vireſcit vulnere virtus. Siehe TAB. XIV. n. 4. Von den jetzigen Buchdruckern dieſes Orts habe ich bereits im andern Theil p. 64. gehandelt. Man leſe l. 5. vor 13 31. und l. 7. vor 12. leſe 17. Heydelberg. Jn dieſer Biſchoͤflichen Reſidentzſtadt bekam die Buchdruckerkunſt fruͤhzeitig ihren Wohnplatz, ob ich gleich nicht ſagen kan, wie der erſte Buchdrucker ge- heiſſen hat. Herr Marchand berichtet p. 73. daß Jodoci Galli opuſculum, noſce te ipſum inſcri- ptum, daſelbſt 1480. gedruckt worden ſey. Herr Leſſer hingegen erzehlet p. 54. daß Heinrich Kno- bloͤtzer im Jahr 1494. lateiniſche hymnos aus Licht geſtellet habe. Nach deſſen Bericht hat auch Hanns von Laudenbach daſelbſt eine Druckerey gehabt, und ſein Grab geſunden, indem er daſelbſt 1514. ge- ſtorben iſt. An dem Auguſtinerkloſter war vor der Zer-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/354>, abgerufen am 23.11.2024.